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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
parallele
Im alten INünchner hokdrälchaur,
dor lo unä lo viel Wiren,
va laken bunt unci lchnurrig aus
ver 6alte clichte Scharen.
va gad's nicht eitel, gab'r nicht bang,
vicht Hnledn unä äergleichen,
va laben einkach auk äer 8ank
vie Mmen bei äen keichen.
vicht gab clen MsWag äas Secvancl -
ver „5tokk" vvar bier cler wei'lter
llnä lchlang lein brücierliche; kancl
llm vvadloervvanäle Keilter.
voch deute lpricht von jener Äit
Ivan gern unä unumvvunäen
HI; einer voll öemütlichkeit,
vie leiäer jetzt verlchwunäen.
llncl äennocd ilt clie; nicht cler lall,
vi'e Leiten kedrten wieäer;
lllie äamals litzen überall
Leilammen doch unä nieäer.
laft dört lich'; an wie vdantalie,
llnä trotzäem ijt es richtig;
llnä äie icd meine, äas lmä äie,
5o deut riviläienltpklichtig.
L. N. ttennig
Notwendige Einigkeit
- „Du, Max, der Krämer, bei dem der
Stein von dir ins Fenster geflogen
ist, hat gesagt, er wird schon raus-
kriegen, wer das gewesen ist."
- „Ach was, wenn wir zusammen-
halten, kann er nichts machen. Daß
mir keiner einen Sonderfrieden mit
ihm schließt!"
Frisch, fromm, fröhlich, frei
— „Ich werde den Aufschwung
schon fertig bringen, wenn ich nur
erst einmal die Riesengewichte
von den Füßen werde los haben."
ver Oräen
(Im engUlckenUnlerkaul'e itkvorgel'Sllagenworäen,
clah Lcute, äie tiäl in äer ernäkrung einsälränken,
einen betonäeren Oräen äakür erbalten loiien.^
Schnell kertig rwar ifl lolch ein fllan,
lllie aber ifl er susruküdren?
llfle kinäet rnan äen Lllrger wodl,
vem lolch ein Oräen mag geblldren?
Mm kei'lpiel: wifler 8mitd, ein Olerk,
ke^iedt künk vkunä, flch -u ernadren.
lllovon er ledr belcheiäen lebt, —
lfl äier al; ein lleräienfl ru edren?
llleil Mifler krown äie ^etflucht plsgt,
lüllt er nur lpärlich stinen Magen;
Or lpart sn vadrungsmittel rwar, —
voch lofl er wodl äen Oräen tragen?
hingegen flnä bei Mifler klack
vie 6!ieäer äürr unä lckmal äie lllangen;
6eflüht suk leine Magerkeit,
lllirä er äen Oräen nun verlangen.
sjeäoch äer äuflre Mlchein trllgt.
llnä leine hausirau weifl es befler:
lllie gsr lo mancher magre Mann
lfl Mifler klack ein grofler Irefler.
Man fl'edt. äie Zchwierigkeiten flnä
ln äielem ?alle gsn^ gewallig.
va mufl äie flrükung grünälich lein
U-Bootsarbeit
— „Den Roman: ,Zwanzigtausend Meilen
unter dem Meer" hat doch wohl ein Franzose
geschrieben?"
— „Allerdings, aber wir Deutschen machen
sie."
llnä äie flontrolle mannigkaltig.
voch wer äen Oräen wirklich kriegt,
llnä wer mit flecht äaru erlelen, —
llon äielem lagt man richtig äann,
vafl oräensdungrig er gewelen.
— 0N.
Bei der Kaminkehrersgattin Liumpfl steht die Flurtür offen,
und aus der Küche tönt ein verdächtiges knackendes Spritzen.
Dies versührerische Geräusch lockt die beiden Flurnach-
barinnen auf den Korridor hinaus:
„Laben S' g'heert, Frau Duscher — da spürt ma fei
— „Es ist unglaublich, was wir bei unsrer militärischen
Ausbildung für Zeit verstehen müssen!"
— „Ich bitte Sie! In der Lauptsache wird ja auch ein
Stellungskrieg geführt."
Verkehrte Welt
— „Aus Papier werden jetzt schon Kleider gemacht."
— „Und früher hat ma aus dö Lumpen Papier g'macht."
Arbeit
Jn einem Bergdorf der Vorderstfalz. Aus weiter
Ferne hört man dumpfes wie unterirdisches Grollen und
Murren: Das Feuer der schweren Geschütze in den Argon-
nen. Die alte Bärwel, deren zwei Söhne bei der schweren
Artillerie dort im Feld stehen, ist schon vor Tagesanbruch
aufgestanden. Sie hat das Fenster weit geöffnet und lauscht
auf die wohlbekannten Töne. Dann geht sie ans Bett,
wo ihr Mann noch schläst. Sie streicht ihm das Laar aus
der Stirn und weckt ihn mit den Worten:
„Länsjörg! — allo Alter, uff! Lörscht's nit? Ansre
Buwe sinn schun an der Erwet!" Arnold Abresch
nix vom Krieg — da braten s' allewei lustig a Mords-
trum Fetten aus ...!"
„Wär' mir a gut's Kind!" — ruft die Frau Lumpfl —
„was da knackt und spritzt, ist ka Fett — das sind naffe
Lolzscheit'I" e. s.
Der neue Sturmbock
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
parallele
Im alten INünchner hokdrälchaur,
dor lo unä lo viel Wiren,
va laken bunt unci lchnurrig aus
ver 6alte clichte Scharen.
va gad's nicht eitel, gab'r nicht bang,
vicht Hnledn unä äergleichen,
va laben einkach auk äer 8ank
vie Mmen bei äen keichen.
vicht gab clen MsWag äas Secvancl -
ver „5tokk" vvar bier cler wei'lter
llnä lchlang lein brücierliche; kancl
llm vvadloervvanäle Keilter.
voch deute lpricht von jener Äit
Ivan gern unä unumvvunäen
HI; einer voll öemütlichkeit,
vie leiäer jetzt verlchwunäen.
llncl äennocd ilt clie; nicht cler lall,
vi'e Leiten kedrten wieäer;
lllie äamals litzen überall
Leilammen doch unä nieäer.
laft dört lich'; an wie vdantalie,
llnä trotzäem ijt es richtig;
llnä äie icd meine, äas lmä äie,
5o deut riviläienltpklichtig.
L. N. ttennig
Notwendige Einigkeit
- „Du, Max, der Krämer, bei dem der
Stein von dir ins Fenster geflogen
ist, hat gesagt, er wird schon raus-
kriegen, wer das gewesen ist."
- „Ach was, wenn wir zusammen-
halten, kann er nichts machen. Daß
mir keiner einen Sonderfrieden mit
ihm schließt!"
Frisch, fromm, fröhlich, frei
— „Ich werde den Aufschwung
schon fertig bringen, wenn ich nur
erst einmal die Riesengewichte
von den Füßen werde los haben."
ver Oräen
(Im engUlckenUnlerkaul'e itkvorgel'Sllagenworäen,
clah Lcute, äie tiäl in äer ernäkrung einsälränken,
einen betonäeren Oräen äakür erbalten loiien.^
Schnell kertig rwar ifl lolch ein fllan,
lllie aber ifl er susruküdren?
llfle kinäet rnan äen Lllrger wodl,
vem lolch ein Oräen mag geblldren?
Mm kei'lpiel: wifler 8mitd, ein Olerk,
ke^iedt künk vkunä, flch -u ernadren.
lllovon er ledr belcheiäen lebt, —
lfl äier al; ein lleräienfl ru edren?
llleil Mifler krown äie ^etflucht plsgt,
lüllt er nur lpärlich stinen Magen;
Or lpart sn vadrungsmittel rwar, —
voch lofl er wodl äen Oräen tragen?
hingegen flnä bei Mifler klack
vie 6!ieäer äürr unä lckmal äie lllangen;
6eflüht suk leine Magerkeit,
lllirä er äen Oräen nun verlangen.
sjeäoch äer äuflre Mlchein trllgt.
llnä leine hausirau weifl es befler:
lllie gsr lo mancher magre Mann
lfl Mifler klack ein grofler Irefler.
Man fl'edt. äie Zchwierigkeiten flnä
ln äielem ?alle gsn^ gewallig.
va mufl äie flrükung grünälich lein
U-Bootsarbeit
— „Den Roman: ,Zwanzigtausend Meilen
unter dem Meer" hat doch wohl ein Franzose
geschrieben?"
— „Allerdings, aber wir Deutschen machen
sie."
llnä äie flontrolle mannigkaltig.
voch wer äen Oräen wirklich kriegt,
llnä wer mit flecht äaru erlelen, —
llon äielem lagt man richtig äann,
vafl oräensdungrig er gewelen.
— 0N.
Bei der Kaminkehrersgattin Liumpfl steht die Flurtür offen,
und aus der Küche tönt ein verdächtiges knackendes Spritzen.
Dies versührerische Geräusch lockt die beiden Flurnach-
barinnen auf den Korridor hinaus:
„Laben S' g'heert, Frau Duscher — da spürt ma fei
— „Es ist unglaublich, was wir bei unsrer militärischen
Ausbildung für Zeit verstehen müssen!"
— „Ich bitte Sie! In der Lauptsache wird ja auch ein
Stellungskrieg geführt."
Verkehrte Welt
— „Aus Papier werden jetzt schon Kleider gemacht."
— „Und früher hat ma aus dö Lumpen Papier g'macht."
Arbeit
Jn einem Bergdorf der Vorderstfalz. Aus weiter
Ferne hört man dumpfes wie unterirdisches Grollen und
Murren: Das Feuer der schweren Geschütze in den Argon-
nen. Die alte Bärwel, deren zwei Söhne bei der schweren
Artillerie dort im Feld stehen, ist schon vor Tagesanbruch
aufgestanden. Sie hat das Fenster weit geöffnet und lauscht
auf die wohlbekannten Töne. Dann geht sie ans Bett,
wo ihr Mann noch schläst. Sie streicht ihm das Laar aus
der Stirn und weckt ihn mit den Worten:
„Länsjörg! — allo Alter, uff! Lörscht's nit? Ansre
Buwe sinn schun an der Erwet!" Arnold Abresch
nix vom Krieg — da braten s' allewei lustig a Mords-
trum Fetten aus ...!"
„Wär' mir a gut's Kind!" — ruft die Frau Lumpfl —
„was da knackt und spritzt, ist ka Fett — das sind naffe
Lolzscheit'I" e. s.
Der neue Sturmbock