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Meggendorfer-BlLtter, München

Nr. 1S6S

1SV

IndiSkrete SchulaufsLtze

schrecklicher Sicherheit verfolgte fie ihr Ziel, das darin z«
bestehen schien, im Lause des Schuljahres den genauesten
Einblick in die wirtschaftlichen BerhSltnisse der Eltern ihrer
Schülerinnen zu gewinnen. Wie hieß der nächste Aufsatz?
„Mutters Kleiderschranl" hieß er.

Als meine Tochter mit dieser Nachricht nach Lause
kam, schloß ihre Mutter sofort ihren Kleiderschrank zu und
behielt den Schlüffel in der Tasche. Der Schrank könnte
von außen beschrieben werden, meinte sie; es genügte voll-
kommen, zu erzählen, wie hoch, wie breit, wie tief und aus
welchem Lolz er wäre. Was darinnen wäre, ginge Fräu-
lein Nelke gar nichts an.

Dieser Meinung schloß ich mich an. Ein neuer Ver-
dacht gegen Fräulein Nelke tauchte in mir auf. Wie
wenn sie gar nicht in gemeiner Neugier besangen war'
sondern eine hiihere Absicht verfolgte? Ich entsann mich,
einmal mit einem listenreichen Manne gesprochen zu haben^
der bei der Steuerbehörde angestellt war, und dessen Ge-

schäft darin bestand, die Leule um möglichfi viele Sleuer-
stufen hinaufzusetzen. Dteser Mann hatte gesagl, er möchte
das Recht haben, in die Kundenlisten und Rechnungen der
Darnenschneider, Modistinnen, Putzhändler und ähnlicher
Leute hinein zu sehen, dann sollte mancher Steuerzahler
sich wundern. Die Iuweliere wollte er übrigens auch in
dieser Art belastigen. War es nicht möglich, daß jeht die
Steuerbehörde dieses Ziel, statt auf geradem, auf krummem
Wege zu erreichen suchte? Durch die Schule? Ach Gott,
wir wifsen ja, daß die Schule nicht allein dem sachlichen
Zweck des Anterrichtes, sondern auch mancherlei Absichten
des Staates dient. Es war durchaus geraten, vor Fräulein
Nelke auf der Lut zu sein.

Meine Tochter war unglücklich, als sie hörte, daß sie
den Kleiderschrank nur von außen beschreiben sollte. Da-
mit würde die Nelke nicht zufrieden sein, meinte sie; sie
würde wieder einen neuen Aufsatz machen müfsen. Das Kind
weinte, es regte fich auf, es bekam Fieber. Am des ver-
dammten Aufsatzes willen!


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