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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Neue Arten der Meeresfauna und -flora

Oie glückhaüen 5chi'fk

Orleans unö Hochester linä
In kuropa angekommen:
Mitten äurch äar Sperrgebiet
haben lie äen Aeg genommen.
Oroirer ^ubel grühte erst
Oiele beiäen Vankeelchilke,
Unä man lagte lchon, äast jetzl
Fller auk äie Sperre pkikte.

Ooch man bat nach kurrer ?rist
Nnäre Löne angelchlsgen.
fa, man ist beinab' enttäulcht
stnä es bäuken stch äie 7ragen:

Äa; loll e; beäeuten äenn,
Osst äen Schikken nicht; palstert ist,
Oast nicht einer eoenigsten;
Oon äen beiäen torpeäiert ist?

Äar er etwa äeutlche List,

Sie nicht auk äen 6runä ^u lchicken,
Mstchtrvoll ein sterilkop
6raä' bei ibnen ru^uärücken?
In äer Sperre war ein Loch;
Oiermal kann es unr nicht pasten.
stat äier Ooch äer Limmermann

6ar kür sttiston aukgelasten?

» *

*

Oer kntente ist nicht leicht
Irgenä etwa; rech« ru machen.
Oach äer kurren Ireuäe stebt
8öle Lweikel man erwachen,
Unä äer 2ornes Stimme lchallt.
Äeil äie Schikie nicht verlunken.

Za, lelbst manchen stastagier
-kergert'r. äast er nicht ertrunken.

beäsnenliL

Verdacht

Bäuerin: „Der neue Knecht ist ja außerordentlich aus dem
Posten. In alle Ecken und Winkel schaut er, und neulich hat
er beim Melken sogar mehr Milch herausgebracht als ich."
Bauer: „Ia, ich glaube eher, das ist ein verkappter Geheim-
detektiv."

Kletne Prämien

Die französische Deputiertenkammer hat gegen
den Wunsch der Regierung einen Antrag angenom-
men, wonach jeder Mann, der im Schützengraben
liegt, eine Tageszulage von einem Franken erhält.

Die französische Regierung hat ganz recht ge-
habt, mit dieser besonderen Vergütung, so gut ge-
meint sie auch ist, nicht einverstanden zu sein. Denn
sofort haben die Poilus an der Front der Depu-
tiertenkammer neue Wünsche unterbreitet. Mit der
Zulage von einem Franken wollen sie zufrieden sein,
wenn sie jeden Morgen um acht Ahr im voraus
bezahlt wird; ist das Geld nicht zur Stelle, dann
soll der Soldat das Recht haben, sofort den Schützen-
graben zu verlassen. Die Zulage genügt ihnen
auch nur für den Fall, daß Ruhe an der Front
herrscht. Sie soll bei feindlichem Trommelfeuer, Gas-
angriffen usw. auf mindestens zehn Franken erhöht
werden, und zwar soll dieser Betrag auch sosort
fällig sein, sowie die feindliche Anternehmung einsetzt.
Verzögert sich die Zahlung, dann steht es den Sol-
daten gleichfalls frei, sich schleunigst nach rückwärts
in Sicherheit zu bringen.

Noch weiteres Entgegenkommen wird für Sol-
daten verlangt, die sich in der Nachbarschaft eng-
lischer Truppen aufzuhalten haben; hierbei ist die
Zulage auf wenigstens zwanzig Franken zu bemessen.

Bei einer Offenstve müßten natürlich besonders
hohe Sätze in Kraft treten. Zeder zum Sturm be-
stimmte Soldat müßte wenigstens hundert Franken
bekommen; es wäre auch zu erwägen, ob diese Zah-
lung nicht in Gold beansprucht werden könnte. Will-
kommen wären freilich auch die großen silbernen
Fünffrankenstücke, weil solche schon manchmal seind-
liche Kugeln aufgehalten haben.

Alle diese Zulagen würden allerdings das Kriegs-
konto der französischen Republik erheblich belasten.
Demgegenüber haben einige Kämpfer in der ersten
Frontreihe auf einen sehr einfachen Ausweg hin-
gewiesen. Sie meinen: wenn der Staat den Soldaten
nach dem Grade seiner Gefährdung bezahlte, so wären,
die Zulage von einem Franken als Rorm angenom-
men, viele Rechnungen denkbar, die ein negatives
Resultat ergäben, derart, daß der Staat noch etwas
herausbekäme. Es wären sicher eine Menge Leeres-
pflichtiger weit hinter der Front, die bereit wärcn,
sür ihre oft ganz angenehmen Posten dem Staat
noch etwas darauf zu zahlen, manchmal gewiß sogar
eine ganz beträchtliche Summe. Dadurch könnten
die Zulagen für die Frontkämpfer reichlich gedeckt
werden.

Aus einer Erzählung

Als die Touristen den Wald erreichten, schlugen
sie dort ihr Lager und ihr Ei auf.

Ideenverbindung

— „Mein Vetter kann vollkommen natürlich krähen."

— „And wir haben neulich sogar welche gegessen."

Im Eifer

Freund: „Ein sauberes Dirndl, deine Braut!"

„O, und die hättest du früher erst sehen sollen
. . als die Seif' noch nicht so teuer war!"
 
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