Zeitschrift für Humor und Kunst
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Auch eine Mobilmachung — „Was ist denn das für ein Trupp junger Mädchen, der da so wild durch die
Straßen schwärmt?"
— „Das sind die Nichten des Nats Pfeifer, die hamstern Tabak sür ihren Onkel."
Weil^s ihn freut Von Fritz Müller
Ieder Mensch hat seinen Spruch. Dem Bischlmartl
der seinige ist: „Weil's mich freut".
„Den sagt er aber auch bei jeder G'legenheit," hat einer
kritisiert. Sagt ein anderer, das wär' nicht weiter schlimm.
Schlimmer wäre, er sagt ihn auch bei jeder Angelegenheit.
ob's paffet oder nicht. Sagt ein dritter, d' Freud' passet'
sich alleweil, g'leg'n oder ung'leg'n. Und so haben's
hin und hergestritlen über'n Bischlmartl sein Leibspruch
und haben rote Köpf' kriegt und d' Augen g'rollt und
schließlich gar mit die Fäust' nachg'holfen, wo einer mit
dem Dischkurier'n nicht durchgedrungen ist. And derweil
hat der Bischlmartl zum Fenster 'reing'schaut und hat
gllacht.
„Martl, warum lachst?" hat einer von hinten gffragt.
„Weil's mich freut." Da haben sich die einen auch
g'freut, und die andern haben den Martl durchhau'n woll'n.
Aber weil der zwischendurch verschwunden war, haben sie
sich gegenseitig durchg'haut, alles weg'n dem Martl sein'
Spruch.
Wie der Martl heimkommt, liegt ein Brief da, ein
fader. Einer hat g'schrieb'n, er könnt' das g'liehene Geld
nimmer z'rückzahl'n. Klopft der Martl auf seine Schuh'
umeinand', denn er war ein Schuster, und pfeift dazu.
Geht einer vorbei am Fenster:
„Martl, warum pfeifst?"
„Weil's mich freut."
Geht ein anderer vorbei und fragt, ob seine Schuh'
noch nicht fertig wär'n. Äat sich der Martl vor Eil' auf
den Finger 'klopst: „Sakra," sagt er, „sakra."
„Martl, warum sluchst?"
„Weil's micht freut."
L>at sich der Martl eine Schusterin genommen, eine
junge. Schön hat er 's nicht gehabt bei ihr, der Martl.
Nicht eine gute Stund'. „Aber Martl," sag'n die Leut',