Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
1S
Klare Rechtfertigung
Ioan Vacarescu, Ahrmachcc
in Rimnicu-sarat, hatte Angst
bekommen. Er hatte sein ganzcs
Warenlager, Ahren und Ketten,
in einen Sack gepackt, und mit
diesem Sack auf dem Buckel wan-
derte er nordwärts, in die Mol-
dau hinein. Ioan Vacarescu
ist ein gebrechlicher Mann vo»
63 Iahreir, und er schleppte schwer
an der Last.
Da traf er auf russische Trup-
pen, und die Augen manches rus-
sischen Soldaten solgten dem Al-
ten mit dem großen Sack auf dem
Buckel. Aber nicht nur Augen,
sondern auch Beine, und zwar
die des Llnteroffiziers Iarmola
Popruschuk, der natürlich Vaca-
rescu bald eingeholt hatte. Er
nahm Vacarescu den Sack vom
Buckel, öffnete ihn, sah hinein,
bandihn wieder zuund sprach dann
freundlich: „Löre, Alterchen, wie
kannst du dich mit so schwerem
Zeug abmühen! Du wirst noch
am Wege liegen bleiben. Wan-
dere ohne den Sack weiter. Nun,
worauf wartest du noch, — soll ich
dir Beine machen, du Schafskopf?"
Aber Ioan Vacarescu ließ
sich das doch nicht gefallen. Es
gelang ihm, vor Popruschuks Lauptmann zu kommen, und nun
wurde Iarmola Popruschuk zur Verantwortung geladen. „Das
sind ja nette Sachen, du Satanskerl," sprach der Lauptmann.
„Weißt du nicht, daß wir hier in Freundesland sind? Warum
hast du dem Alten seinen Sack fortgcnommen?"
„Er war ihm doch zu schwer," verteidigte sich Popruschuk.
„And wir sollen die Rumänen doch entlasten." -vn.
so leicht verschießen, wenn wir wieder an der Front sind."
Oe8 VenirelO8 Ztkske
(Ols ^.LlieLer ke^iernnx liat Ae^en Veni2el08 eiiieL üaktbekeLi
^e^en Loebverrats 6r1a836n.)
kHn äteckbrief >5t in die^em Loncjerfal!
bleb^t naberer Zs8cbre'ibung 8cb>verlicb iobnbaft:
Vekannt 15t 5ein Qe^icbt überaü,
ftucb >veik man, >vo er gegen^värtig ^vobnbefl.
Mklchub, um f)immel8 willen Mflchub!
Mcimliitlcr cimruL ckcr cntcutereglcrungcn.)
Oer llorm vorcj kiier genügt. Oie 2uversickit
Vleibt ksum, ciuk cier Vekslli uucki lu voilriellen.
lVenn, vvns ikin jetrt nocki scllütrt, russrnrnenbricllt,
Vkeik Venirslos sicber ru entkliebsn.
llerciammhvertluchtlllon ^rieäen lpricht
§ogar äa; llack jeht äer lleutialen.
lllir vvollen cloch äen 7rieäen nicht,
2ur ^eit jchattt un; clar lllorl nur
l)ur>Ien.
llnä ob äie llöiker allgemein
Unä unste auch nach lluh degehien. —
Man kann, unä lei er noch lo klein.
voch einen Nutlchub uns gewähren.
kin llleiichen ist äer Werlast,
^um keulel, äoch noch aurruhallen!
Inrvvilchcn mag stch irgenäcvas
Lu unlern Lunsten noch gestalicn.
llieiieicht stnkt lleutlchianä jäh
inr 6rab
llurch llahrungrmangel unä
kelchvveräe:
llielleicht tä»t auch äer Monä herab.
llnä er rerlrracht äie ganre Lräe.
lllclleicht, äast eine stest entsteht,
llie halbe Menlch^eit einrulchippe»:
llieileicht kährt irgenä ein siomet
vem alten 6Iobur in äie stippen.
llielleicht vvirä plöhlich, IlnsII
unä ?all,
In vcullchlanä allcr rcvolücrcn;
llielleicht platzt auch äer Zonnenball
llnä ist nicht mehr ru reparieren.
^a, irgenä vvar, äas beilpiellos,
Ilann äoch In nächster Leit palsteren.
llann brauchten vvlr, o vvie tamor,
lln; nicht lo türchlerlich blamieren.
6r vvüräen äann um llechenlchatt
Selbst unste llölker nicht mehr
tragen
llns vvürälge ginollenlchskt,
llnä niemanä käm', uns anruklagen.
ScärnenllL
>VasUM 5cblieklicb eucb ein 5tr3fgeric^t,
Ibn ein2U8per56b ocjei- gei- ^u benken?
>Vs8 6ie8em /^tann clie 8pZti-e ^eit ve58pricbt,
5ein 5cbick83l» 136t vielleicbt 5icb al5O denken:
kHn alter /^snn. L? lebt in Lin8amkeit
In einei- gnoken 5taclt, mag'8 an cler 5eine.
/^ag'8 an cler Ibem8e 5ein. 5ein >Vegge!eit
15t 8cbmerrenc1e8 Qeclenken ^tolrer ?Iäne.
(_In6 gebt er mancbmai clurcb clie 0385en bin.
>Virc1, 8elten nur, ibn ircencl >ver erkennen
Ond raunt unct deutet mit dern k'inger bin, —
VVie >v!rd ibn d38 im ulten blerren brennen!
ver bleimat denkt er okt. i^icbt >vie al5 /^ann.
i^ein 8cboner, >v!e er 8ie al8 Kincl erblickte.
kin Wundertucb der blsue bümmel 8pann
Ob jenen blügeln, clie der Oelbaum 8cbmückle.
Ond 5i6 15t de, 3l5 barrt 8i'e 8eln, und docb
Oark er den froben Weg 2u ibr nicbt 8ucbem
Ourum, in 8einer letrten 5tunde nocb,
Wird er den Irrtum 8einer I^t veibucben.
—Oll.
1S
Klare Rechtfertigung
Ioan Vacarescu, Ahrmachcc
in Rimnicu-sarat, hatte Angst
bekommen. Er hatte sein ganzcs
Warenlager, Ahren und Ketten,
in einen Sack gepackt, und mit
diesem Sack auf dem Buckel wan-
derte er nordwärts, in die Mol-
dau hinein. Ioan Vacarescu
ist ein gebrechlicher Mann vo»
63 Iahreir, und er schleppte schwer
an der Last.
Da traf er auf russische Trup-
pen, und die Augen manches rus-
sischen Soldaten solgten dem Al-
ten mit dem großen Sack auf dem
Buckel. Aber nicht nur Augen,
sondern auch Beine, und zwar
die des Llnteroffiziers Iarmola
Popruschuk, der natürlich Vaca-
rescu bald eingeholt hatte. Er
nahm Vacarescu den Sack vom
Buckel, öffnete ihn, sah hinein,
bandihn wieder zuund sprach dann
freundlich: „Löre, Alterchen, wie
kannst du dich mit so schwerem
Zeug abmühen! Du wirst noch
am Wege liegen bleiben. Wan-
dere ohne den Sack weiter. Nun,
worauf wartest du noch, — soll ich
dir Beine machen, du Schafskopf?"
Aber Ioan Vacarescu ließ
sich das doch nicht gefallen. Es
gelang ihm, vor Popruschuks Lauptmann zu kommen, und nun
wurde Iarmola Popruschuk zur Verantwortung geladen. „Das
sind ja nette Sachen, du Satanskerl," sprach der Lauptmann.
„Weißt du nicht, daß wir hier in Freundesland sind? Warum
hast du dem Alten seinen Sack fortgcnommen?"
„Er war ihm doch zu schwer," verteidigte sich Popruschuk.
„And wir sollen die Rumänen doch entlasten." -vn.
so leicht verschießen, wenn wir wieder an der Front sind."
Oe8 VenirelO8 Ztkske
(Ols ^.LlieLer ke^iernnx liat Ae^en Veni2el08 eiiieL üaktbekeLi
^e^en Loebverrats 6r1a836n.)
kHn äteckbrief >5t in die^em Loncjerfal!
bleb^t naberer Zs8cbre'ibung 8cb>verlicb iobnbaft:
Vekannt 15t 5ein Qe^icbt überaü,
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Mklchub, um f)immel8 willen Mflchub!
Mcimliitlcr cimruL ckcr cntcutereglcrungcn.)
Oer llorm vorcj kiier genügt. Oie 2uversickit
Vleibt ksum, ciuk cier Vekslli uucki lu voilriellen.
lVenn, vvns ikin jetrt nocki scllütrt, russrnrnenbricllt,
Vkeik Venirslos sicber ru entkliebsn.
llerciammhvertluchtlllon ^rieäen lpricht
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lllir vvollen cloch äen 7rieäen nicht,
2ur ^eit jchattt un; clar lllorl nur
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llnä ob äie llöiker allgemein
Unä unste auch nach lluh degehien. —
Man kann, unä lei er noch lo klein.
voch einen Nutlchub uns gewähren.
kin llleiichen ist äer Werlast,
^um keulel, äoch noch aurruhallen!
Inrvvilchcn mag stch irgenäcvas
Lu unlern Lunsten noch gestalicn.
llieiieicht stnkt lleutlchianä jäh
inr 6rab
llurch llahrungrmangel unä
kelchvveräe:
llielleicht tä»t auch äer Monä herab.
llnä er rerlrracht äie ganre Lräe.
lllclleicht, äast eine stest entsteht,
llie halbe Menlch^eit einrulchippe»:
llieileicht kährt irgenä ein siomet
vem alten 6Iobur in äie stippen.
llielleicht vvirä plöhlich, IlnsII
unä ?all,
In vcullchlanä allcr rcvolücrcn;
llielleicht platzt auch äer Zonnenball
llnä ist nicht mehr ru reparieren.
^a, irgenä vvar, äas beilpiellos,
Ilann äoch In nächster Leit palsteren.
llann brauchten vvlr, o vvie tamor,
lln; nicht lo türchlerlich blamieren.
6r vvüräen äann um llechenlchatt
Selbst unste llölker nicht mehr
tragen
llns vvürälge ginollenlchskt,
llnä niemanä käm', uns anruklagen.
ScärnenllL
>VasUM 5cblieklicb eucb ein 5tr3fgeric^t,
Ibn ein2U8per56b ocjei- gei- ^u benken?
>Vs8 6ie8em /^tann clie 8pZti-e ^eit ve58pricbt,
5ein 5cbick83l» 136t vielleicbt 5icb al5O denken:
kHn alter /^snn. L? lebt in Lin8amkeit
In einei- gnoken 5taclt, mag'8 an cler 5eine.
/^ag'8 an cler Ibem8e 5ein. 5ein >Vegge!eit
15t 8cbmerrenc1e8 Qeclenken ^tolrer ?Iäne.
(_In6 gebt er mancbmai clurcb clie 0385en bin.
>Virc1, 8elten nur, ibn ircencl >ver erkennen
Ond raunt unct deutet mit dern k'inger bin, —
VVie >v!rd ibn d38 im ulten blerren brennen!
ver bleimat denkt er okt. i^icbt >vie al5 /^ann.
i^ein 8cboner, >v!e er 8ie al8 Kincl erblickte.
kin Wundertucb der blsue bümmel 8pann
Ob jenen blügeln, clie der Oelbaum 8cbmückle.
Ond 5i6 15t de, 3l5 barrt 8i'e 8eln, und docb
Oark er den froben Weg 2u ibr nicbt 8ucbem
Ourum, in 8einer letrten 5tunde nocb,
Wird er den Irrtum 8einer I^t veibucben.
—Oll.