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Kriegschronik der Meggeudorfer-Blätter, München

131

— „Das erzählen Sie wem anders! Wenn Sie jetzt ein Dutzend
Sachen haben wollen, ist doch alleweil die Äälft' nicht zu haben."

Schützende Namen

Der alte Brookes in Liver-
pool hat eine Elgentümlichkeit,
die ihn in sernem Geschäft als
Reeoer manchmal stört. Er
liebt nämlich seine Schrffe, und
das soll em Reeder ergentlich
nicht run. Ein Reeder soll seine
Schrffe versichern, die Laoung
natürlich auch, und dann kann
ihm alles aadere glerchgültig
sein. Geht das Schiff unter,
so soll ihn das den Teuiel
kümmern; er steckt die Ver-
sicherungssumme ein und schafft
sich ein ein anderes Fadrzeug
an. Sentrmentalrtäten verring-
ern die geschäftliche Spann-
kraft. Außerdem bat ein per-
sönlickes Jnteresse am Schlff
den Nachteil, daß man dann
leicht geneigt ist, allzu viel für
neuenAnstrrch und sonstigeAus-
stattung aufzuwenden, Geld, das
beffer angelegt werden kann.

Aber der alte Brookes ist
in jüngeren Jabren selbst zur
See gefahren und desbalb er-
narrt in jedes einzrge seiner
Sch>ffe. Er hat frellich auch
immer dafür gesorgt, daß so-
leicht keine für ein Seemanns-
auge erfreulrcher anzuschauen-
den Fahrzeuge auf dem Waffer
schwimmen als die seinigen. Kreuzunglücklich ist er gewesen,
als im vorigen Jahre se ne beioen Lieblinge verloren gingen,
die ^.QQ6" und die „Oooä (jueou". Die eine hatte

eine Mine, die andere ein Torpcdo geholt. Der alte Brookes
hatte den Krieg verflucht, trotzdem er doch so fabelhafr viel
Gelo an ihm verdiente.

Ietzt waren zwei Ersatzschiffe fertig geworden, und der
alte Brookes fühlte sich durch ihren Anblick endlich getröstet.
Wahre Wunder der Schiffsbaukunst waren sie; jeder gab das
zu, der sie auf Stapel liegen sah. Jn vrer Wochen konnren
sie für die erfte Ausreise fertig sein. Ja, und in vier Wochen
und einem Tag mochten sie viclleicht schon ver enkt sein.

Zum Teufel, dahin sollte es nicht kommenl Diese beiden
Schiffe sollten durch den Krieg nicht gesäbrdet werden. Der
alte Brookes war fest entschloffen, sie erst nach Friedens-
schluß fahren zu laffen, und wenn ihm das noch so viel
Geld kostete. Nur, — da hatte auch die Reg'erung mit-
zureden. Die verdammte Regierung nahm die Schiffe. wo
sie welche kriegen konnte. Sie bezablte zwar anständig dafür,
aber um besondere Liebhabereien der Reeder kümmerte sie
sich nicht. Was war da zu machen?

Limmel, der alte Brookes war wohl ganz verrückt
geworden' Was geschah beim Stapellauf? Brookes jüngste
Tocdter taufte die beiden Schiffe. Aber wie? Welche
Namen hatte Brookes ausgesucht? „Gin" und „Whisky"
hießen die Schiffe.

„Na, hören Sie mal, Brookes," sagte nachher ein Be-
rufsgenofse zu ibm, „was soll denn das heißenl ,Gin'
und ,Whlsky" sind doch keine anständigen Sch»ffsnamen."

„Weiß ich allein, mein Lieber," sagte der alte Vrookes,
„und nach dem Kriege werde ich sie auch umtaufen. Aber
jetzt sind diese Namen nötig. Ich will, daß diese beiden
Schiffe vorläufig nicht ausreisen."

„Da wird man Sie gerade fragen. Iede Tonne wird ge-
braucht. In spätestens einem Monat laufen Ihre Schlffe aus."

Da schüttelte der alte Brookes den Kopf. „Möglich
ist's ja, aber doch sehr unwahrscheinlich. Sehn Sie, — ich
kann mir mcht denken, daß man Gin und Whisky aus-
laufen läßt." on

^MMNNlcfl.

flus clLk' LcsiLu degsden sicli

Kül'rllcli nln'gn llnutn nnck ctni' nu/nitnn.
Niel'dei u/n? ünl' f^finln ^u übnl'Lnfil'nitnn,

IÜLN Lin ^IsnLLpIngnI üdel'clLliktL
lünü, clul'uuf ?u u/nncleln, Uus! Ll>u/eckle.
ü!e keule, clie clen lliLU/ng nukmLN,

Nnke nun clem gnäei'n I_Ife? knm^n,

3tunclLN u/ncfiLncle Lnnmtn »05!.
lliLse sckeuckiten jnnn U/gncli'Li' kcil't.
fluf clem llise clsl'f msn »lei' nicfit gefin,

lleNN LicflLl' ist'L Nlllflt NN2U8LflN.

llntei'83gt I5t 50^35 UNÜLcliNgt,

U)n!I 3M llnÜL LNN5t nncfl U/Nl' Nl'tl'lnkl.
llsk slnfi jncllll' vnn clnm llisn snfiLl'tl
KInl'Lnfil lunünk mit nunfi uncl umgnknfii'l!

llnc! LN muktnn jnnn nuf clnm glninlinn
U)ngn ifinnn lluLgnngspunkt Ll'l'Licfinn,
llunftnn ninfit bni llmmnninfi SN5 llnncl,

U^nII clni't clni' Lnsmtnnkni'pei' Ltnncl,

I^IuLInn nnnfi einmnl !n clie llefstu',
lnnllcl', u/nil clinLNL stk'nng vncfilllen u/si'.

I^SL clnnkt nun cjnn llüngni'? Zcfilmpfnn mnnfit' nn,
llnc! nr> tnclnlr jnnn Lnfigi'flln Ü/ncfitnn,
llnk Lin Llllnfinn k^ücku/ng nuLdeclungnn,
llncti clin llnulung ist u/ufil Ininfit gnlungen:
llNLt ILt'L Ulll'U/Ül'tL nuf clllm lllL gngnngnn,
llnc! bnclnnkllnfi Lcfiinn c»N5 llnlncfllngnn,
llunfi clnm llunnllukl'lltius u/nnclnn Lnlten
ffünku/ül'tLU/ngn sls gnfllfil'Ilcfi gllltllN.

Hik-o
 
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