Meggendorfer-Blätter (102.1915 (Nr. 1280-1292))

Zeitschrift für Humor und Kunst


Sie lachte ihn aber aus und sagte, daß er erst dünner
werden müßte. „Für mich bist du zu dick und häßlich,
und sie ging davon.

Ein Nilpferdjüngllng. der keine Braut aus dem eigenen
Teiche nehmen wollte, verliebte sich in eine Gazelle, die an
das Waffer zum Trinken kam.

Freundchen.

Aber das Nilpferd wollte schlank werden; es nahm
das Känguruh zum Trainer und fing das Boren an.

Mit dem

Affen tat es Kegelscheiben und schwitzte sich ordentlich aus

Mit dem Stein
bockmachte es
die schwierig- .
sten Berg-
partien. MD

— ^ Mit dem Lasen

lief es um die Wette und wurde so von Tag zu Tag dünner.

Als es nun seiner Meinung nach dünn genug war,
sprach es wieder bei der Gazelle vor. „Ia, mein Lieber,"
sprach fie, „dünner bist du geworden, aber deswegen nicht
schöner," und so ging sie lachend davon.

Dann kehrte das magere Nilpferd zu seinem Teich traurig
zurück, um doch eine Braut unter den Seinigen zu suchen.

Aber da war das Schlanke nicht
Mode und es wurde überall ausgelacht
und verhöhnt. And so saß es nun

traurig und alleine und klag-
te über seine verlorene Mühe
und seinen verlorenen Speck.