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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Was Llvyd George HSrte
Die „Times" erzählen, daß Lloyd George, trotzdem er
doch in England war, auch etwas von der großen Offensive in
Flandern gehört hat. Der Angriff wurde bekanntlich durch
eine riesige Explofion eröffnet, zu der 500 Tonnen Spreng-
material verwendet wurden. Die genaue Zeit, zu der die
Sprengung vorgenommen werden sollte, war angegeben
worden. Lloyd George, der sich in ^Valton HsatL befand,
wurde morgens um drei Llhr geweckt und konnte deutlich
den gewaltigen Schlag vernehmen. —
Aebrigens war Lloyd George sehr zufrieden mit dieser
kleinen Zerstreuung. „So, nun habe ich doch auch etwas
vom Krieg gehört," meinte er und ging wieder zu Bett.
Weiter war ja auch nichts zu vernehmen. In Flandern
gab es darauf freilich noch manchen Lärm, der nicht so
stark, aber doch recht eindringlich war: das Knattern
der Maschinengewehre, gegen die dte brittischen Truppen
anstürmten, und die Schreie der Verwundeten und das
Stöhnen der Sterbenden. Das aber hätte Lloyd George
nicht gehört, selbst wenn er in Flandern gewesen wäre.
Denn dieser Lärm erreicht die Ohren der Leute, die den
Krieg machen, überhaupt niemals. -on.
SI A
— „Mit dera Seif'n überanand, dös is a Gfrettl"
— „Ia, wahr is. Früher, wost eine g'habt hast, hast keine
braucht, und jetzt, wost eine brauchetst, hast keine."
6eir kibol uncl
6esinnung8genossen
vie ihr wi'e siiejenkrokoäile
krpreht äem Nuge eränenlluten
voll sieuchelei im großen Ztile:
vie ihr mit jalbungrvollem Luten
ltnä butterweichem lleberjchwange
vie blutgelränkten pkaäe wanäelt,
Unä obne 5cham in rohem Orange
var M'rtchen Menjchlichkeit mih-
hanäelt;
Die ibr in Nmmenmärchentone
ver Melt von Zchauermären tabell,
Unä pbrajenärelchenä nach
Zchablone
lltie blöäe papageien lchnabell —
Meint ibr, <isb äie Lbeatermätzchen
kei curen llölkern äennoch rünäen,
llnä >ie wie lütze 2uckerplätzchen
llelchmack unä llegenliebe linäen?
Meintnicht, äatz l>evollll>iäerevil!e»
§ich gegen lolche Mache evenäen,
kelürchtenä vvenigltens irn ltillen
vie eigene llernunll ru lchänäen?
0 nein, ibr krommen Zpekulanlen,
lbrkönntrnochäickereucherlauben!
6roß ilt äie §char äer alten Lanlen,
llnä nicht; gebt über liöblerglauden.
c. k. Nennig
Metamorphose
Da Wilson sein glattes
Gestcht nicht mehr braucht,
soll er die Absicht haben, sich
einen Schnurrbart wachsen zu
lassen. Form: Es ist erreicht.
Die Zeit, die frühere Verbündete der Entente ifi
qls Lilfsdienfi bei einem U-Boot eingetreten.
wieder wegen Schwindsucht — haben jetzt die sie oder die
Lebensmittel?"
Der Lausbub
Er muß seine kleinen Schwesterchen hüten, was ihm
gar nicht paßt. Da kommt ihm ein Gedanke; er geht zur
Mutter und fragt vorwurfsvoll: „Mutti, warum bekomme ich
denn nicht auch so große Schwestern, wie das Rote Kreuz?"
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Was Llvyd George HSrte
Die „Times" erzählen, daß Lloyd George, trotzdem er
doch in England war, auch etwas von der großen Offensive in
Flandern gehört hat. Der Angriff wurde bekanntlich durch
eine riesige Explofion eröffnet, zu der 500 Tonnen Spreng-
material verwendet wurden. Die genaue Zeit, zu der die
Sprengung vorgenommen werden sollte, war angegeben
worden. Lloyd George, der sich in ^Valton HsatL befand,
wurde morgens um drei Llhr geweckt und konnte deutlich
den gewaltigen Schlag vernehmen. —
Aebrigens war Lloyd George sehr zufrieden mit dieser
kleinen Zerstreuung. „So, nun habe ich doch auch etwas
vom Krieg gehört," meinte er und ging wieder zu Bett.
Weiter war ja auch nichts zu vernehmen. In Flandern
gab es darauf freilich noch manchen Lärm, der nicht so
stark, aber doch recht eindringlich war: das Knattern
der Maschinengewehre, gegen die dte brittischen Truppen
anstürmten, und die Schreie der Verwundeten und das
Stöhnen der Sterbenden. Das aber hätte Lloyd George
nicht gehört, selbst wenn er in Flandern gewesen wäre.
Denn dieser Lärm erreicht die Ohren der Leute, die den
Krieg machen, überhaupt niemals. -on.
SI A
— „Mit dera Seif'n überanand, dös is a Gfrettl"
— „Ia, wahr is. Früher, wost eine g'habt hast, hast keine
braucht, und jetzt, wost eine brauchetst, hast keine."
6eir kibol uncl
6esinnung8genossen
vie ihr wi'e siiejenkrokoäile
krpreht äem Nuge eränenlluten
voll sieuchelei im großen Ztile:
vie ihr mit jalbungrvollem Luten
ltnä butterweichem lleberjchwange
vie blutgelränkten pkaäe wanäelt,
Unä obne 5cham in rohem Orange
var M'rtchen Menjchlichkeit mih-
hanäelt;
Die ibr in Nmmenmärchentone
ver Melt von Zchauermären tabell,
Unä pbrajenärelchenä nach
Zchablone
lltie blöäe papageien lchnabell —
Meint ibr, <isb äie Lbeatermätzchen
kei curen llölkern äennoch rünäen,
llnä >ie wie lütze 2uckerplätzchen
llelchmack unä llegenliebe linäen?
Meintnicht, äatz l>evollll>iäerevil!e»
§ich gegen lolche Mache evenäen,
kelürchtenä vvenigltens irn ltillen
vie eigene llernunll ru lchänäen?
0 nein, ibr krommen Zpekulanlen,
lbrkönntrnochäickereucherlauben!
6roß ilt äie §char äer alten Lanlen,
llnä nicht; gebt über liöblerglauden.
c. k. Nennig
Metamorphose
Da Wilson sein glattes
Gestcht nicht mehr braucht,
soll er die Absicht haben, sich
einen Schnurrbart wachsen zu
lassen. Form: Es ist erreicht.
Die Zeit, die frühere Verbündete der Entente ifi
qls Lilfsdienfi bei einem U-Boot eingetreten.
wieder wegen Schwindsucht — haben jetzt die sie oder die
Lebensmittel?"
Der Lausbub
Er muß seine kleinen Schwesterchen hüten, was ihm
gar nicht paßt. Da kommt ihm ein Gedanke; er geht zur
Mutter und fragt vorwurfsvoll: „Mutti, warum bekomme ich
denn nicht auch so große Schwestern, wie das Rote Kreuz?"