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Zeitschrift für Humor und Kunst 57

M äie Dacht.

Xomm' llille Ilschl mil clelnem Zchleier,
lleck' s»e meine Süncken ru,
»nä gib äem lorge»lchu>eren »erren
2u neuer »ollnung miläe Xub;

Xomm, öllne mir äer »immels tore
»o» rsuberreicher pbsntslie; —
Ich liti' init glückertrunkenem Okre
Unä Isusche äeiner Meloäie;

Hch, leg' sul s» mein stummes 5ebnen
Mit miläer Ulobllst äeine bsnä
U»ä tübr michsus äem Lsnä äerLrsnen
lns sternenbelle Asuberlrnä;

Unä mss äer Lsg nicht geben mollte,
6ib cku es, msrchenstille »scht,
ksst mich ä!e Xeinbeil cvieäerlinäen,
ven rrieäen, äer mich glücklich mscht.

pzul Slih

Hübsch beisammen

— „Soviel g'weint haben S', Frau
Schachhuber, bei dem Film ,Das
Fabriksmädel?^ Aber das können
S' doch täglich sehen, daß ein
Mädel vom Geliebten verlassen
oder von den Eltern verstoßen
wird und dann ins Wasser läuft?"

— „Ia, sehen S', Frau Nachbarin,
aber in so kurzer Zeit das ganze
Elend beieinander finden S' doch
nur im Kino!"

Anverschämt — „Ia, tut denn ihr gar nichts als bloß saufen?"

— „Da tun S' uns unrecht, wir schnupfen a hie und da."

81 81

Lerr: „Schau, das ist sinnig, da ist im Fenster ein Schild:
Taver Meier, Leiratsvermittler, und daneben steht ein
großes Glas mit Goldfischerln!"

Jm Luftkurort

Einheimischer: „Was der Kerl für a gewaltig großes
Maul hat, der müßt' die doppelte Kurtax' zahl n!"

Der Mädchenname

Bei Lannemanns ist ein
Mädchen angekommen. Wie
sich das gehört, geht Emil
Kannemann auf das Stan-
desamt, diesen Zuwachs des
deutschen Volkes zur-Anzeige
zu bringen. Personalien des
Vaters — schön I Der Mutter
— schön! Geschlecht des Kin-
des? Weiblich. Gut. !lnd
wiesolldas Mädchenheißen?

Da öffnet Emil Äanne-
mann den Mund und spricht
mit Betonung: „Meta Lin-
denburg Lannemann soll das
Mädchen heißen."

Der Standesbeamte aber
hat große Bedenken. „Sehen
Sie, — ich habe gegen Linden-
burg als Vornamen nichts,
ganz im Gegenteil. Ich habe
ihn sogar in den letzten Mo-

Zusammenhang

— „Die Bäuerin füttert den Lühnern lauter Maiskörner,
da werden morgen früh die Eier wieder schön hart sein."

naten öfters eingetragen.
Aber doch nur sür Knaben,
mein Lerr. Als einen weib-
lichen Vornamen kann ich ihn
nicht anerkennen."

Emil Lannemann aber
reckt sich und schaut überlegen
darein. „Na, erlauben Sie
mal, — das wäre ja noch
schöner. Das Kind soll Lin-
denburg zu Ehrcn Linden-
burg heißen, und da ist nicht
dran zu tippen And wenn
Sie meinen, daß Lindenburg
kein Mädchenname sein kann,
da irrcn Sie sich ganz ge-
waltig. Es gibt auch Inge-
burg, verstehen Sie, und
Lildburg gibt es, und von
der heiligen Notburg werden
Sie doch auch schon mal was
gehört haben."

Gedanensts
 
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