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140 Meggendorfer-Blätter, München

!n 6er ^lie^erisube

Onter einern 8u8c!i voll roter k^ossn
Kniete /^rnor mit gespsnntern Vogsn,
Denn eln 8ü6es lDing rnit dloncäen ^öpken
5sk 6s vor itim in 6er r'Iieäerlsube.
Uielt ein Vuett in it»ren Lcirlenken Uenäen,

!_ernte k^egeln mit erüobner Ztimme,

— 6ene k^egsln von 6sn Vruckpoten^sn . . . .
— flmor sctisuäsrte, (es gibt sut Lr6en
riictik, 6es ikrm verüsl^ter ist als k^sgeln!)
Un6 er rielte sctüecttt, un6 sclnok un6 feülte,

On6 6er ?feil klog in 6ie Liuclrpotenrsn.

— 5ie er§c6rsk un6 rog i6n sus 6em Luctie,
ästi 6en feinen k?ik un6 §3gte: „5ck36e!" --

HiI6e^arä Otro

Eine Lasengeschichte

„Liebe Nichte! Der Lase war ja sehr schön. Wie
konnnst Du ober dazu, mehr als den Löckstpreis dafür zu
bezablen. So wirft man das Geld doch nicht zum Fenster
hinaus. Gehe sofort zu dem betreffenden Ländler und lafse
Dir zwei Mark zurückgeben, denu der Löchstpreis ist be-
kanntlich auf sechs Mark festgesetzt. Wenn er nichts zurück-
zahlen will, sv teile mir sofort feine Adresse mit, damit ich
die Angelegenheit selber in die Land nehmen kann.

Beiliegend fende ich Dir zugleich die acht Mark in Dar-
lehenskassenscheinen. Zch schicke Dir zunächft die ganze
Summe, weil ich den Lasen nicht mehr zurückgehen lassen

will und Du nun einmal soviel dafür bezahlt hast. Grüße
von Deiner Tante Kußmaul."

Frau Zollrevisor Lobesang starrte den Brief an, wie
ein Kaninchen eine Niesenfchlange, der es zur Fütterung
vorgeworfen wird, und lsterr Zollrevisor Lobesang hinwieder-
um blickte auf seine Frau, wie wenn sie ihm plötzlich ge-
standen hätte, daß sie cine vierfache Raubmörderin sei.

Er fand zuerst die Sprache wieder:

„Äöchstpreis? Bei .Hasen? L»ast du etwas gewußt
vom Liöchstpreis?"

„Zch? Vom L-öchstpreis?" brach nun Frau Zollrevisor
Lobesang los, während gleichzeitig ein Tränengießbach aus
 
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