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Nr. !404

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125

Der große Coup

zumutet, mein eigenes Blatt zu lesen. Bringt mir mein
eigenes Blatt, hahaha! Nee, lieber Freund, tragen Sie
das nur wieder fort, damit es denen nicht vorenthalten
bleibt, die mit brennender Angeduld darauf warten. Ich
wlll überhaupt jetzt nichts mehr lesen, sondern werde eine
kleine Spazierfahrt machen, um mich von diesem Schrecken
wieder zu erholen. Mein eigenes Blatt, nein, nein, mein
eigenes Blatt!"

Er konnte sich gar nicht genug tun, unter immer erneutem
Gelächter und mit dröhnender Stimme zu versichern, wie
ihn dieses Intermezzo amüstere.

„Mein eigenes Vlatt, meine Äerrschaften, über dem
ich täglich in ernstem Nachdenken stundenlang sitze, das soll
ich hier bei einer echten Importe nochmals lesen, hahaha!"
And Nedakteur Brettschneider schüttelte sich von neuem
unter einem uubezwinglichen Leiterkeitsausbruch. Die
meisten lachten mit, denn Äeiterkeit ist ja bekanntlich an-
steckend, und einige wiederholten sogar mit komischer Ver-
wunderung das eben geprägte Schlagwort.

„Sein eigenes Blatt, haha, sein eigenes Blatt! Es ist
zu drollig!"

Iedenfalls war Redakteur Brettschneider der Gegen-
stand allgemeiner Aufmerksamkeit, und mehrere der An-

wesenden ließen sich bereits vom Kellner die so nachdrücklich
annoncierte Zeitung belegen. Der pfiffige Redakteur rieb
sich die Lände vor stolzer Befriedigung, wußte er doch
nebenbei so gut wie sicher, daß der Vorfall von einem
neuigkeitshungrigen Neporter des „Fichtenbrunner Kur-
geistes" brühwarm aufgegriffen und in der nächsten Nummer
zu einem kleinen Artikel verarbeitet werden würde. Er
kannte das. Mit einer erhabenen Geste erhob er sich aber
nunmehr, um den Effek^ nicht abzuschwächen, und verließ
mit einer kordialen Verbeugung den Saal.

Bezüqlich der Notiz im „Fichtenbrunner Kurgeist" hatte
stch Nedakteur Brettschneider auch nicht getäuscht. Vereits
am andern Tage erschien sie an hervorragender Stelle, und
quietschend vor Vergnügen und Genugtuung schickte er sich
an, sie zu lesen. Aber wie vom Donner gerührt wurde er,
als sein Auge die ersten Zeilen überflog. Denn da stand
folgendes zu lesen:

„Am gestrigen Sonntaq hatten wir die Ehre und die
Freude, einen edlen Mitkämpfer auf dem Gebiete der
Publizistik und einen ebenso hervorragenden wie liebens-
würdiqen Kollegen in unsrem schönen Kurort weilen zu sehen.
Der illustre Gast war, wie wir erfuhren, Lerr Dr. Primus
Spanner, der Nedakteur und Lerausgeber des Neufelder
Intelligenzblattes, das in der erst kurzen Zeit seines Be-

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