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Nr. 1283

Zeitschrift für Humor und Kunst

61

Die Bergung der CUy of London

Das elendeste Gesindel war auf ihren Schiffen zu finden;
sie hätte sogar ZuchthLusler genommen, wenn fie welche
hätte bekommen können. Kapitän Ap Iones hatte schon
längst darauf verzichtet, eine Mannschaft an Bord der City
of London zu haben, bei der er nicht immer heimlich den
Browning in der Tasche tragen mußte. Aber jetzt kam er
doch zu Barnes. Barnes war schwerhörig; deshalb war
er derjenige der Gesellschafter, der gewöhnlich mit den Ka-
pitänen verhandelte. Dies hatte den großen Vorteil, daß
kleine, um rabiate Leute zu beruhigen, gemachte Versprech-
ungen nachher als Mißverständnis widerrufen werden konn
ten. Mit Barnes mußte man schreien. „Vernünftige Leute
möchte ich haben Slr," schrie also Kapitän Ap Iones, —
„Kerle, die das Lerz auf dem rechten Fleck haben und es
nicht in die Losen fallen lassen, wenn uns ein deutsches
Anterseebot begegnet. Denn wemr ich jetzt solch einen
Satan vor die City of London bekomme, dann wird er
gerammt."

„Verdammt sollen die Anterseeboote sein," sagte Barnes
und zeigte ein zufriedenes Gesicht. „Da haben Sie Recht,
Kapitän."

„Gerammt, Sir," schrie der Kapitän, „in Grund ge-
bohrt."

„Ach so," sagte Barnes und sein Gesicht wurde lang.
!lnd dann erklärte er kühl: die Firma lege gar keinen Wert
darauf, daß der Kapitän dergleichen zweifelhafte Llnter-
nehmungen versuche. Es sei sehr fraglich, wie der City of
London so etwas bekommen würde. Ganz im Gegenteil, —
Kapitän Ap Iones werde hiermit dringend ersucht, gar
keinem Anterseeboot zu begegnen und seinen Weg so schnell
wie möglich zu machen, besonders die Rückreise von Quebee,
wo schon eine ansehnliche Fracht an Automobilen, Gewehren,
Granaten und sonstigem Kriegsmaterial auf die City of
London warte, Fracht im Werte von über einer Million
Pfund Sterling.

Donnerwetter, dachte Kapitän Ap Iones, jetzt oder nie
muß ich von der Bande etwas für mich 'rausschinden. !lnd
deshalb sagte er erwartungsvoll: „Na, Sir, wenn ich mit
der Fracht durchkomme, dann wird die Firma doch auch
nicht so sein-"

Aber Barnes unterbrach ihn mit der strikten Erklärung,
die Firma würde doch so sein. Wirklich, sie hätte nicht die
geringste Veranlaffung, einem ihrer Kapitäne eine Prämie
auszusetzem Warum denn auch? Sie hätte ja gar kein
Jntereffe an der Fracht. Das Kriegsministerium hätte das
Intereffe, und es hätte auch schon die Versicherung sür
Schiff und Fracht bezahlt und käme für jeden Schaden auf.

So, jetzt wußte Kapitän Ap Iones Bescheid. Nicht
einmal soviel Anstand hatte Barnes, zu einem unverbind-
lichen Vielleicht sich zu bequemen. Eine Gemeinheit war
das. Der Teufel sollte Knapton, Barnes und Knolles holen.

Das war auch des Kapitäns erstes Wort, als er nach-
her in seiner Stammkneipe seinen Vetter Toby Perkins
traf! Der hatte jetzt mit setner Primrose — sein stinkender
Fischdampfer führte diesen sür ihn wenig pafsenden Namen
— gerade wenig zu tun und war deshalb auch übler Laune.

„Lole der Teufel die ganze Firma!" sagte Mister Iohn
Ap Iones. „And die City of London dazu! Wenn's nicht
um mein Patent ginge, — ich ließe den verdammten Kasten
das nächste Mal mit der ganzen Rückfracht von Quebec
schwimmen, wohin er Lust hätte."

Vetter Perkins nahm das als eine ganz und gar
unwahrschetnliche Absicht auf, ging aber doch auf diesen
Gedankengang ein. „And wenn ich sie dann aufangelte,
alter Bursche, — Donnerwetter, mir juckt schon die Land
nach Geldeinstreichen."

Da sprang Kapitän Ap Iones auf und lief hinter den
Schanktisch. Lier stand ein Bottich, in dem die Gläser
gespült wurden. Darin kühlte er seinen Schädel. So, jetzt
hatte er einen klaren Kopf. Er kam zurück und packte den
Vetter am Arm. „Lör' mal, Toby, — kannst du die Prim-
rose kaufen?"

„Wenn ich gehörig bezahle. Aber ich müßte ja ver°
rückt sein-"

„Pst, — du wirst nicht verrückt sein und die Primrose
doch kausen. Du sollst dein eigener Rheder sein, Toby.
Morgen kriegst du meine tausend Pfund dazu, macht mit
deinen zweitausend gerade genug, damit wir-"

„Wenn du nicht zu viel getrunken hast, Iohn, darsst
du erzählen, was du meinst. Aber sonst leg' dich lieber
ins Bett."


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