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Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1353
Hnndesperre in München
Dte Zigarett
hat zu dem Mann mit der roten Mütz gesagt: „Das is'
der Bockl Der hat angefangen!"
Was wollten wir machen? Wir mußten mit raus und
ins Bureau. Da haben wir unsere Namen buchstabiert.
Wie wir uns aber verkeidigen wollten, was doch jedem
ehrlichen Christenmenschen sein gutes Recht is', da haben
se immer nur gesagt: „Mird sich finden!" And da haben
wir schließlich auch gesagt:
„Wird sich finden!" !ind haben auf den Tisch gehauen.
Nun sind wir schließlich aber doch wieder abgefahren
von Klingelbach, aber mit zehn Minuten Verfpätung. Der
Lokomotivführer hat fich geeilt wie verrückt, aber es hat
nir geholfen. Wie wir nach der andern Station gekommen
sind, da is' der Zug, mit dem wir weiter gewollt haben, fort ge-
wesen. Grad den Schwanz haben wir noch von ihm gesehen.
Das möcht ich nun nich noch mal erleben, Lerr Redaktör,
was wir da mitgemacht haben. Das geht nich in ein Lexikon
rein, was die Kerle geschimpft haben. And was meinen Se,
Schadenersah haben Se haben wollen von der Eisenbahn,
weil se in Klingelbach zu lang Aufenthalt gehabt hätten.
Der Mann mit der roten Mütz hat gar nich so viel Papier
gehabt, um die Namen all' aufzuschreiben von den Kerls,
die jetzt kein Geschäft hatten machen können. Die armen
Soldaten waren ganz verdattert.
Wie ich nun heim gekommen bin, hab' ich meiner Alten
natürlich nix erzählt, bis aber nach acht Tagen ein Brief
gekommen is' und ich müßt zehn Mark bezahlen. Na, da
hätte Se mal meine Alt' hören können. Ich hab' natürlich
nix gezahlt. Ich bitt Sie, Lerr Redaktör, werd ich zehn
Mark zahlen, wenn ich unschuldig bin! Das kann Ihne
doch auch passieren, daß Sie stch in „Nichtraucher" setzen
und einen Glimmstengel anstecken, wenn da unter jedem
Fensterloch ein Aschenkasten hängt. !lnd daß ich meine
Zigarett nich rausschmeißen wollt, find ich doch auch ganz
in Ordnung. !lnd hätten Sie vielleicht Ihre Zigarett auf
den Boden geschmifsen oder draufgespuckt? Na, sehen Se!
Es grüßt Sie hochachtungsvoll
'Alois Strohmayer, Rentier.
Der Gesetzesübertreter
Vom Kasernerchof
Feldwebel: „Die erste Rotte drei Schritte vor! Le — der
Maier macht natürlich wieder vier! Kerl, wollen Sie fahnen-
flüchtig werden?"
Beim Krämer
— „Sie, Ihr Kaffee-Ersatz riecht aber auch nicht 'ne Spur nach
Kaffee!"
— „Tut's ihn nur eini in d' Kaffeebüchs'n, dann wird er scho'
danach riech'n."
wünsflien sict, unser'e Kinöer'
vas vesie ^VeLLua-oliisßseseLenL.
krospelrt u. Ls^uZsgusIIeuLUZLbe uul tVuuseb
«o^nroüksWkslr >.öfsl8s, Lüons 3. k. lis. 4.
fiasen- u. stlunäfoi-msr,6ßsi'i8',
86di.v6i2. k'at., dei kookstod.. se'nibf., lLnx.,7..
sokSn. S-Iunäs virkt. 8sit 13 jakn. sis^öss öesle
snei'ksnnt. jOOOfaok b6ivälirt als llas L6st6. tZsLutaLdt
v. Oberstabssrrit 8an. k.. Vr. 8edmi6t, ?rof. 6. u. anä ^srritsn. kreis
?ortc>25 f'f. 11. LrLiickeriii ssrsu L. Zekvrsnklsr, kvriill IV. 570, katsäsmer8tr. 8i»ki
^ ^ /IkkiengeselNchafl
L>e»t!cye«-rognoc^xsuisir
Lchtcc aNec rosnoc vpp»ct) V rideonr:
L.sudsägevor!sgen ^ r. - bi
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1353
Hnndesperre in München
Dte Zigarett
hat zu dem Mann mit der roten Mütz gesagt: „Das is'
der Bockl Der hat angefangen!"
Was wollten wir machen? Wir mußten mit raus und
ins Bureau. Da haben wir unsere Namen buchstabiert.
Wie wir uns aber verkeidigen wollten, was doch jedem
ehrlichen Christenmenschen sein gutes Recht is', da haben
se immer nur gesagt: „Mird sich finden!" And da haben
wir schließlich auch gesagt:
„Wird sich finden!" !ind haben auf den Tisch gehauen.
Nun sind wir schließlich aber doch wieder abgefahren
von Klingelbach, aber mit zehn Minuten Verfpätung. Der
Lokomotivführer hat fich geeilt wie verrückt, aber es hat
nir geholfen. Wie wir nach der andern Station gekommen
sind, da is' der Zug, mit dem wir weiter gewollt haben, fort ge-
wesen. Grad den Schwanz haben wir noch von ihm gesehen.
Das möcht ich nun nich noch mal erleben, Lerr Redaktör,
was wir da mitgemacht haben. Das geht nich in ein Lexikon
rein, was die Kerle geschimpft haben. And was meinen Se,
Schadenersah haben Se haben wollen von der Eisenbahn,
weil se in Klingelbach zu lang Aufenthalt gehabt hätten.
Der Mann mit der roten Mütz hat gar nich so viel Papier
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die jetzt kein Geschäft hatten machen können. Die armen
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Wie ich nun heim gekommen bin, hab' ich meiner Alten
natürlich nix erzählt, bis aber nach acht Tagen ein Brief
gekommen is' und ich müßt zehn Mark bezahlen. Na, da
hätte Se mal meine Alt' hören können. Ich hab' natürlich
nix gezahlt. Ich bitt Sie, Lerr Redaktör, werd ich zehn
Mark zahlen, wenn ich unschuldig bin! Das kann Ihne
doch auch passieren, daß Sie stch in „Nichtraucher" setzen
und einen Glimmstengel anstecken, wenn da unter jedem
Fensterloch ein Aschenkasten hängt. !lnd daß ich meine
Zigarett nich rausschmeißen wollt, find ich doch auch ganz
in Ordnung. !lnd hätten Sie vielleicht Ihre Zigarett auf
den Boden geschmifsen oder draufgespuckt? Na, sehen Se!
Es grüßt Sie hochachtungsvoll
'Alois Strohmayer, Rentier.
Der Gesetzesübertreter
Vom Kasernerchof
Feldwebel: „Die erste Rotte drei Schritte vor! Le — der
Maier macht natürlich wieder vier! Kerl, wollen Sie fahnen-
flüchtig werden?"
Beim Krämer
— „Sie, Ihr Kaffee-Ersatz riecht aber auch nicht 'ne Spur nach
Kaffee!"
— „Tut's ihn nur eini in d' Kaffeebüchs'n, dann wird er scho'
danach riech'n."
wünsflien sict, unser'e Kinöer'
vas vesie ^VeLLua-oliisßseseLenL.
krospelrt u. Ls^uZsgusIIeuLUZLbe uul tVuuseb
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fiasen- u. stlunäfoi-msr,6ßsi'i8',
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v. Oberstabssrrit 8an. k.. Vr. 8edmi6t, ?rof. 6. u. anä ^srritsn. kreis
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L>e»t!cye«-rognoc^xsuisir
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