166
Meggendorfer-Blätter, München
-W
Frühlingseinzug
- V D
Oe^üclit
Lin Iffsrr iiat e8 erkun6en,
Lin Ltummer 8prsck 68 su8,
Lin ?suber bet'8 vernornrnsn,
Osr trug'8 von biuu8 ru iisuZ.
b'rsu flfleier 83gt'8 6er Zcbulren
Logleicb 6urci>8 l'elepbon.
6etrt pkeifen 68 6ie Zpet^en
fiuk ollen Oscbern 8ebon.
5o bst'8 suck 6er erfsbren»
Von 6ern rnsn e8 sr^scbt,
Oen bst 6s8 V/ort 6e8 blsrren
^urn blsrren gsr gernscbt.
li'. Leyröv^IiAiiisi'-IIeiiriclAl
Den een sien Ahl is den annern
sien Nachtigall
Lerr Leutnant vr. Zf„ als Geologe und
Brunnenfachmann dem Korpshygieniker zugeteilt,
hat eines Tages in der vorderen Linie !lnter°
suchungen anzustellen. — Feindliches Minenseuer
seht ein, etwas Alltägliches für die vorne Lausen-
den, immerhin pemlich für alle, die im allgemeinen
weiter ab vom Schuß wirken. — „Diese neumo-
dische Schießerei ist eine Gemeinheit," sagte der von
seiner eigentlichen Tätigkeit abgelenkte Wünschel-
ruten-Doktor zu dem ihm als Führer beigegebenen
Mann, um das seelische Gleichgewicht befser auf-
recht zu erhalten. Der wortkarge Oldenburger
fühlt sich nicht berufen, dieser vernichtenden Kritik
des Minenwerfens irgend etwas anzufügen. —
„Na, was denken Sie sich eigentlich, wenn ab
und zu einmal so ein Marmeladeneimer herüber-
geflogen kommt?" dringt der Leutnant weiter in
ihn, immer noch hoffend, in seinem Begleiter das
Gefühl der gemeinsamen Gefahr wachzurufen.
Da tut der Mann mit der Bärenruhe den Mund
auf; bedächtig, dabei doch voller Entrüstung,
spricht er: „Se schull'n man noch duller scheeten.
Dann blif us dat Etappenvulk von Liev. Dann
lot se us tofreden!" Elkeles
Gemütlich
Kundin: „Anerhört! Da kaufe ich ein Dutzend
Eier, und sechs sind davon faul; ich tausche die
faulen um, und von den Ersatzeiern sind wieder-
um vier faul, die ich umtauschen muß; aber auch
davon bringe ich zwei zurück . . ."
Eierhändler: „Na, sehen Sie, so allmählich
kriegen Sie aber doch 'n Duhend frische Eier zu-
sammen!"
Drohung
Vater: „Was hat der Klavierlehrer gesagt? Wie teuer
rechnet er die Stunde?"
Söhnchen: „Zwei Mark; wenn ich Talent zeigte, auch
etwas billiger!"
— „Wehe dir, wenn du kein Talent zeigst!"
Ablehnung
Bauer: „Bis morgen muß ich die Straf' für die Ohrfeig
zahl'n . . . die ich dem Girgl g'geben; willst d' mir die
zwanzig Mark vorstrecken?"
— „Was dir net einfallt, Liasl . . . da kann ich dem
Gtrgl auch selbst eine 'runterhau'»!"
Copyrigbl 1917 by I. F. Schreiber
Meggendorfer-Blätter, München
-W
Frühlingseinzug
- V D
Oe^üclit
Lin Iffsrr iiat e8 erkun6en,
Lin Ltummer 8prsck 68 su8,
Lin ?suber bet'8 vernornrnsn,
Osr trug'8 von biuu8 ru iisuZ.
b'rsu flfleier 83gt'8 6er Zcbulren
Logleicb 6urci>8 l'elepbon.
6etrt pkeifen 68 6ie Zpet^en
fiuk ollen Oscbern 8ebon.
5o bst'8 suck 6er erfsbren»
Von 6ern rnsn e8 sr^scbt,
Oen bst 6s8 V/ort 6e8 blsrren
^urn blsrren gsr gernscbt.
li'. Leyröv^IiAiiisi'-IIeiiriclAl
Den een sien Ahl is den annern
sien Nachtigall
Lerr Leutnant vr. Zf„ als Geologe und
Brunnenfachmann dem Korpshygieniker zugeteilt,
hat eines Tages in der vorderen Linie !lnter°
suchungen anzustellen. — Feindliches Minenseuer
seht ein, etwas Alltägliches für die vorne Lausen-
den, immerhin pemlich für alle, die im allgemeinen
weiter ab vom Schuß wirken. — „Diese neumo-
dische Schießerei ist eine Gemeinheit," sagte der von
seiner eigentlichen Tätigkeit abgelenkte Wünschel-
ruten-Doktor zu dem ihm als Führer beigegebenen
Mann, um das seelische Gleichgewicht befser auf-
recht zu erhalten. Der wortkarge Oldenburger
fühlt sich nicht berufen, dieser vernichtenden Kritik
des Minenwerfens irgend etwas anzufügen. —
„Na, was denken Sie sich eigentlich, wenn ab
und zu einmal so ein Marmeladeneimer herüber-
geflogen kommt?" dringt der Leutnant weiter in
ihn, immer noch hoffend, in seinem Begleiter das
Gefühl der gemeinsamen Gefahr wachzurufen.
Da tut der Mann mit der Bärenruhe den Mund
auf; bedächtig, dabei doch voller Entrüstung,
spricht er: „Se schull'n man noch duller scheeten.
Dann blif us dat Etappenvulk von Liev. Dann
lot se us tofreden!" Elkeles
Gemütlich
Kundin: „Anerhört! Da kaufe ich ein Dutzend
Eier, und sechs sind davon faul; ich tausche die
faulen um, und von den Ersatzeiern sind wieder-
um vier faul, die ich umtauschen muß; aber auch
davon bringe ich zwei zurück . . ."
Eierhändler: „Na, sehen Sie, so allmählich
kriegen Sie aber doch 'n Duhend frische Eier zu-
sammen!"
Drohung
Vater: „Was hat der Klavierlehrer gesagt? Wie teuer
rechnet er die Stunde?"
Söhnchen: „Zwei Mark; wenn ich Talent zeigte, auch
etwas billiger!"
— „Wehe dir, wenn du kein Talent zeigst!"
Ablehnung
Bauer: „Bis morgen muß ich die Straf' für die Ohrfeig
zahl'n . . . die ich dem Girgl g'geben; willst d' mir die
zwanzig Mark vorstrecken?"
— „Was dir net einfallt, Liasl . . . da kann ich dem
Gtrgl auch selbst eine 'runterhau'»!"
Copyrigbl 1917 by I. F. Schreiber