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WM.





— „Darf ich Sie zu einem Kriegstänzchen
engagiercn, Frau Äelvetia?"

— „Danke, Lerr Wilson, ich tanze nicht."

ZuversichL

Der Kronprinz von Numänien hat um die Tochter
des Zaren angchalten.

„Können Sie denn auch eine Frau ernähren?" fragte
der Zar.

„O gewiß, Majestät," erwiderte der Kronprinz, „wenn der
Krieg einmal aus ist, bekomme ich doch eine schöne Pension."

Am neuen Nathaus in Wien sind jetzt sogenannte Pranger-
tafeln aufgehängt worden, auf denen die Namen von
Nahrungsmittelwucherern zu wohlverdienter Schande der
Oesfentlichkeit mitgeteilt werden.

Natürlich müssen diese Tafeln
ganz niedrig hängen, und es muß
auch jedermann Gelegenheit haben,
recht nahe heran zu gehn. Sonst
würde ja, was auf den Prangertafeln
steht, nicht deutlich genug zu lesen
sein. Denn meistens handelt es sich
doch wohl um kleine Namen.

Druckfehler

Die Aushungerungspolitik des Vier-
verbandes wird in erstcr Linie schei-
tern an der Zähigkeit der Dotschen.

Summarisch

— „Denke dir, Zlaver, heut' über
Nacht sind unsre sämtlichen Bier-
flaschen eingefroren."

— „Ja, ja, das Wasser gesriert halt
jetzt überall ein."

Gewiffenhast

Proseffor Schußlich schreibt an
seine Gattin, die iu einem Winter-
kurort zur Erholung weilt: „Komme
schleunigst zurück, das Gcneralkom-
mando hat verfügt, daß wegen der
Kohlenknappheit die gesamte Familie
in einem gemeinsamen Naume unter-
gebracht sein muß."

u. 5.

Ulic u/usicuu ur>3, wie nuck fluin l/nlß cjur ^cüu,
Unll nun, ciu wir !m sustu/urZiun KumM slusten,
U/uIIt isir, äuk un3 ciur fllr'm gubunclun wurclu.

Unci cluufl frugt kuinur: Ist ciiu5 ru vurZtustun?

ksusi ju, us künnlu wustl clum IIukun i/ullui',
llucn cnsn cius 8u5lu rvünsusii, u/u5 wiclLcsskcun.
Zulsng' us ging, u/uccl clucusi psgiucnu LlüIIuc
öusiulkun isicn uncl clcusiuncle flunfucun.

Uncl gusii'5 niusit mukc, clunn cnufl mun uuuk bucui! 5uin,
^u 5tülrun ikn mlt uignuc Ifluusit cluc slünclu.

^u gcuk ju u/ücüun iiummuc 5UN5I uncl kuicl 5Uin,
hstunn mun 2UM 2usilu55ll Isin um Luclun sünclu.

Iflun i5l clucusi Inlucu55un js vucbunclun,
lliu ul5 cliu siüus>5tun in clun sluc^uu 5tcusilun>
ki5 üucs isin niumuncl sll^u 5usic vucu/unclun,
llunn uc siut gcuku Zummuci lu kuxusilun.

3u 5ukuncliucl msn ikm 3I5 mul'guc sjiituc,
Lucuit, uuuk sluncl in sluncl mit isim ^u gukun.

lluusi i5t U5 uiguntliusi um mui5lun kitluc,

Osk guc 5u kluc cluc ^u/uuk siiuc ru vuc^tukun.

I'ii-o

Betrachtungen

— „D' LeuL' san durch den Kriag net besser word'n."

— „And der Kriag is durch d' Leut' schlechter word'n."

Aus einem Terminkalender

17. März: „Verhandlung wegen
Naubmordes."

19.März:„ Gibt's wiederVirginias."

Demonstration

Deutsch-Amerikaner: „Die Straße ist
vollkommen menschenleer, da kann ich gerade
einmal ein bißchen mit der Kornblume im
Knopfloch spazieren gehen, um meine Sym-
für Deutschland zu zeigen."

Angenehm

— „Jch sitze wie auf Kohlen."

— „Na, da sei doch froh."

Phlegmatisch

Es ist Fliegeralarmprobe ange-
sagt. Zum ersten Male, seit dje An-
lage errichtet ist, sollen die Sirenen
ihr weithintragendes, gellendes, mi-
nutenlanges Geheul ertönen lassen.
Alles ist in gespanntester Erwartung
ob dieser neuartigen Erscheinung
und kaum imstande, seiner Angeduld
Zügel anzulegen. Nur Papa Klinger
nicht. Er legt sich, wie gewohnt, zu
seincr täglichen Mittagsruhe nieder,
ungeachtet des Protestes seiner
Töchter.

„§>ast du denn gar keinen Sinn
dafür, was in dieser großen Zeit um
dich herum vorgeht?" schreien sie.

„No, alsdann, wenn's sein muß,"
lcnkt Papa Klinger ein, „nachher
könnt ihr mich ja wccken, wenn das
Getös im Gange is."
 
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