Zeitschrift für Humor und Kunst 12l
Der Vauch das Garfield
Pallot
Iahren tüchtig arbeiten.
Das ist im Leben eben
verschieden, je nachdem
man später Können und
Aebung braucht. Am
spätesten zu arbeiten
beginnen in der Regel
die Iuristen, meist erst
im letzten Semester. Zu-
nächst sorgte der junge
Pallot selbst sür eine
elementarische Ausbil-
dung,indem er,in seiner
Wiege liegend, in wa-
chen Stunden emsig be-
müht war, eine seiner
großen Zehen in den
Mund zu bringen und
daran zu lutschen. Pal-
lot senior sah dies als
ein günstiges Vorzeichen
an. Erwußtewohlnicht,
daß es alle kleinen Kin-
derso machen. Iedervon
uns, selbst die jeht ganz
Steifen und Würde-
vollen, hat einmal an
seinen Zehen gelutscht,
aber natürlich kann sich
keiner mehr darauf be-
sinnen, ob es ihm ge-
schmeckt hat. Es muß
wohl nicht geschmeckt
haben, denn sonst hätte
man die Aebung doch
fortgeseht.
Daß der junge Gar-
field dabei blieb - wenn
auch nicht beim Lutschen,
aber bei der Fertigkeit
des Körperbiegens, —
dasür sorgte sein Vater.
Mit zwei Jahren konnte
der Iunge sich zusam-
menrollen wie ein Igel,
natürlich nicht nur nach
vorn herum, was das
leichtere ist,sondern auch
nach hinten herum. Mit
vier Iahren wurde er
zur Mitwirkung bei den
Vorstellungen des Pro-
feffors Pallot herange-
zogen und erntete Bei-
fall und auch manche
Düte mit Zuckerwerk,
das ihn der Vater ruhig
genießen ließ. Denn
Zucker gibt Kraft. Wer
das früher nicht gewußt
hat, der ist ja durch
amtliche Bekanntmach-
ungen aus der ersten
Der Empfang
Die §raa Inschbekter Nüller,
Die kriegt e neii NagL;
Ihr alti hot sich nämlich
Sehr unbeliebt gemacht.
S Inschbekters ihr ältst Bübche
Hot an -ie Bahn gemüßt
Zm neie Sundags-Wämsche,
For daß 'r se begrüßt.
Die Nei kummt angefahre
Un zwar -irekt aus Nänz,
2m weiße Schbitzeklää-che,
So Nie--ags, gege äns.
Die Nama steht mit Blumme
Bor -er bekränzte Dhoer, — —
Die Mä-elcher, -ie knixse,
Un sage Verscher her.
Die Nei fangt an zu brumme:
„<Ls is öoch e Schkan-al, — —
Naöam, — ich muß -och bitte, —
Wo bleibt -er Herr Gemahl?"
tinti 5-ommer
Der Vauch das Garfield
Pallot
Iahren tüchtig arbeiten.
Das ist im Leben eben
verschieden, je nachdem
man später Können und
Aebung braucht. Am
spätesten zu arbeiten
beginnen in der Regel
die Iuristen, meist erst
im letzten Semester. Zu-
nächst sorgte der junge
Pallot selbst sür eine
elementarische Ausbil-
dung,indem er,in seiner
Wiege liegend, in wa-
chen Stunden emsig be-
müht war, eine seiner
großen Zehen in den
Mund zu bringen und
daran zu lutschen. Pal-
lot senior sah dies als
ein günstiges Vorzeichen
an. Erwußtewohlnicht,
daß es alle kleinen Kin-
derso machen. Iedervon
uns, selbst die jeht ganz
Steifen und Würde-
vollen, hat einmal an
seinen Zehen gelutscht,
aber natürlich kann sich
keiner mehr darauf be-
sinnen, ob es ihm ge-
schmeckt hat. Es muß
wohl nicht geschmeckt
haben, denn sonst hätte
man die Aebung doch
fortgeseht.
Daß der junge Gar-
field dabei blieb - wenn
auch nicht beim Lutschen,
aber bei der Fertigkeit
des Körperbiegens, —
dasür sorgte sein Vater.
Mit zwei Jahren konnte
der Iunge sich zusam-
menrollen wie ein Igel,
natürlich nicht nur nach
vorn herum, was das
leichtere ist,sondern auch
nach hinten herum. Mit
vier Iahren wurde er
zur Mitwirkung bei den
Vorstellungen des Pro-
feffors Pallot herange-
zogen und erntete Bei-
fall und auch manche
Düte mit Zuckerwerk,
das ihn der Vater ruhig
genießen ließ. Denn
Zucker gibt Kraft. Wer
das früher nicht gewußt
hat, der ist ja durch
amtliche Bekanntmach-
ungen aus der ersten
Der Empfang
Die §raa Inschbekter Nüller,
Die kriegt e neii NagL;
Ihr alti hot sich nämlich
Sehr unbeliebt gemacht.
S Inschbekters ihr ältst Bübche
Hot an -ie Bahn gemüßt
Zm neie Sundags-Wämsche,
For daß 'r se begrüßt.
Die Nei kummt angefahre
Un zwar -irekt aus Nänz,
2m weiße Schbitzeklää-che,
So Nie--ags, gege äns.
Die Nama steht mit Blumme
Bor -er bekränzte Dhoer, — —
Die Mä-elcher, -ie knixse,
Un sage Verscher her.
Die Nei fangt an zu brumme:
„<Ls is öoch e Schkan-al, — —
Naöam, — ich muß -och bitte, —
Wo bleibt -er Herr Gemahl?"
tinti 5-ommer