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188 Meggendorfer-Blätter, München <><X><><><><><><><^

Dann kommt ein Reim auf „Äüssen",
Den ich nicht öicht' noch schreib'.
tlnö üen finö ich am besten,
Indem ich — sthen bleib!

Sitzt still in seinem Lckchen
Auf meinem Äanapee
llnb wartet ungeöulöig,
Bis ich aufs neue geh',

Setz' ich mich enLlich selber,
Dann ruft es froh hurra!
Denn nun ist ohne Zweifel
Die letzte Zeile öa.

2ch laufi um meine B»t>e
Skanöieren- Tritt für Tritt,
Bei jeöem Dersfuß gehe
Ich selber einen Schritt.

Das blonde Mäöel kennt schon
Nein Wesen als Poet,
llnö freut sich, wenn öas Wanöern
Recht flott unö hurtig geht.

Doch bleib ich plötzlich stehen,
Erschrickt öas gute Äind
Un- weiß, öaß im Moment ich
Den nächsten Reim nicht finö.

Der zurückgeschnellte Pfeil

„War es nichts Ernstes?"

„Ack wo! Ein Mann war da, dem es übel im Magen
war. Er hätte etwas Fettes gegeffe», sagte er. Eine Flasche
Pepfinwein wollte er haben. Na, ich hab' fie ihm natürlich
gegeben. Aber für die Flasche hab' ich fünfzig Pfennige
extra verlangt — wenn er fle nicht wieder bringt, hab' ich
wenigstens noch fünfundvierzig Pfennige mehr verdient."

„Das war vernünftig." Frau Vlase freute sich so, daß
fie ihren Aerger vergaß und wieder einschlafen konnte. Das
war um ein Ahr. Ain zwei Ahr aber ging die Klingel wieder.
Diesmal mußte Frau Blase ihres Gatten rechten Arm ein
paarmal wie einen Pumpenschwengel heben. „Da soll

doch gleich der Teufel drein fchlagen," fluchte der Apotheker.
„Die ganze Stadt ift wohl verrückt geworden. Nächstens
werde ich die Apotheke am Tage zuschließen und in der
Nacht aufhalten."

Frau Blafe ärgerte flch von neuem. Diesmal kam ihr
Gatte sehr schnell zurück. Schon vom Korridor hörte sie
seine grollende Stimme. „So eine Gemeinheit! So ein
niederträchtiger Satanl So ein Schweinhund!"

„Ia, um Limmels willen, wer war denn da?"

Lerr Blase warf sich ächzend in fein Bett. „Wer da
war? Der Mann von vorhin, — der mit dem verdorbenen
Magen. Er brachte die leere Flasche von dem Pepstnwein
und hat seine sünfzig Pfennige wieder geholt." —on.
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