Zeitschrift für Hurnor und Kunst 103
Einfacher Weg — „Mich, wenn s zum Lebensmitteldittator gemacht
hätten, ich hätt' die Sache ganz anderscht gedeixelt."
— „Ia, könntest du dich jetzt da net freiwillig melden?"
Das Reimlexikon im Frieden und im Krieg
Von Peter Nobinson
Willibald Nübesam ist Schriftsteller und zwar Satiriker.
Seit etwa zwanzig Iahren ist er in diesem „Fach", wie er
stch ausdrückt, mit schönem Erfolge tätig, und sein Pseudonym
„Nero" ist wohl bekannt. Er hat sich aber nicht etwa nach
dem alten Kaiser Nero so genannt, denn der war ja mehr
ein Objekt für die Satiriker und nicht selber einer. Nein,
Willibald Rübesam denkt bei dem „Nero" an einen tüchtigen
und braven Äund, der die bösen Leute beißt und nichts
Angehöriges geschehen läßt. „Ich ziehe gegen die Torheiten
und Gemeinheiten unserer Zeit zu Felde," erklärte er schon
am Anfang seiner Laufbahn, als solche Nedewendungen wie:
zu Felde ziehn, kämpfen und unablässtg streiten und ähnliche
noch nicht ganz allgemein gebräuchlich und nicht, wie gegen-
wärtig, aus einer blutigen Wirklichkeit unbekümmert her-
ausgenommen und schlankweg, ja eigentlich unverschämt auf
ganz und gar nicht gefährliche Beziehungen übertragen
wurden. Freilich, die schreibenden Leute, besonders die für
den Tag schreibenden, haben schon immer gekämpft und
gestritten und manche sogar „Schulter an Schulter" gekämpft
und gestritten und dieses kämpfende und streitende Schreibe-
wesen hat sich so lange breit und breiter gemacht, bis dann
Einfacher Weg — „Mich, wenn s zum Lebensmitteldittator gemacht
hätten, ich hätt' die Sache ganz anderscht gedeixelt."
— „Ia, könntest du dich jetzt da net freiwillig melden?"
Das Reimlexikon im Frieden und im Krieg
Von Peter Nobinson
Willibald Nübesam ist Schriftsteller und zwar Satiriker.
Seit etwa zwanzig Iahren ist er in diesem „Fach", wie er
stch ausdrückt, mit schönem Erfolge tätig, und sein Pseudonym
„Nero" ist wohl bekannt. Er hat sich aber nicht etwa nach
dem alten Kaiser Nero so genannt, denn der war ja mehr
ein Objekt für die Satiriker und nicht selber einer. Nein,
Willibald Rübesam denkt bei dem „Nero" an einen tüchtigen
und braven Äund, der die bösen Leute beißt und nichts
Angehöriges geschehen läßt. „Ich ziehe gegen die Torheiten
und Gemeinheiten unserer Zeit zu Felde," erklärte er schon
am Anfang seiner Laufbahn, als solche Nedewendungen wie:
zu Felde ziehn, kämpfen und unablässtg streiten und ähnliche
noch nicht ganz allgemein gebräuchlich und nicht, wie gegen-
wärtig, aus einer blutigen Wirklichkeit unbekümmert her-
ausgenommen und schlankweg, ja eigentlich unverschämt auf
ganz und gar nicht gefährliche Beziehungen übertragen
wurden. Freilich, die schreibenden Leute, besonders die für
den Tag schreibenden, haben schon immer gekämpft und
gestritten und manche sogar „Schulter an Schulter" gekämpft
und gestritten und dieses kämpfende und streitende Schreibe-
wesen hat sich so lange breit und breiter gemacht, bis dann