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184 Meggendorfer-Blätter, München <>0XXX-c>><X>>>>>^^^

Der Fund

^lerbotene Mchte

tNel Limen an äen öäumen —
voch ästt icd lie nicht Mcken!
viel Nltem un äem Äege —
vsrk mich clamit nicht lchmücken!
viel Iväächen ltedn am Xaune —
voch äaü icl, l>e nicht küllen!

va «erä' ich armer eeutel
Nm knäe lteklen müllen . . .

7. Max klnlon

nahe bei einander, sondern
mindestens sechs Meter ent-
fernt. Es war einer jener
gewaltig langen Tische, wie
man sie eben vor kleinen länd-
lichen Gasthäusern findet, mit
zwei eben so langen Bänken
vor den beiden Langseiten.

— „Lurrah, ich hab in meinen Liebesgabensocken einen Fünfmarkschein gesunden!"

Der fremde Mann aß einen
Larzer Käse und ein Stück
Brot dazu. Er ging sehr um-
sichtig dabei zu Werke, so daß
mit dem letzten Stückchen Käse
auch der letzte Bissen Brot
zusammenfiel, was keineswegs
so leicht ist. Dann wärmte
er sein Glas Bier ein Weil-
chen mit den Länden, trank
den ersten Schluck und zündete
sich eine Zigarre an. Das
Zündholz blies er aus, sah es
genau an, ob es nicht etwa
noch glimmte, warf es auf den
Bodem zertrat es und fcharrte
mit der Stiefelspitze Erde da°
rüber. Das war gewiß ein
sorgsames Verfahren, wie es
die Oertlichkeit gar nicht ein-
mal erforderte.

Die Nasierklingen Von Peter Nobinson

Er sah gerade fo aus, als eignete er sich vorlrefflich
dazu, bei der Ausfchreibung eines fogenannten Vertrauens-
postens große Berücksichtigung zu erfahren. Alt mochte er
etwa vierzig Iahre sein, und in seinem Gesicht stand ge-
schrieben, daI er mindestens die letzten zwanzig davon mit
nachdenklichem Pflichtgefühl und Verantwortlichkeitsbewußt-
sein das getan hatte, was ihm ein wohlbehagliches, wenn
auch bescheidenes Dasein sicherte. Im übrigen war er sehr
ordentlich angezogen und fehr fauber rasiert. Er mochte
sehr groß sein — wenn er nämlich lange Beine hatte, was
ich nicht sehen konnte, da er sie unter dem Tisch hatte.
Sein Oberkörper jedenfalls ragte hoch über die Tischplatte
empor.

Wir saßen an ein und demselben Tisch und doch nicht

Dann, während er behag-
lich rauchte schaute er freund-
lich zu mir herüber, voll der
Mitteilsamkeit eines offenen
Lerzens. Allmählich rückte
er näher. Wie unabsichtlich
tat er das, mit einer Taktik,
die ihm durch den langen Tisch
gegeben war. Er trank ein Schlückchen Bier und setzte
dann das Glas nicht gerade vor sich, sondern wie in Ge-
danken ein Stück nach rechts hin. Ein Weilchen darauf
rückte er dann dem Glase nach, als ob dieses und nicht er
selbst für feinen Platz maßgebend wäre, trank wieder ein
Schlückchen, setzte das Glas wieder rechts von sich nieder
und kam dann auf diese Weise fchließlich glücklich mir
gegenüber an.

„Ein schöner Tag!" sagte der fremde Mann. „Präch-
tiges Wetter! Ia wirklich, ein Wetterchen, wie es im
Buche steht."

„Freilich, freilich," antwortete ich. Welches Buch er
meinte, wußte ich allerdings nicht. Viele Leute sprechen
von einem schönen Wetter, wie es im Buch stände. Viel-
leicht haben sie aber dabei nie ein bestimmtes Buch im
 
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