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62

Meggendorfer-Blätter, München

Dte Vergung der City of London

Doch der Vetter Iohn hatte nicht zu viel getrunken.
Er erzählte, und nach drei Tagen hatte Toby Perkins
wahrhaftig die kleine Primrose gekauft und war sein eigener
Nheder und ein unabhängiger Mann geworden. Seine
Mannschaft hielt ihn für verrückt. Denn als die Primrose
wieder in See ging, lungerte sie nur zweck- und sinnlos auf
dem Wafser herum.

Die City of London war glücklich nach Quebec gekom-
men und auch glücklich von dort wieder abgefahren. Dann
aber hatte sie Pech. Doch das Kriegsministerium hatte
vielleicht für die ihm so wichtige Fracht den Teufel interes-
siert, — die Sache lief noch glücklich ab. Eines Morgens
brachten die englischen Zeitungen unter der Lleberschrift
„Neuer Mißerfolg eines deutschen Anterseebootes" die
Nachricht, die City of London wäre. dreißig Seemeilen
südwestlich Liverpool, von einem deutschen Anterseeboot
angehalten worden. Die Mannschaft hätte das Schiff ver-
laffen müssen, das aber danu doch nicht versenkt worden
wäre. Vielleicht hätte es den Deutschen am Sprengstoff
gefehlt, oder sie wären gar selbst von einer zufälligen Kata-
strophe mit ihrem gebrechlichen Fahrzeug überrascht worden;
das wäre sogar fast als sicher anzunehmen, da das Anter-
seeboot nachher spurlos verschwunden wäre. Die verlassene
City of London aber wäre glücklicher Weise schon nach
einigen Stunden von der Primrose, Kapitän Perkins ent-
deckt und glücklich geborgen worden. Kapitän Perkins habe
bereits seine Ansprüche auf den gesetzlichen Bergelohn
geltend gemacht, der sich auf ein Drittel des Wertes der
Ladung belaufe. Da Kapitän Perkins selbst der Eigen-
tümer seines Schiffes sei, erhalte er auch den sonst der
Nhederei zustehenden Anteil, was ihm durchaus zu gönnen
sei, da er zu jenen Männern gehöre, die England in dieser

schweren Zeit sich in reicher Zahl wünschen müßte.

*

Sie bildeten sich ein, wie richtige Lords auszusehn,
aber eigentlich konnte man sie mehr für glückliche Kriegs-
lieferanten halten, die vorzeitigen Gebrauch von ihren Ge-
winnen machten: Iohn Ap Iones und Toby Perkins, als

Nr. 1283

sie im Lord Warden Lotel zu Dover abstiegen, mtt nagel-
neuen Koffern, nagelneuer Garderobe, nagelneuen dicken
goldenen Ahrenketten, nagelneuen Siegelringen und vor
allem mit dem nagelneuen Bewußtsein, ein gewaltiges Konto
auf der Bank zu haben. Erst sahen ste sich ein paar zum
Verkauf stehende Landhäuser an, und dann aßen oder viel-
mehr speisten sie zu Abend. Als der Sekt auf dem Tisch
stand, erzählte der frühere Kapitän — vor zwei Wochen
war er von Knapton, Barnes und Knolles hinausgeschmiffen
worden — und jetzige unabhängige Gentleman Iohn Ap
Iones:

„Lätten sie nur hundert Pfund mehr für die Küche
ausgegeben, die Banditen, dann wäre die Geschichte nicht
ganz so leicht gewesen. Aber gerade diesmal, — na, wenn
Kitchener so viel Soldaten hätte, wie wir Maden im Fleisch
hatten, könnte er froh sein. Die Mannschaft riß das Maul,
das sie zum Effen zu gebrauchen unter solchen Llmständen
verdammt wenig Lust hatte. In Quebec wären sie mir
fortgelaufen, wenn ich nicht die Polizei an Bord gehabt
hätte. And wenn dann nicht der feine Speck gekommen
wäre und die Iamtöpfe und die Biskuits und der Wh^sky,
— alles für mein eigenes gutes Geld.

Wie wir wieder in See fuhren, ging der Skandal los.
Sie wollten den elenden Fraß nicht mehr, sagten sie; es
wäre ja anständiger Proviant an Bord gekommen. —
Stimmt, sagte ich, aber der gehört mir und nicht der Firma
und wird jetzt in die Boote verstaut. Wenn uns was passiert,
sollt ihr wenigstens was Anständiges zu futtern haben,
Iungens.

Nun kriegten sie es mit der Angst. And sehr übel zu
nehmen war das ja nicht, denn ein Torpedo in die Seite
zu kriegen, ist schon unter gewöhnlichen Amständen nicht
angenehm. Wenn man aber gar eine Ladung Sprengstoffe
an Bord hat, — na, da hört das Vergnügtsein auf. Furcht
hatten sie und Lunger. Ich ging gar nicht mehr schlafen,
damit sie mir nicht das gute Futter aus den Booten holten.
Denn ihren Appetit mußten sie behalten. Lundemüde war
ich schließlich.

Aber dann wurde ich wieder munter, als ich die Prim-


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^potd. I.6iprig: Lnxol-^potd.; lVlagclv-
burg: Viotoria-^potd.; IVIainr: ll-övvon-
^potlioks; lVIanndsim: llövvon-^potdoks;
ätsttin: ^.potdoko 2um Orsik; Ltrass-
durg: Ilirsod-^potd.; Ltuttgart: ttirsok-
unä 8odvvan6n° ^.potdoks; ^llriod: Vio-
toria-^.potk6k6, Orania-^potdsko; öuäa-
pSSt Vl: lurul-^potdoko, 8ronäy Ot 52;
?rag: ^äam's ^.potdoko; Wisn IX: ^po-
tkoks rur ^ustria, ^VädrinLsrstrasss 18.

I)r. t'rit?. Xod>, )IüneI»tzll XIX/197.

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lenit Wllieiil

Wie wichtig die Kennlnis
fremder Sprnchen Ist, beweist
auch wieder dte gegenwärtige
Aeit. MTausenden vonFeldpost-
driesen wird von unseren Solda-
icn zum Ausdruclr gebracht. ivie
vorteilbaft ibnen ihre Sprach-
kenntnisse aufsranzösischem und
belgischem Boden odcr in Nutz-
land werden.

.Der Sprachlrundige ist schon
1n Frtedenszeiten überall im
Vortetl gewesen; nach dem gün-
siigen Frtedensschlusse aber, den
wir alle erhosfen.mutz die Äennt-
nis sremder Sprachen noch an
Mchtiglreit gewinnen und die
Dcvorzugung des Sprachlrundi-
gen wird grötzer als je zuvor
werden. Es lrann dahcr jedem
einzelnen nicht drtngend genug

geratenwerden.fremdeSprachen
zu erlernen. DerbcsteWeg hterzn
bietet sich 1n den lveltberühmten
Unterrichtsbriefen nach der Mo
thode Tonsfaint-Langenscheidt.
Nach dieser in vielen Zahrzehn-
tcn erprobten Methode kann
jedcr in leichter und begnemer
WeiseohneLehrerEnglisch.Fran.
zösisch, 'Zlaliettisch. Russisch usw.
erlernen; der Unterricht setzt we-
der Vorkenntntsse noch bessere
Schulbildung voraus. Es gibt
sür die sreien Stnnden keine an-
genehmere und nützlichcre Be-
schäfttgung als das Sprachstudi.
um nach derMethode Toussaiut.
Langenscheidt. Verlangen Sie
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