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Nr. 129 l

Zeitschrift für Humor uud Kuust

191

Schadenfreude ^ „Wenn die Medizin auch

sehr bitter ist, — sorgen Sie
dafür, daß Ihr Mann alle Stunde einen Löffel nimmt."
— „Des is g'scheid, wenn's nur no bittrer war — i kam
alle fünf Minuten mit 'n Löffel!"

Die verpaßten Hochzeitsgeschenke Von Murr

„Wie man's macht, ist es falsch," begrüßte michderkleine
Architekt Erich Ehrwald, als ich ihn fragte, warum denn
sein Gesicht gar so bekümmert aussähe. „Es ist immer falsch."

„Das hat der alte griechische Philosoph auch schon
gesagt. Heirate oder bleib ledig, du wirst beides be
reuen/ Das ist wohl zu allen Zeiten so gewesen." Erich
Ehrwald hatte nämlich vor zwei Monaten geheiratet, des-
wegen glaubte ich, ihn mit dem alten griechischen Philo-
sophen lrösten zu müssen.

„Das ist es ja gar nicht," wehrte er ab. „Ich finde
es sehr nett, verheiratet zu sein. Aber mit meiner Äochzeit
hängt es allerdings schon zusammen. Wer konnte aber
auch alle die Maßnahmen einer Militärbehörde voraus-
sehen! — Sie wissen, wir haben unsere Äochzeit in aller
Stille geseiert. „Eine kleine Kriegstrauung," wie wir sagten,
obschon ich vorläufig am Krieg noch nicht unmittelbar be-
teiligt bin. Darum haben wir z. B. auch Sie nicht ein-
geladen. Sie und keinen Menschen. Wir taten das, weil
wir uns offen geftanden vor den Lwchzeitsgeschenken fürch-
teten. Das hat mit Ihnen nichts zu tun; aber mein
Schwiegervater ist — glücklicherweise — „Realitätenbesiher,"
wie man in Bayern sagt. Sie können sich die Verwand-
schaft vorstellen. Llebrigens alles ganz vortreffliche Leute
und wohl zu genießen, aber Kunstgegenstände sollen sie
nicht kaufen. Mir graute einfach vor all den schlimmen
Sektkühlern und Bronzeleuchtern und sonstigen Zierraten
„fürs Büffet," die da anmarschiert gekommen wären.
Denn das Schlimme dabei ist ja bekanntlich, daß man die
Sachen nicht bloß annehmen, sondern auch stellen muß.
Denn wenn die Leute dann später mal zu einem kommen
und ihre Präsente sind nicht da, so sind sie nicht etwa be-
leidigt, daß man die Sachen nicht schön gefunden hat —
o nein, auf den Gedanken kommen die guten Leute
gar nicht. Sondern sie erzählen gleich: mit dem Architektur-
geschäft vom Ehrwald kann es doch gar nicht gut stehen,
meine schöne kupserne Bowle, die ich ihm zur Lochzeit ge-
geben habe, hat auch schon dran glauben müssen. — Darum
verzichteten wir auf die Geschenke und ihre Aeberbringer.
Wenn einem doch ein Mensch vorausgesagt hätte, daß man
die Sachen jetzt so bequem hätte loswerden können, und zu
so guten Preisen noch dazu! Llnd wie edel und opferwillig
hätte man dagestanden. Man hätte jeder Tante die Land

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üsr Verctauungsorgans, eler Uieren l'. cl6r l.eder (ruvkerkrankbsit).

038 ganre takr geötfnet. — kb 1. 8eptember ermükigte ?rei8S.

?l08pekte unä WolinunAsverLeiebnis posttiei äureli 6ie Kgl. öLktSllirektlon.

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Uk»> ,r-M- Wclieii!

Wie wichtig die Kenntnis
fremder Sprachen tst, beweist
auch wieder die gegenwärtige
Acit. qnTausenden von Feldpost-
vriesen wird von unferen Solda.
ten zum Ausdructr gebracht. wie
vorteilhaft ivnen ivre Sprach-
lrenntttisse aufsranzösischem und
belgischcm Boden oder in Nutz-
land werden.

Der Sprachlrundige ist schon
in Friedenszeiten nverall im
Vorteil gewesen; nach dem gün-
stigcn Friedensschlusfe aber. den
wir alle erhoffen.mutz die Kcnnt-
nis srcmder Sprachen noch an
Mchtigkeit gewinnen und die
Bcvorzngnng des Sprachknttdi
gcn wird grötzer als je zuvor
werden. Es lrann daher jedcm
cinzelnen nicht dringend gcnng

geralenwerden.fremdeSprachen
zu erlernen. DerbesteWeg hierzu
vietct fich in den weltberühmten
Unterrichtsvriefen nach der Me-
thode Touffaint-Langenfcheidt.
Nach dieser in vielcn Iahrzchn-
ten erprobten Methode kann
jeder in leichter und bequemer
WeiseohneLehrerEnglisch.^raN'
zösisch, stalienisch. Rnsstsch nsw.
erlernen; der Unterricht fetzt we-
der Vorkenntniffe noch beffere
Schttlbildnng voraus. Es gibt
sür die freien Stnndcn ketne an-
genehmere und nützlichere Be-
schästigung als das Sprnchstudi-
um nach derMcthode Toussaint-
Langcnscheidt. Verlangen Sie
hcute noch die Einsührung Nr.5
in den Unterricht der Sie inter-
essierenden Sprachc von der

I,sngenscksicßt

schen Vcrlagsbuchhdlg.lProf.G.Langenscheidt), Derlin-Schöneberg.

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veranlworNiMer llcääkteur: ?erälnancl 5cbreiber, Nüncben. — Vruck unä Verlag von 7. 5 cbr eib er in diünären uncl ehlingen.

Oellerreicb-Ungarn für Nerausgäbe unä keäaklion neränlwortlicb llobert dlobr in LOlenI., Vomgälle 4 tzlle llccbtc kür sämtlicbc 3rlikel unä lUuirrakio ie
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