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Meggendorfer-Blätter, München

Nr. iZtz7

Zwei Bekanntmachnngen



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Oie Lnmenge

geschmuggclt worden seien. Darf ich mir die Bemerkung
er'auben, daß die Lerren im Irrtum über das Wort
Anmenge sind? Ich will die Lerren so kurz vor der Poli°
zeistunde Ntcht mit einer Erklärung langweilen. Nur ein

Beispiel sei mir gestattet. Eine Anmenge, meine
Lerren, ist das, was ich an Zucker zu Lause
habe; eine Anmenge Buttcr genieße ich täglich, ich
effe e ne Anmenge Fleisch, und heute habe ich eine
Anmenge Eier bekommen. So, meine Lerren, nun
denken Sie darüber nach!" Darauf ging der Lerr
mit der großen Brille in bescheidener Nickelsaffung
und ließ die Stammtischrunde in gewaltigem Er-
staunen zurück.

Nun saß aber an diesem Stammtisch der Lcrr
Ma'istratssekretär Funk, der bei der Lebensmittel-
verteilung beschästigt ist. Er wußte, was zu tun
war, nahm den Pilkolo mit und versolgte den
fremden Lerrn. Eine halbe Stunde später hatte
er deffen Persönlichkeit festgestellt. Es war ein Lerr
Aegidius Z-pfel, der sich seinem Beruf nach als „Pri-
vatgelehrler und Eprachforscher" angemeldet hatte.

Am näcksten Tage erschien bei Lerrn Aegidius
Zipfel der Magistratssekretär Funk in amtlicher
Eigenschaft, begleitet von zwei Wehrkraftjungen,
die ihm bei der Durchsuchung der Wohnung und
aller Behältnisse helfen mußten. Denn natürlich
sollten die gewaltigen Vorräte dieses unerhörten
Lamsters sofort konfisziert werden. Aber was fand
man? 5 Stück Zucker, 17 Gramm Butter, 3 Zenti-
meter Wurst und 2 Eier. — Lerr Aegidius Zipfel
drückte seinen Llnwillen aus, in dieser Weise be-
lästigt zu werden.

Da brauste der Lerr Magistratssekretär Funk
auf. „Ia, zum Donnerwetter, Sie haben doch
gestern abend selbst von Anmengen Ihrer Vorrätc
gesprochenl"

Lerr Aegidins Zipfel schüttelte den Kopf. „Ich
habe die Lerren nur über das Wort Anmenge auf-
klären wellen. Meiner Meinung nach, mit der ich
freilich allein stehe, wird nämlich dieses Wort all-
gemein falsch angcwcndet. P ssen Sie auf, mein
— Lerr! Was ist eine Antiese? Eine Stelle, wo

das Wasser nickt ties ist. Was ist Anglaube?
Kein Glaube. Was ist Anbescheidenheit? Keine
Bescheidenheit, sondern Frcchheit. Was ist Angerechtigkeit?
Keine Gerechtigkeit. Was ist Anfrieden? Das Gegenteil
von Frieden. Was ist Anglück? Kein Glück. Was also,
mein Lerr, ist eine Anmenge? Eine Anmenge ist das Gegen-
teil von Menge; eine Anmenge ist so gut wie nichts."

— on.


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