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^ Meggendorfer-Blätter, München

— „Nanu, Löflmaier, was fehlt dir denn?"

— „Lexenschuß!"

— „Und deim Buam?" — „Saxenschuß!"

Der Sanitätshnnd

Tante Berta war im Kino gewesen. Begeistert war
sie und gerührt. „Also denke dir, was ich auf einem Film
vom Kriegsschauplatz im Westen gesehn habe, — Sanitäts-
hunde bei der Arbeit, ganz echt, wirklich an der Front
aufgenommen. Stelle dir vor: ein Verwundeter lag da.
Zrgendwo in den Dünen an der belgischen Küste muß es
gewesen sein; jedenfalls lag er im GestrüPP mitten in
Sandhügeln, wo der arme Mensch leicht übersehen werden
konnte und dann hätte verschmachten müssen. Aber da kam
auf einmal ein Sanitätshund an. Im Kreise lief er her-
um und schnupperte dabei, und dann fand er richtig den
Verwundeten und wackelte vor Freude mit dem Schwanz.
!lnd dann lief er schnell fort und holte Sanitäter, die
denn auch richtig gleich mit einer Bahre kamen und
den Verwundeten forttrugen. Ich habe vor Rührung
weinen müssen. Denke dir doch: der Verwundete hätte
ja umkommen müssen, wenn nicht der Lund gewesen wäre!
Ganz einsam lag er da! Iede menschliche Lilfe war
weit, niemand wußte von ihm, aber dann kam.das Tier-
chen und-"

„Aber liebe Tante," unterbrach ich sie, „der Verwundete
war ja gar nicht einsam und allein."

„Erlaube mal, — ich habe es doch mit meinen eigenen
Augen geseben! In schrecklicher Pein lag er da; man sah
ihm die Angst, so verlassen zu sein, deullich an. Nie werde
ich sein Gesicht vergessen."

„Du vergißt, liebe Tante, daß doch der Kinomann mit
seinem Apparat vor dem Mann gestanden und in aller
Seelenruhe seine Kurbel gedreht hat."

Und nun dachte ich, Tante Berta würde erleichtert
aufatmen und zufrieden sein, daß ihre Sorge und Pein
nicht ganz angebracht gewesen war. Aber nein. Was
sagte Tante Berta vielmehr? Sie machte mir böse Augen
und sprach: „So bist du nun mal! Du mußt einem immer
die schönsten Illufionen zerstören." —on.

Das Apporthundel

Schlächtermeister: „Nein, so ein gut dressierter Lund!
Stiehlt mir eine Wurst, und als ich ihm 's Lackmefser
nachwerfe, läßt er die Wurst fallen und bringt zuerst
's Lackmesser zurück!"

Der Vereinsabend

Mann: „Das war ein teurer Abend! Erstens hatte ich
Pech auf der Kegelbahn, so daß ich zwölf Mark bezahlen
mußte, dann wurde ich von einem Kegelbruder angepumpt,
und schließlich zerbrach ich auf dem Leimwege auch noch
meinen Negenschirm!"

Gattin: „Das kommt davvn! Ich hatte dich gebeten,
wegen des schlechten Wetters zu Lause zu bleiben!"

— „Ach, rede keinen Unstnn, da hätte ich.fünfzig Pfennige
Strafe zahlen müssen!"

Copyrighl 191« b» I. F. Sckreiber
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