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Zeitschrift für Humor und Kunst ;ßg

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— „Es ist schon ganz aue der Weis', Lerr Äuber, wie rücksichtslos heutzutage die Leute sind. Kein Ansland, keine Bildung mehr."

Da haben Sie recht, Frau Krusemeier!

Der Wahnstnnige

Drei Tage später, so um vier sthr nachmittags herum,
saß ich in meinem Arbeikszimmer und gab mir Mühe, keine
Ohren zu haben. Denn im Korridor machten die Kinder
Spektakel, was eigentlich sehr schön von ihnen war, da das
Gegenteil etwas UngewöhnlicheS gewesen und nur durch
eine unfeine Spekulation aus das WeihnacbtSfest veranlaßt
worden wäre. — Sie sollten spazieren gehn und warteten
auf daS Kindermävchen, das natürlich noch nicht fertig war,
da es wahrscheinlich mit Rückstcht auf die Möglichkeit inter-
essanter Begegnungen noch die bekannte letzte Feile an
feine Ausschmückung zu legen hatte. Aber endlich klappte

die Tür, und ich hörte die ganze Gesellschaft die Treppe
hinuntertrappen. So, jetzt gab es eine Zeitlang Ruhe,
und da auch das junge Fräulein von nebenan, das sonst
als aufkeimende Klaviervirtuosin an ihrer praktischen Aus-
bildung tätig war, in diesen Tagen schwieg und ihre Finger
wahrscheinlich mit nützlichen Landarbeiten für Weihnachten
beschästigte, konnte ich mich endlich an meine Arbeit machen.
Aber, — Limmel, was war das! Die eben ergriffene Feder
entfiel meiner zitternden Lanv, — ein Anglück mußte ge-
schehen sein. Wild kam es die Laustreppe hinaufgetrampelt,
hestiges Geschrei durchhallte das Laus, und die Stimme,
aus die es zurückzusühren war, konnte ich aus reicher Er-
 
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