54 Meggendorfer-Blätter, München
— „Ihr wißt doch, Luberin, daß es nur den Kindern erlaubt
ist, Lolz zu sammeln!"
— „Aufklaubt hat ja mei Bua. I helf eahm nur hoamtragen!"
Theorie und Praxis
' Mein Freund, vr. Spalteklein, war ein sehr gelehrter
Lerr, und da er sehr mitteilsam war, so benutzte er jede
Gelegenheit, seine Wissenschaft an den Mann zu bringen.
Neulich traf ich ihn auf der Straße, und da ich ihm nicht
mehr ausweichen konnte, so schloß er sich mir an, und bald
waren wir in ein gelehrtes Gespräch verwickelt.
Aeber Gedankenübertragung.
„Wenn wir eine Bewegung ausführen wollen," sagte
er, „so entsteht der Vorsatz dazu iv unserm Gehirn, und
durch Aebertragung unseres Willens vom Gehirn aus auf
die Muskeln werden wir in den Stand gesetzt, die betref-
fende Bewegung vorzunehmen. Ich kann Ihnen das auf
der Slelle durch einen einfachen Versuch zeigen." Lier
brach er plötzlich ab, griff mit den Länden durch die Luft,
als wollte er Mücken fangen, und fetzte fich dann höchst
unsanft aus den Boden.
„Verfluchte Orangenschalen!" stieß er zähneknirschend
hervor und blickte wild um sich. Ich aber ging kopfschüttelnd
weiter und dachte mir, das sei eine recht merkwürdige Art,
wissenschaftliche Verfuche anzustellen. C. A. Kg.
Heikle Situation
Bauer (tm Wirishausi: „Was schnuppert der Lund von
dem Inspektor fortwährend an dir herum?"
Freund: „Am Gottes willen, halt's Maul, bis ich draußen
bin, ich sitz ja auf dem Grobian sei'm Lut."
Versuch
Freund (beim Abschied an Ler Bahn, etlig): „Willst du schon
mal die Fahrkarte für mich lösen, während ich nach meinem
Gepäck schaue?"
— „Recht gern; gib's Geld her!"
— „Ach, dann kann ich fie auch selber lösen!"
Herausgeholfen
Fräulein (nach dem sehr stümperhaften Klavier«ortrage>: „Wie
lange, glauben Sie, daß ich Anterricht hatte?"
Lerr: „Lm, drei Monate?"
— „Oho, vier Iahre, ... spiele ich denn so schlecht?"
— „Nein, im Gegenteil, gnädiges Fräulein! Ich hab' nur
gedacht, bei Zhrer Intelligenz!"
Copvrighr lSlk by I. F. Schretber
— „Ihr wißt doch, Luberin, daß es nur den Kindern erlaubt
ist, Lolz zu sammeln!"
— „Aufklaubt hat ja mei Bua. I helf eahm nur hoamtragen!"
Theorie und Praxis
' Mein Freund, vr. Spalteklein, war ein sehr gelehrter
Lerr, und da er sehr mitteilsam war, so benutzte er jede
Gelegenheit, seine Wissenschaft an den Mann zu bringen.
Neulich traf ich ihn auf der Straße, und da ich ihm nicht
mehr ausweichen konnte, so schloß er sich mir an, und bald
waren wir in ein gelehrtes Gespräch verwickelt.
Aeber Gedankenübertragung.
„Wenn wir eine Bewegung ausführen wollen," sagte
er, „so entsteht der Vorsatz dazu iv unserm Gehirn, und
durch Aebertragung unseres Willens vom Gehirn aus auf
die Muskeln werden wir in den Stand gesetzt, die betref-
fende Bewegung vorzunehmen. Ich kann Ihnen das auf
der Slelle durch einen einfachen Versuch zeigen." Lier
brach er plötzlich ab, griff mit den Länden durch die Luft,
als wollte er Mücken fangen, und fetzte fich dann höchst
unsanft aus den Boden.
„Verfluchte Orangenschalen!" stieß er zähneknirschend
hervor und blickte wild um sich. Ich aber ging kopfschüttelnd
weiter und dachte mir, das sei eine recht merkwürdige Art,
wissenschaftliche Verfuche anzustellen. C. A. Kg.
Heikle Situation
Bauer (tm Wirishausi: „Was schnuppert der Lund von
dem Inspektor fortwährend an dir herum?"
Freund: „Am Gottes willen, halt's Maul, bis ich draußen
bin, ich sitz ja auf dem Grobian sei'm Lut."
Versuch
Freund (beim Abschied an Ler Bahn, etlig): „Willst du schon
mal die Fahrkarte für mich lösen, während ich nach meinem
Gepäck schaue?"
— „Recht gern; gib's Geld her!"
— „Ach, dann kann ich fie auch selber lösen!"
Herausgeholfen
Fräulein (nach dem sehr stümperhaften Klavier«ortrage>: „Wie
lange, glauben Sie, daß ich Anterricht hatte?"
Lerr: „Lm, drei Monate?"
— „Oho, vier Iahre, ... spiele ich denn so schlecht?"
— „Nein, im Gegenteil, gnädiges Fräulein! Ich hab' nur
gedacht, bei Zhrer Intelligenz!"
Copvrighr lSlk by I. F. Schretber