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— ^Ich darf wohl sagen, der Krieg hat mich zum Manne gemacht."

— „Und mich macht er noch zur alten Iungfer, wenn er nicht bald aushört."


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OeäLQensis

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In den „Vereinigten Staaten" sollen die drei Millionen Fremder jetzt
möglichst schnell amerikanifiert werden. Das Ministerium des Innern hat zu
diesem Zweck im ganzen Lande Abendschulen eingerichtet, die englischen Anter-
richt an dieser Sprache noch nicht kundige Personen erteilen sollen.

Zum Gebrauch in diesen Schulen ist in Washington ein vortreffliches
Aebungsbuch gedruckt worden, aus dessen ersten Lektionen folgende Sätze
mitgeteilt seien:

Äast du ein Gewehr? Nein, aber mein Bruder hat ein Gewehr bekommen.
Ich bin ein freier Amerikaner. Mein Bruder muß nach Europa sahren.

Kennst du die Fabrik der Granaten? Ia, ich kenne die Fabrik der Granaten;
sie ist sehr groß. Last du auch Aktien der Fabrik der Granaten? Ia, ich habe
zwei Aktien, aber mein Onkel hat zwanzig Aktien. Mein Onkel ist sehr froh.

Das Böse muß dem guten Menschen zum besten dienen. Der Krieg
ist böse. Geld verdienen ist das Beste. Der Amerikaner ist gut. Die Amerikaner
verdienen Dollars, die Deutschen verdienen Strafe, Wilson verdient Nuhm.

Liebt ihr die Dollars? Wtr lieben die Dollars; unser Freund Iohn
liebt sie auch, er möchte gern welche von uns haben. Wir wollen unserm
Freunde Iohn Dollars borgen.

Der Präsident ist klug, er gibt den Deutschen gute Ratschläge. Die
Deutschen hören nicht auf den Präsidenten; der Präsident ist traurig. Wir
haben einen traurigen Präsidenten.

on.

Die große Eisenbahnteuerung

Begreiflich

Das geht nicht mehr an, Wie schränkt man das viele Reisen ein?
das darf nicht mehr sein; Zum Fahrpreis wird tüchtig was

Wie Leringsfässer gefüllt sind die Wagen. zugeschlagen.

Das ist jetzt ein begreiflicher Fall.
Wir haben in all den Kriegestagen
Im Westen und Osten und überall
Nur immer gewaltig zugeschlagen.

Nicht das Richtige

„Ganz verkehrt ist das gemacht wor-
den/ erklärte an seinem Stammtisch Äerr
Bammelberger, Negistrator a. D. und
gegenwärtig Leiter einer Lebensmittel-
kartenstelle. „Das ist doch die roheste
Form, den Verbrauch anEisenbahnplätzen
zu beschränken. Wer nicht aufs Geld zu
sehn braucht, kann immer noch reisen, so
viel er will. Wo bleibt da die ausglei-
chende Gerechtigkeit? Rationieren müßte
man, rationieren. So und so viel Züge
fahren im Jahr, und in jedem Zuge
sind so und so viel Plätze. Das ergibt
pro Iahr eine Gesamtzahl von Plätzen,
die auf die Bewohner des deutschen
Reichs verteilt werden: jeder kriegt
seine Bezugskarte für Eisenbahnreisen."

Liergegen wurde ein Einwand er-
hoben. „Na, erlauben Sie mal, — der
eine hat das Reisen aber nötiger als
der andere."

„Das ergibt doch keine Schwierig-
keiten. Das ist genau so wie mit der
Milch. Der eine braucht auch mehr
Milch als der andere; deshalb gibt es
verschiedene Milchkarten. Ebenso können
ja grüne, rote, braune und schwarze Be-
zugskarten für Eisenbahnreisen etnge-
führt werden. Wer eine grüne hat,
etwa ein Geschäftsreisender, kommt zu-
erst heran."

Wieder machte sich ein Einspruch
geltend. „Donner, da würden Sie aber
auf Ihrem Büro schön wegen der Vor-
zugskarten überlaufen werden."

Da aber sagte Registrator Bammel-
berger voll Gewicht: „Oho, — da sollten
Sie mal sehn, wie ich die Leute abfer-
tigen würde!"

Der Geschäftsreisende
Na, von mir aus — immerzu!

Ich werd' Zuschlagkarten lösen
!lnd behalte meine Ruh.

Ist ja Wurst, — das sind die Spesen
Die einen und die anderen
Niemand soll aus reiner Lust
Sich der Eisenbahn bedienen.

Nur, wenn du es dringend mußt,
Fahre auf den Eisenschienen I

Mühsam zahlen schweren Zoll,

Die nicht über viel verfügen,

!lnd sie meinen wehmutsvoll:

Das ist wirklich kein Vergnügen!

Wohingegen Leute sind,

Die des Krieges Zweck erkannten,
^ckimlich, daß man dran gewinnt:
Lieferanten, Spekulanten.

Wenn man also ist gestellt
Fährt man gern in teuren Zügen.
Kostet etwas klotzig Geld,

Macht es desto mehr Vergnügen.
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