Feldgrauer Durst
Meggendorfer-Blätter, München
— „6aitz0ll — eine Flasche Bier!"
— „Bedaure — wir haben nur Faßbier."
— „Na — da bringen Sie mir ein Faß."
Wir waren lauter Akademiker, und
man hatte uns von Anfang an in die näm-
liche Schlafstube zusammengelegt und
auch sonstzu einer Gruppevereinigt. Zur-
zeit hatten wir Geschützexerzieren. Der
Lerr Unteroffizicr wußte um unsere Bil-
dungsgrade und war aufcicht'g bemüht,
sein Benehmen uns gegenüber darnach
einzurichten und die Instruktionen sozu-
sagen im militäcischen Piauderton von
fich zu geben, d. h. was er eben iür Plauder-
ton hielt. Im übrigen fiel ihm das recht
schwer, denn er war sehr temperamentvoll
und wir alles andere eher, als geborene
Kanoniere. Als der Or. pbil. Erich Meier
einen Landgriff zum fünftenmal verkehrt
machte, da hielt es der gute Unteroffizier
nicht mehr aus: „Wann die Lerrn nur
Viehtreiber war'n aus Feldmoching" —
stöhnte er, „na kunnt i jeyt fag'n: Nind-
vieh, gußeiserns,nimm deinSchädelzamm.
dein blöden! — aber —" und nun scharfzu
Erich Meier gewandt, „des kann i doch zu
Zhnen netsag n,netwahr,LerrDoktor?"
Sffka
Ll'sue Äi'sLe
sssbei' meine grsue Ztrske
ioüugs ctsi' grultsn slsusei'reüs
wuucielt gruu vun früsi bi5 sdenüs
ftul unü nb ctie üsngnwniln.
sleinn Zlrsks snbnniitnt immer
Zuicbe grümiiutinn iünsinblsr.
Zeibst cüe bisnkn stiittugZsunne
Zubnnkt ibr k^iuu bnbnnsiicbtei'.
ftber u/üi'Lt bu leübiicb iüubuinü
ffinmsi nun vurbeigngsngnn,
fiütln siub nin Ztrsbi sus üninen
2ubnimensugsn bien vnrfungLn.
fsties u/Zre u/ie vei'u/uncluit,
Ounn clie Zgui' vun clsinnm buiüen
büubsin mükte Lnibst ü!n gnsus
bsngeu/eün überguictun.
1'tiU8Q6läa ^Voltk-LsttQer
Gedankenverbindung
„Anni!" sragte ich meine kleine
Richte: „Sage mir einmal ganz leise
ins Ohr, wen du lieber hast, den Onkel
Leinrich oder mich?"
Zuerst war die Kleine sehr erstaunt
über diese Frage, aber dann behauptete
sie, daß fie mich lieber hätte, die kleine
Schmeichelkatze.
Nach einer Mertelstunde kam ich
wieder ins Kinderzimmer. Anni saß
in einer Ecke vor ihrem umgeworfenen
Puppenwagen und sann mit großen
Augen vor sich hin. And gleich darauf
kam sie auf den Zehenspihen zu mir
gelaufen.
„Onkel darf ich dich auch etwas
fragen?"
„Nur zu!"
„Onkel, sage mir ganz leise ins Ohr:
Wen hast jetzt du lieber, den Boxl
vom Lausherrn oder der Frau Meter
ihren Schnauzer?" Aans SoMnger
Topynght ISl« b, I. F. Schreiber
Meggendorfer-Blätter, München
— „6aitz0ll — eine Flasche Bier!"
— „Bedaure — wir haben nur Faßbier."
— „Na — da bringen Sie mir ein Faß."
Wir waren lauter Akademiker, und
man hatte uns von Anfang an in die näm-
liche Schlafstube zusammengelegt und
auch sonstzu einer Gruppevereinigt. Zur-
zeit hatten wir Geschützexerzieren. Der
Lerr Unteroffizicr wußte um unsere Bil-
dungsgrade und war aufcicht'g bemüht,
sein Benehmen uns gegenüber darnach
einzurichten und die Instruktionen sozu-
sagen im militäcischen Piauderton von
fich zu geben, d. h. was er eben iür Plauder-
ton hielt. Im übrigen fiel ihm das recht
schwer, denn er war sehr temperamentvoll
und wir alles andere eher, als geborene
Kanoniere. Als der Or. pbil. Erich Meier
einen Landgriff zum fünftenmal verkehrt
machte, da hielt es der gute Unteroffizier
nicht mehr aus: „Wann die Lerrn nur
Viehtreiber war'n aus Feldmoching" —
stöhnte er, „na kunnt i jeyt fag'n: Nind-
vieh, gußeiserns,nimm deinSchädelzamm.
dein blöden! — aber —" und nun scharfzu
Erich Meier gewandt, „des kann i doch zu
Zhnen netsag n,netwahr,LerrDoktor?"
Sffka
Ll'sue Äi'sLe
sssbei' meine grsue Ztrske
ioüugs ctsi' grultsn slsusei'reüs
wuucielt gruu vun früsi bi5 sdenüs
ftul unü nb ctie üsngnwniln.
sleinn Zlrsks snbnniitnt immer
Zuicbe grümiiutinn iünsinblsr.
Zeibst cüe bisnkn stiittugZsunne
Zubnnkt ibr k^iuu bnbnnsiicbtei'.
ftber u/üi'Lt bu leübiicb iüubuinü
ffinmsi nun vurbeigngsngnn,
fiütln siub nin Ztrsbi sus üninen
2ubnimensugsn bien vnrfungLn.
fsties u/Zre u/ie vei'u/uncluit,
Ounn clie Zgui' vun clsinnm buiüen
büubsin mükte Lnibst ü!n gnsus
bsngeu/eün überguictun.
1'tiU8Q6läa ^Voltk-LsttQer
Gedankenverbindung
„Anni!" sragte ich meine kleine
Richte: „Sage mir einmal ganz leise
ins Ohr, wen du lieber hast, den Onkel
Leinrich oder mich?"
Zuerst war die Kleine sehr erstaunt
über diese Frage, aber dann behauptete
sie, daß fie mich lieber hätte, die kleine
Schmeichelkatze.
Nach einer Mertelstunde kam ich
wieder ins Kinderzimmer. Anni saß
in einer Ecke vor ihrem umgeworfenen
Puppenwagen und sann mit großen
Augen vor sich hin. And gleich darauf
kam sie auf den Zehenspihen zu mir
gelaufen.
„Onkel darf ich dich auch etwas
fragen?"
„Nur zu!"
„Onkel, sage mir ganz leise ins Ohr:
Wen hast jetzt du lieber, den Boxl
vom Lausherrn oder der Frau Meter
ihren Schnauzer?" Aans SoMnger
Topynght ISl« b, I. F. Schreiber