120 Meggendorfer-Blätter, München
Schwierig — .,Det KarLenlesen is doch 'ne dolle Je-
schichte! Det eene Mal stimmt de Karte nich
und det andere Mal wieder de Iejend nich."
„Sie mögen Schäikspier sagen, ich aber
sage S — hake — spe — are!"
„Von mir aus g'nugl Ich selber bin ja
gewiß auch kein Freund von fremden Brocken.
Aber es gibt nun einmal englische Wörter, die
sich kreuzdumm ausnehmen, wenn man sie deutsch
ausspricht, und zu diesen gehört zweifellos auch
der Name Shakespeare. And daß gerade Sie in
dieses Extrem verfallen, wo Sie doch früher so
ein Freund alles Ausländischen gewesen sind?"
„Ich habe meinen Grund!"
.So?"
„Iawohl und ich will Ihnen diesen auch
sagen! Ich heiße Knarrer!"
„Nix Neu's, Äerr Knarrer!"
„Aber neulich sagte ein Engländer zu mir:
Lerr Knärra!"
„Sakra!"
Ziemlich das Gleiche
Zwei Wochen Arlaub haben Krischan und Äein bekom-
men, nachdem sie ein tüchtiges Stück Arbeit draußen auf
dem Waffer getan haben, — in einem I7-Boot mit einer
zweistelligen Nummer. Damit sie gleich gründlich Abwechs-
lung genießen, ist ihr erster Gang in Lamburg in ein Kino-
theater.
Das Kino hat eine Aehnlichkeit mit der Beamtenlauf-
bahn: es kommt darin sehr viel auf den Vordermann an.
Äein hat es gut getroffen, — vor ihm sitzt ein kleiner Iunge.
Krischan aber ist hinter eine hochgewachsene Dame geraten,
die auf hoch frisiertem Laar einen hoch sich
türmenden Lut trägt, über den noch einige
Federn hinausragen.
Lein ist zufrieden. „Na, Krischan, das
is doch mal was andres," meint er.
Krischan zuckt die Achseln. „Find' ich nich',"
sagt er. „Ich sitz hier grad' wie im II-Boot, —
ohne Periskop is nichts zu wollen." -on.
Vergeltung
Der lyrische Dichter Lieronymus Knarrer
sprach zu mir über Shakespeare.
Lieronymus Knarrer?
Die Oeffentlichkeit wird allerdings nicht
viel von ihm kennen. Löchstens deffen Trilogie
über den Krieg. And von dieser wiederum nur
den Anfang des ersten Teiles bis zu dem Vers,
in dem sich Knochensplitter auf Magenbitter
reimt.
Bis dahin ließen ihn nämlich feinerzeit die
Leute bei dem öffentlichen Vortrag dieses Wer-
kes kommen, dann aber... das Weitere kann
man in alten Zeitungen nachlesen.
Dieser Lieronymus Knarrer also sprach zu
mir über Shakespeare.
„Der Engländer S - hake - spe — are..."
begann er und sprach den Namen genau aus,
wie er geschrieben wird."
„Von wem reden S', Lerr Knarrer?"
sragte ich, da ich tatsächlich nicht gleich wußte,
wen er meinte.
„Vom Engländer S —hake —spe —are!"
„Ah so! Von Shakespeare reden Sie!"
„Llnd wenn England die Ramen unserer
Dichter nach seinen Sprachgesetzen ausspricht,
so spreche ich die Namen seiner Dichter nach unseren Negeln
aus! — Also der Engländer S — hake — spe — are....!"
Lans Sollinger
Ein Bauer tritt in einen Großstadtladen und will
sich einen Lut kaufen. Diensteifrig kommt die Ver-
käuferin mit einer Menge Lüte zur Auswahl an.
„Nee" meinte der Bauer „soville will ich nich hab'n."
Warnungstafel
Sommerfrischler: „Gestern ist ja der Gemeinderat am
Flüßchen gewesen und hat die alte, morsche Brücke unter-
sucht; wird denn nun endlich mal eine neue gebaut werden?"
Bauer: „Nee, dös wird wohl noch etwas dauern, aber
e' Tafel ist angebracht worden: Benützung nur Schwim-
mern zu empfehlen!"
Zu viel
Schwierig — .,Det KarLenlesen is doch 'ne dolle Je-
schichte! Det eene Mal stimmt de Karte nich
und det andere Mal wieder de Iejend nich."
„Sie mögen Schäikspier sagen, ich aber
sage S — hake — spe — are!"
„Von mir aus g'nugl Ich selber bin ja
gewiß auch kein Freund von fremden Brocken.
Aber es gibt nun einmal englische Wörter, die
sich kreuzdumm ausnehmen, wenn man sie deutsch
ausspricht, und zu diesen gehört zweifellos auch
der Name Shakespeare. And daß gerade Sie in
dieses Extrem verfallen, wo Sie doch früher so
ein Freund alles Ausländischen gewesen sind?"
„Ich habe meinen Grund!"
.So?"
„Iawohl und ich will Ihnen diesen auch
sagen! Ich heiße Knarrer!"
„Nix Neu's, Äerr Knarrer!"
„Aber neulich sagte ein Engländer zu mir:
Lerr Knärra!"
„Sakra!"
Ziemlich das Gleiche
Zwei Wochen Arlaub haben Krischan und Äein bekom-
men, nachdem sie ein tüchtiges Stück Arbeit draußen auf
dem Waffer getan haben, — in einem I7-Boot mit einer
zweistelligen Nummer. Damit sie gleich gründlich Abwechs-
lung genießen, ist ihr erster Gang in Lamburg in ein Kino-
theater.
Das Kino hat eine Aehnlichkeit mit der Beamtenlauf-
bahn: es kommt darin sehr viel auf den Vordermann an.
Äein hat es gut getroffen, — vor ihm sitzt ein kleiner Iunge.
Krischan aber ist hinter eine hochgewachsene Dame geraten,
die auf hoch frisiertem Laar einen hoch sich
türmenden Lut trägt, über den noch einige
Federn hinausragen.
Lein ist zufrieden. „Na, Krischan, das
is doch mal was andres," meint er.
Krischan zuckt die Achseln. „Find' ich nich',"
sagt er. „Ich sitz hier grad' wie im II-Boot, —
ohne Periskop is nichts zu wollen." -on.
Vergeltung
Der lyrische Dichter Lieronymus Knarrer
sprach zu mir über Shakespeare.
Lieronymus Knarrer?
Die Oeffentlichkeit wird allerdings nicht
viel von ihm kennen. Löchstens deffen Trilogie
über den Krieg. And von dieser wiederum nur
den Anfang des ersten Teiles bis zu dem Vers,
in dem sich Knochensplitter auf Magenbitter
reimt.
Bis dahin ließen ihn nämlich feinerzeit die
Leute bei dem öffentlichen Vortrag dieses Wer-
kes kommen, dann aber... das Weitere kann
man in alten Zeitungen nachlesen.
Dieser Lieronymus Knarrer also sprach zu
mir über Shakespeare.
„Der Engländer S - hake - spe — are..."
begann er und sprach den Namen genau aus,
wie er geschrieben wird."
„Von wem reden S', Lerr Knarrer?"
sragte ich, da ich tatsächlich nicht gleich wußte,
wen er meinte.
„Vom Engländer S —hake —spe —are!"
„Ah so! Von Shakespeare reden Sie!"
„Llnd wenn England die Ramen unserer
Dichter nach seinen Sprachgesetzen ausspricht,
so spreche ich die Namen seiner Dichter nach unseren Negeln
aus! — Also der Engländer S — hake — spe — are....!"
Lans Sollinger
Ein Bauer tritt in einen Großstadtladen und will
sich einen Lut kaufen. Diensteifrig kommt die Ver-
käuferin mit einer Menge Lüte zur Auswahl an.
„Nee" meinte der Bauer „soville will ich nich hab'n."
Warnungstafel
Sommerfrischler: „Gestern ist ja der Gemeinderat am
Flüßchen gewesen und hat die alte, morsche Brücke unter-
sucht; wird denn nun endlich mal eine neue gebaut werden?"
Bauer: „Nee, dös wird wohl noch etwas dauern, aber
e' Tafel ist angebracht worden: Benützung nur Schwim-
mern zu empfehlen!"
Zu viel