Nr. 1346
Zeitschrift für Humor und Kunst
29
Die Einbrecher
unheimliches Echo das Lmndegekläff, dem fich aus der Dunkel-
heit heraus einige rauhe Männerstimmen beimischien,
so daß die Existenz von Menschen in allernächster Nähe
zweiselsfrei nachgewiesen wurde.
„Ach, ihr lieben Leute, geht doch fort," rief Fräulein
Beate zum Fenster hinunter. „Bitte, bitte, schont unsrer,
wir haben gar nichls von Wert im Lause."
„Was wollen denn die verwünschten Nachteulen," hörte
man einen wenig galanten Ausruf.
„Die brüllen ja, als würden ste gespießt!"
„Schmeißt ihnen ein Scheit Lolz an den Kopf!"
„Der Satan über die Weiber!"
„Kommt laßt sie in Ruhe, die machen ja die ganze
Nachbarschast rebellisch, und schließlich läßt man gar noch
die Lunde auf uns los. Kehrt, drückt euch!"
Auf das Kommando des Räuberhauptmanns machte
die Bande wirklich kehrt und verschwand im Dunkel der
Nacht. Auch die Lunde beruhigten sich wieder; hier und
da flammte ein Licht in den Fenstern der Nachbarvillen
aus, jemand fragte, was los sei, da aber keine Antwort
kam, erloschen die Lichter wieder und bald lagerte die frühere
friedliche Stille über der Gegend. Nur die alten Mädchen
in der Villa „Leckenrose" saßen, dicht aneinander geschmiegt,
auf Augustens Bett und erwarteten bebend den Morgen.
Die Sonne stand schon hübsch hoch, als sie sich endlich
aus ihrer Verschanzung wagten. And was sollte wohl jetzt
noch zu fürchten sein? Die Einbrecher warcn ja in die
Flucht geschlagen und schlimmsten Falles konnten sie ge-
wärtigen, erbrochene Schränks und Kästen in den unteren
Wohnräumen vorzufinden. Doch, o Wnnder, nichts der-
gleichen zeigte sich. Alles befand sich in der gestern ver-
lassencn Ordnung und, was das Anbegreislichste war, sämt
liche Knallerbsen lagen unversehrt an ihrem Platz.
„Ia, haben wir denn geträumt, Auguste?" staunte Fräu-
lein Beate.
„Ich begreife das nicht, Fräulein," entgegnete Auguste.
„Ich habe es doch deutlich knallen gehört und dann die
Männer. Es ist gar kein Irrtum möglich."
— „Ziag koa so lang's G'stcht, Kame-
rad — i muaß mit der Seif spar'n!"
Mit gemischten Gefühlen tranken die Bewohner der
„Leckenrose" ihren Kaffee und erwarteten mit ängstlicher
Spannung die Lösung des nächtlichen Rätsels. Für einen
Milternachtsspuk waren die Vorgänge doch zu handgreif-
W vie becieutenciste ^
W Isgesreituns W
W veutscbisncis ^
> Berliner W
> Tageblatt >
mit äen LeiblLttern
^ „Ut_K",„V,6ltspi6g6l".rs!t- ^
geist, «sus ttot Lsrtsn,
lecbnisoiis kunäsebsu
Z 2 40 pf. W
monLtlied bei aiien kost-
snstaiton veutsoblnnäs
»Kkiiie5665iefil>>-
l rosige Frische verleiht rasch
u. sicher „Krsm Uslia". Un-
übertroffen geg.Sommerspros-
se», Wilesfer, H'ick-t. Wöte.
Aauheit und alle Hautunrei-
nigkeiten. Tausendsach erprobt.
-l Sichere Wirkung. Preis.A2.50.
CöNl Si. Blumentalstr. »S.
t'rivsten vordürxsn äsn siebsrsn L> kolx.
k'aket 25 unci 30 vfx, Oose 50 unä 60 i?fx. ru baben in ^potkeken unä vroxerien
unä vvo klakate sio .tbar. W'i'. IL«,««!'» IVsikIiiitzre'ii.
dvrL«t»Ltit«t« HVirliriiiKr
rrom"'— L'r^i":'
II :r FU., «ILirke m 4 «l.
unä unerreiebt äu-
Iiu! llslil kjtebeuä vou ^er^.ten unä ^
. «08MK1. I^doratorivm
- .^— -^-^„VioletlL", XürnderL 1V9.
tterr K. 6. sokreibt: vs meinem Lrstaunen mein k'reunä in kaum ärei I
VVooben einen ssbr llotten 8obnurrbart äurob riarasin erlanxt kat, so ersueke!
l um Xusenäunx einer Vose 8türke III !r.u 4 >1srk psr ^aoknakme.
/^.Heini^e InserLterlsrmsItme: üullols ^Io556, ^nnoneen-I^xpieciition.
so.. »sbsiir
MIÜSSLIXV
^io. 1039, «eiit !8iII»«i7 xestsmpslt,
800 8i!der-Lmai!, «tstt ZI. L.8t»
nur IVl. 0.90 netto.
Verpaokunx 20 vfx.. kslä 10 kkx I^aob.
nabmsn sinä ins k'slä niokt rulässix. ^Is
irinxerösss xenüxt ein vaxierstreifen.
>eue M. kreisüsle mit Xrie»8»näenksn
unä kinxmass voNkommeo kostenlos.
81ms L Mjlkr. Kkrün 8. V. 68
nur s)r»nieo8lras8S N7/118, 4bt. SS.
Zeitschrift für Humor und Kunst
29
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„Ach, ihr lieben Leute, geht doch fort," rief Fräulein
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Nacht. Auch die Lunde beruhigten sich wieder; hier und
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