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Meggendorfer-Blatter, München
Ausgleich — „Nein, Meister, besser müssen Sie uns schon
bedienen, sonst lassen wir uns, wenn die neue
Kundenliste kommt, anderwärls einschreiben."
— „Ist mir doch Wurscht, — von da, wo Sie
dann hingehn, kommen eben andre Leute zu mir."
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Klage
Schusterlehrbub: „Die Lederknappheit ist
schon ein großes Llnglück! Ietzt werde ich
dafür umso öster versohlt."
Iugendfürsorge
Zu Lerrn Privatier Stelzhuber kommt eines Tages
der Obmann eines Iugendfürsorgevereins und sagt: „Weißt
Stelzhuber, du bist ein Privatier und hast den ganzen
Tag nichts zu tun, da könntest du recht gut das Amt eines
Iugendpflegers übernehmen."
„Ich, ein Iugendpfleger?" gibt Äerr Stelzhuber er-
staunt zur Antwort.
„Warum denn nicht," fährt der Obmann fort. „Wir
brauchen dringend Männer, die sich während des Krieges
der Iugend annehmen, sie beaufsichtigen und
leiten. Besonders die Buben. Sie sind kaum
mehr zu bändigen, und es ist schrecklich, bis zu
welchem Grade sie bereits verwildert sind."
Aber Lerr Stelzhuber schüttelt mit dem
Kopf.
„Was verstehe denn ich als Iunggeselle von
der Behandlung und Erziehung von Kindern,"
wendet er ein.
„Das lernt man, Freunderl," beschwichligt
der Obmann die Bedenken Stelzhubers. „Mit
der Aufgabe wachsen die Kräfte, und außerdem
geht dir der Verein mit Richtlinien an die
Land."
„Ich mein doch, es geht nicht," jammert
Lerr Stelzhuber. „Ich bin viel zu wenig
energisch und-"
„Ach, was, versuchs halt," redet ihm der
Obmann zu. „Es ist deine Pflicht."
„Das freilich wohl."
„Na siehst du. Jch überweise dir einen
Iungen, und du vertrittst Vaterstelle an ihm."
„Wenn es nicht anders geht-"
„Es geht nicht anders."
„Alsdann in Gottes Namen!" seufzt Lerr
Stelzhuber. „Aber dann schick mir wenigstens
einen recht braven " C. A. Lennig
Ein gewiffenhafter Sparer
Profeffor Läberlein läßt sich ein Bad machen. Wie
immer 30 Grad Celsius. Während er aber früher sein ge-
mütliches halbes Stündchen drin sitzen blieb, steigt er heute
bereits nach Verlauf von fünf Minuten wieder heraus.
„Nanu," sagt seine Frau, „du bist schon wieder da?
Kannst doch kaum naß geworden sein."
„Allerdings," erwidert der Professor, „aber es genügt.
Du weißt, wir müssen Gas sparen, und beim Bad, als am
wenigsten dringend, muß man beginnen."
Zronie der Mode — das dein neues Kostüm, Kind?
^ Welche unsinnige Stoffoerschwendung!
Was sollen denn die Riesentaschen?"
— „Aber Papa, das ist doch das neueste:
Mode ,Lamstertaschew — und nix drin."
SvPyright 1917 by I F. Schreiber
Meggendorfer-Blatter, München
Ausgleich — „Nein, Meister, besser müssen Sie uns schon
bedienen, sonst lassen wir uns, wenn die neue
Kundenliste kommt, anderwärls einschreiben."
— „Ist mir doch Wurscht, — von da, wo Sie
dann hingehn, kommen eben andre Leute zu mir."
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Klage
Schusterlehrbub: „Die Lederknappheit ist
schon ein großes Llnglück! Ietzt werde ich
dafür umso öster versohlt."
Iugendfürsorge
Zu Lerrn Privatier Stelzhuber kommt eines Tages
der Obmann eines Iugendfürsorgevereins und sagt: „Weißt
Stelzhuber, du bist ein Privatier und hast den ganzen
Tag nichts zu tun, da könntest du recht gut das Amt eines
Iugendpflegers übernehmen."
„Ich, ein Iugendpfleger?" gibt Äerr Stelzhuber er-
staunt zur Antwort.
„Warum denn nicht," fährt der Obmann fort. „Wir
brauchen dringend Männer, die sich während des Krieges
der Iugend annehmen, sie beaufsichtigen und
leiten. Besonders die Buben. Sie sind kaum
mehr zu bändigen, und es ist schrecklich, bis zu
welchem Grade sie bereits verwildert sind."
Aber Lerr Stelzhuber schüttelt mit dem
Kopf.
„Was verstehe denn ich als Iunggeselle von
der Behandlung und Erziehung von Kindern,"
wendet er ein.
„Das lernt man, Freunderl," beschwichligt
der Obmann die Bedenken Stelzhubers. „Mit
der Aufgabe wachsen die Kräfte, und außerdem
geht dir der Verein mit Richtlinien an die
Land."
„Ich mein doch, es geht nicht," jammert
Lerr Stelzhuber. „Ich bin viel zu wenig
energisch und-"
„Ach, was, versuchs halt," redet ihm der
Obmann zu. „Es ist deine Pflicht."
„Das freilich wohl."
„Na siehst du. Jch überweise dir einen
Iungen, und du vertrittst Vaterstelle an ihm."
„Wenn es nicht anders geht-"
„Es geht nicht anders."
„Alsdann in Gottes Namen!" seufzt Lerr
Stelzhuber. „Aber dann schick mir wenigstens
einen recht braven " C. A. Lennig
Ein gewiffenhafter Sparer
Profeffor Läberlein läßt sich ein Bad machen. Wie
immer 30 Grad Celsius. Während er aber früher sein ge-
mütliches halbes Stündchen drin sitzen blieb, steigt er heute
bereits nach Verlauf von fünf Minuten wieder heraus.
„Nanu," sagt seine Frau, „du bist schon wieder da?
Kannst doch kaum naß geworden sein."
„Allerdings," erwidert der Professor, „aber es genügt.
Du weißt, wir müssen Gas sparen, und beim Bad, als am
wenigsten dringend, muß man beginnen."
Zronie der Mode — das dein neues Kostüm, Kind?
^ Welche unsinnige Stoffoerschwendung!
Was sollen denn die Riesentaschen?"
— „Aber Papa, das ist doch das neueste:
Mode ,Lamstertaschew — und nix drin."
SvPyright 1917 by I F. Schreiber