Meggendorfer-Blätter, München
— „Natürlich werden wir wieder die LehLen sein,
MarLha."
— „Das kann dir doch nur angenehm sein, — du
klagst doch immer, daß solche GesellschafL dir so
viel ZeiL nimmL."
arzL ließ den Kranken zunächst nr einer BauernkaLe unLerbringen
und fest verwahren, bis man ihn würde weiter schaffen können.
Ssergei PeLrowiLsch war also aus dem Schützengraben ver-
schwunden. Der Kamerad, der rechts von ihm gelegen und über ihn
gelacht hatte, Akimow RaLmajeff beneidete ihn jetzt. VerdammL,
wie gut hatte es dieser PeLrowiLsch jetzt. VielleichL prügelte ihn
das SanitäLspersonal, wenn er zu großen Krach machte, aber vor
Kugeln und GranaLspliLLern war er doch sicher, und das war augen-
blicklich entschieden die ÄaupLsache. Wer es doch auch so haben
könnte! Aber, zum DonnerweLLer, warum sollte das denn nicht
gehen?
Akimow NaLmajeff überlegte fünf MinuLen lang. Dann rief
er nach seinem AdjuLanten, nach seinen Dienern und seinem AuLomobil.
Denn er wäre — Kerls, gebt acht! — Seine Majestät der Zar!
Der Gemeine Mimow NaLinajeff wurde auch zum SLabsarzL
gebracht. Der ließ sich nichts vormachen. Aber zunächst machte er
selbst Akimow RaLmajeff einmal etwas vor. „Belieben Euer Maje-
stät," sagte er, „sich etwas zurückzuziehn; das Automobil wird gleich
zur SLelle sein." — And Akimow wurde in das gleiche Gemach
gebracht, in dem schon der kranke Ssergei PeLrowiLsch saß.
Dann rief der SLabsarzL einem SaniLätsgehilfen. „Paff' einmal
auf, mein Sohn! Du nimmst ein Glas voll Wodka, ein großes
Glas, und stellst es zwischen die beiden, die da behaupten, Seine
MajestäL der Zar und Seine Kaiserliche ÄoheiL der Großfürst
Nikolai NikolajewiLsch zu sein. And wenn dann etwas passiert,
dann kommst du gleich melden."
Knapp drei MinuLen dauerte es, da kam der SaniLäLsgehilfe
wieder zum SLabsarzL. Der sragte: „Nun, was machen denn der
Zar und der Großfürst Nikolai NikolajewiLsch?"
„Melde gehorsamst, 5)err SLabsarzL: jeder hat das Glas Wodka
haben wollen, und jetzt ist der Kerl, der Zar sein will, dabei, den
andern furchtbar zu verprügeln!"
Der SLabsarzL freute sich. „So, also der Zar verhaut den
Großfürsten NikolajewiLsch. Raus mit ihm in den Schützengraben!
Ich häLLe nicht mal gedacht, daß der Kerl so schnell aus der Rolle
fallen Würde." Peter Robinson
Der Simulant
Den Gemeinen Ssergei PeLrowiLsch hatte es
gepackt. Wirklich, der arme Kerl war verrückt
geworden nach all den Schrecken des Krieges, von
denen er sich früher als stiller Wolga-
fischer nichts haLLe Lräumen lassen.
Ganz plötzlich war die KrankheiL
zum Ausbruch gekommen. Ssergei
PeLrowiLsch lag gerade im Schützen-
graben, als er auf einmal, scheinbar ganz
harmlos, dem Kameraden an seiner
rechten SeiLe die MiLteilung machte, er
wäre der Großfürst Nikolai Nikolaje-
witsch. Der Kamerad lachte darüber,
und da wurde Ssergei PeLrowilsch wild.
Sie mußten ihn binden, damit er nicht
den ganzen Schützengraben verwüstete.
Wie er wohl gerade darauf gekommen
war, sich für Seine Kaiserliche LoheiL
den Großfürsten anzusehn? Nun, viel-
leicht weil er von dem immer und im-
mer wieder gehört haLLe, als von der
gewaltigen MachL, die da irgendwo
hinter der FronL sich befand und dro-
hend ihn und alle die andern immer von
neuem gegen das feindliche Feuer Lrieb.
Ia, da war vorläufig nichts zu
machen, das sah man gleich. Der SLabs-
„Wenn zwei dasselbe tun . . ."
„8L äuo kLoiuut iäoiu, uou est iäein," gilt am häufigsten V0N
Köchinnen.
— „Ach, Kinder, wenn man doch den Weg zur NaLur zurückfinden
könnte."
- „Wird dir schwer fallen, — du bist so lange nicht bei ihr gewesen."
— „Natürlich werden wir wieder die LehLen sein,
MarLha."
— „Das kann dir doch nur angenehm sein, — du
klagst doch immer, daß solche GesellschafL dir so
viel ZeiL nimmL."
arzL ließ den Kranken zunächst nr einer BauernkaLe unLerbringen
und fest verwahren, bis man ihn würde weiter schaffen können.
Ssergei PeLrowiLsch war also aus dem Schützengraben ver-
schwunden. Der Kamerad, der rechts von ihm gelegen und über ihn
gelacht hatte, Akimow RaLmajeff beneidete ihn jetzt. VerdammL,
wie gut hatte es dieser PeLrowiLsch jetzt. VielleichL prügelte ihn
das SanitäLspersonal, wenn er zu großen Krach machte, aber vor
Kugeln und GranaLspliLLern war er doch sicher, und das war augen-
blicklich entschieden die ÄaupLsache. Wer es doch auch so haben
könnte! Aber, zum DonnerweLLer, warum sollte das denn nicht
gehen?
Akimow NaLmajeff überlegte fünf MinuLen lang. Dann rief
er nach seinem AdjuLanten, nach seinen Dienern und seinem AuLomobil.
Denn er wäre — Kerls, gebt acht! — Seine Majestät der Zar!
Der Gemeine Mimow NaLinajeff wurde auch zum SLabsarzL
gebracht. Der ließ sich nichts vormachen. Aber zunächst machte er
selbst Akimow RaLmajeff einmal etwas vor. „Belieben Euer Maje-
stät," sagte er, „sich etwas zurückzuziehn; das Automobil wird gleich
zur SLelle sein." — And Akimow wurde in das gleiche Gemach
gebracht, in dem schon der kranke Ssergei PeLrowiLsch saß.
Dann rief der SLabsarzL einem SaniLätsgehilfen. „Paff' einmal
auf, mein Sohn! Du nimmst ein Glas voll Wodka, ein großes
Glas, und stellst es zwischen die beiden, die da behaupten, Seine
MajestäL der Zar und Seine Kaiserliche ÄoheiL der Großfürst
Nikolai NikolajewiLsch zu sein. And wenn dann etwas passiert,
dann kommst du gleich melden."
Knapp drei MinuLen dauerte es, da kam der SaniLäLsgehilfe
wieder zum SLabsarzL. Der sragte: „Nun, was machen denn der
Zar und der Großfürst Nikolai NikolajewiLsch?"
„Melde gehorsamst, 5)err SLabsarzL: jeder hat das Glas Wodka
haben wollen, und jetzt ist der Kerl, der Zar sein will, dabei, den
andern furchtbar zu verprügeln!"
Der SLabsarzL freute sich. „So, also der Zar verhaut den
Großfürsten NikolajewiLsch. Raus mit ihm in den Schützengraben!
Ich häLLe nicht mal gedacht, daß der Kerl so schnell aus der Rolle
fallen Würde." Peter Robinson
Der Simulant
Den Gemeinen Ssergei PeLrowiLsch hatte es
gepackt. Wirklich, der arme Kerl war verrückt
geworden nach all den Schrecken des Krieges, von
denen er sich früher als stiller Wolga-
fischer nichts haLLe Lräumen lassen.
Ganz plötzlich war die KrankheiL
zum Ausbruch gekommen. Ssergei
PeLrowiLsch lag gerade im Schützen-
graben, als er auf einmal, scheinbar ganz
harmlos, dem Kameraden an seiner
rechten SeiLe die MiLteilung machte, er
wäre der Großfürst Nikolai Nikolaje-
witsch. Der Kamerad lachte darüber,
und da wurde Ssergei PeLrowilsch wild.
Sie mußten ihn binden, damit er nicht
den ganzen Schützengraben verwüstete.
Wie er wohl gerade darauf gekommen
war, sich für Seine Kaiserliche LoheiL
den Großfürsten anzusehn? Nun, viel-
leicht weil er von dem immer und im-
mer wieder gehört haLLe, als von der
gewaltigen MachL, die da irgendwo
hinter der FronL sich befand und dro-
hend ihn und alle die andern immer von
neuem gegen das feindliche Feuer Lrieb.
Ia, da war vorläufig nichts zu
machen, das sah man gleich. Der SLabs-
„Wenn zwei dasselbe tun . . ."
„8L äuo kLoiuut iäoiu, uou est iäein," gilt am häufigsten V0N
Köchinnen.
— „Ach, Kinder, wenn man doch den Weg zur NaLur zurückfinden
könnte."
- „Wird dir schwer fallen, — du bist so lange nicht bei ihr gewesen."