Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
194

Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Die Schacherer

England: „Erst die Ware, dann das Geld."

Italienilcher NngrM

lvie „IribunL" deriMek, dei äen kngrikken
suk äie ?orts von Monte csraäa kätte äie
itslienische Neererieitung 5tiere benutzt, äie
gcgen äie vraktverkLuc gekeht rouräen.)

caplre stelcken! llnegchrocken
Schlägl ils; sterr euch. kühn unci deist:
kme stemüen l>nck noch lrocken,
Xeigen keinen Nengste-5chweih.
Nul, ihr örsven! üul cken keinck
im 8Iurm

llnck rerlrelet idn wie einen lllurm.

dsllel, dsltet: llie vertluchte
llsncke dst js llrskt gelpsnnt.
llsst msn cksrsn lich verluchte,
lllsre rvirklich ru risksnt.
lllsrtet, lsplre! kuren Mut gelpart!
stier gibt es ein Mittet, ckss spsrt.

ster mit ein pssr «ilcken llullen!
üreidt l>e, jsgt st'e lix vorsn!

stinckernille rvercken llullen,
llsst Sie llschdut lolgen ksnn.
Zedt ckss öeilpiel, lolgt ckem 8tier,
Stürmt, ihr Lsplern, ckie ltsliens
Der!

steistt uns lolche Nihrung kort,
lllirck such äer lriumpd gervonnen,
llnck wir ksdren nur lo lort,
lvie ckie Ssche hst begonnen:

In cken strieg, nicht schtenck leiner
stein,

Züdrte unr ckss kinckvied kllhn
hinein.

Weitgehende Vorsorge

Der Professor Kernbeißer ist ziemlich kurzfichtig. Des-
halb wurde er auch seinerzeit dem Landsturm überwiesen.
Ietzt aber ist er zur Infanterie ausgehoben worden
und bei seinen vierzig Iahren wird er bald einberufen
werden.

Seine Frau trifft schon alle möglichen Vorbereitungen.
Neulich war sie beim Opliker, um ihrem Mann etliche
Reservebrillen zu besorgen, denn die Brille wird einst im
Felde für den Prosessor eine ebenso wichtige Waffe sein
wie das Gewehr.

Der Professor probierte vergnügt die runden Schieß-
brillen.

Da kam auch ein Kneifer zum Vorschein.

„Aber meine Liebe, ich habe in meinem ganzen Leben
noch keinen Kneifer getragen. Ich finde so ein Luder höchst
unbequem. Außerdem sitzt ein Kneifer viel unsicherer als
eine Brille. Den hast du umsonst gekauft!"

„Ach, Anton, nimm ihn doch mit! Ich bitte dich!"
flehte die Professorin, „bedenk doch, wenn dir — ach hoffent-
lich, hoffentlich kommt es nicht dazu — ach wenn dir ein
Ohr weggeschossen werden sollte, dann hält dir ja die
Brille nicht mehr. ünd ohne Brille siehst du ja so schlecht
und findest schließlich den Weg zum Verbandplatz gar
nicht. Da mußt du doch einen Kneifer haben, der dir auch
ohne Ohren hält!" Lans Solllnger

Die Münchner Bierkalamität 1915

— „Ietzt ist nun der Bierpreis wieder gestiegen."

— „Ia; der Krieg kostet eben Geld, Geld und wieder Geld."

Einige unausmerksame, lahme Kellnerinnen sofort gesucht.

Großwirt.

Der Lerr Bierschluckl und der Äerr Siebenmaßerl be-
gegncn sich auf der Straße. Eine Weile sehen sie einander
wehmütig in die Augen, dann fallen sie sich in die Arme
und Lerr Bierschluckl sagt: „Mei herzlichstes Beileid!"
„Dös mei aa," erwidert dumpf Lerr Siebenmaßerl.

Abstinenzler: „Lurra, das goldene Zeitalter ist ange-
brochen!"

Fremder: „Kommt man hier ins Lofbräuhaus?"
Einheimischer: „Lin kommst scho, aber a Bier kriegst net."

— „Der Negistrator ist doch ein recht angenehmer Gast."

— „Wieso?"

— „Nun, der siht den ganzen Abend bei einer Lalben Bier,"

— „Was sehe ich, Lerr Pichler, Sie sitzen gemütlich daheim
und trinken Bier?"

— „Ia,meinSohn hatmir einFäßchen aus demFeld gcschickt."
 
Annotationen