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rr. 1374

Zeitschrift für Hurnor und Kunst

61

Die beiden Fretwerber

Dagegen hatte das Aennlieschen nichts einzuwenden.
Es nickte nur. Mit dem Reden war es nie flink gewesen.

„Ia, der Lips —" der Seemann schluckte und druckte.
„Is 'n Prachlkerel, was? Dem steht's Leben auf. Is
kein Krüppel als wie ichl"

„Och, dir geht's wol ganz schön/ sagte das Aennlieschen,
ihn aus halbgesenkten Lidern beobachtend.

„Schön? Wo daß ich bloß noch ein Bein haben 1u?
Nein, Aennlies, ich bin kein Mensch mehr, nach dem die
Mäkens gucken! Früher — na ja. — Da mochtest du mich
geren. Last mir auch solch leckre Wurst geschickt und Speck."

„Sit der Zeit hammer ni mehr geschlacht't," sagte das
Mädchen entschuldigend. „'s ist alleweil ze teuer. An kein
Futter für 's Vieh —"

»Ia, ja, du mußt ein ordentlichen Mann haben, der
dich gut versorgt, wo daß ich das nicht kann. Guck, der
Lips hat dich immer gemocht, den mußt du nehmen. Einmal
hat er mich fast totgeschlagen wegen dir. Ia, ja! Un sür
sein lahmen Arm, da kriegt er viel Geld und schafft mit
dem linken weiter! Dem gönn ich dich, Aennlics! Er is ja
mein Freund! Dem will ich nicht im Weg stehn. An mir,
da tätst du dich verkeupen, so 'n Krüppel is 'n saures Leben!
Nimm du den Lips, Aennlieschen — ich mach die andre
Woch wieder fort!"

„Abcr —." Das blonde Aennlieschen sah dem eilig
davon Linkenden mit offnem Mund nach.

Doch erholte sie sich rasch, lachte ein bißchen, raffte den
Salat auf, wusch ihn an der Pumpe und ging damit ins Laus.

Am Aben-, als der Lips und der Lanhenner vor der
Dorfwirtschaft zusammen saßen, juckelte der Milchwagen
vom benachbarten Rittergut über die holperige Straße. Der
Kutscher, ein älterer Mann,. dessen verbogene Gehwerkzeuge
ihn dauernd vom Militärdienkt befreiten, saß im Sonntags-
anzug auf dem Bock, und ncben ihm lhronte in Mieder

und Läubchen, die Lände behäbig auf der seidenen Schür-
ze, das Aennlieschen und lachte vergnügt auf seine beiden
fceiwerbenden Freier herab.

Die sahen dem Wagen nach, bis er vor dem Pfarr-
haus hielt, wo das Paar wohl das Aufgebot bestellen wollte.

Dann drehte der Lips sich zu dem Freund: „Da nimmt
das Aennlieschen wahrhaftig den allen Dingrich! Lm — 'n
schönes Einkommen hat er ja. — Aber es ist doch 'n schlechtes
Dier, das Mäken! Jch habe ja eine reiche Braut in der

Stadt, aber du armer Kerel-

Der Lanhenner lachte übers ganze Gesicht, und seine
leidende Miene verschwand wie durch Zauberschlag. „Du
hast auch 'ne Braut? Iunge, dann mußt du die andre Woche
zu meiner Lochzeit kommen! Ich frigg nämlich in 'ne große
Wirtschaft, ja, ja',"

Oie „gute slte /eit"

(!. <1. 1917 1)686ll6Q.)

ffrug §or>5t msn nscll 6er „guten alten 2eit",
Kgurn k^nnten st^Znner 8is rnit >vsi6en lffasren;
ffreig' tieut ^erneeti, un6 je6sr Knsbe scbreit:

„Ois kenn' icb nc>cb;

638 v/3r 6!s vor 6rsi 63bren!"

cf. Lvr^mann

Druckfehler

Iunger Mann wünscht Ideal-Ehe.
Eiheirat nicht ausgeschloffen.

Oeulschlands
bedeutendste Zeilung

I Berliner >
I Tageblatt s

mil den Beiblättern

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