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Meggendorfer-Blatter, München

Kundin: „AÜ's ham s' mir genommen, Lerr Loichinger, wie ich
so hilflos dagelegen bin; 's Geldtaschel, an Marktkorb und mei
schön's neu's Spitzentücherl."

— „!lnd Sie haben keine Ahnung, wer die Lumpen gewesen sind?"

— „Gar keine. Aus unserm Dorfe kenn' ich s' doch alle."

^Ieli3mi, xvo lett

mi 63t . . .

letisnn, ^lebsnn, v/O lett m> clal,
Ost neee, xvitte Kleecl?

5itt't scktern got, sitt't vöern got?
Kumm, gikt mi in8 kesclieecl.
^si-ie, /^3rie. clst lett cli nicK,

Ick §egg cli't gm6emt,
vst lett cli nick, clet §itt cli nick,
Ost treck msn vvect6er ut.

^letisnn, letienn, vvo lett mi clsnn
Oe neee ZünclsgZtioot
/^it cis ?Iumö§e bsbenup?

5egg, kleeöt be mi nicb got?
/^erie, /vtsrie, 6e lett cli nicb,

Ick §egg öi't msn 80 baff,

ve lett cli nicb, cis kleeclt 61 nicb,
Oen 8Stt msn vveöcler eff.

lebenn, lebenn, >vet is mi öet?
lof, nu v/eet ick Vescbeecl:

Ou liebst mir nicb, clu liebst mir nicb!

I5 got, clet ick clst v/eet!

/^srie, /^erie, xvet >8 mi clst,
/^srie, v/3t >8 ösnn I08?

Ireck ciocb nicb glik8 en 8cbeefs 5nut,
Vsr8teib8t clu clenn keen 5po5?

Ireck clit men an, treck clst msn an,
/^ientv/eg'n ggb burf un blot;

Ob clu v/3t snbe^t ocler nicb,

Oi lett ^o /1IIen8 got.

On v/enn clu ok in plünnen geib^t,
Oe blscken krumm un 8cbeef,
/^erie, mien Oeern, ick beff cli gern,
/^erie, ick beff cli leev!

Heiniioti Hslkers

Eingegangen

Als ich neulich über den Bahnhofplatz gehe, begegne ich
meinem Freunde Alois. Auf dem Nücken trägt er einen ge-
füllten, anscheinend schweren Nucksack, und sein Kopf ist rot
wie eine Feuerkugel. Aber nicht die gewaltige LaÜ auf seinem
Nücken ist es, die sein Gesicht so in Glut getaucht hat, sondern
die Nöte des Zornes hat es mit diesem verdächligen Schim-
mer übergossen, und eine tiefe Furche zwischen den Augen-
brauen und ein verbissener Zug um den Mund können als
weitere Merkmale eines erregten Gemütszustandes gelten.

„Aha, Freunderl," denke ich, „haben sie dich wieder
einmal beim Lamstern abgefaßt?" Denn diese unangenehme
Sache war ihm bereits eirimal passiert und hatle ihm eine
enlsprechende Geldstrafe eingetragen. Aber wie es schien,
hatte sein zur Widersetzlichkeit geneigter Geist keine heilsame
Lehre daraus gezogen.

„Na, Alois," sagte ich, um nur etwas zu sagen, „hast
wohl einen tüchtigen Beutezug gemacht?"

„Beutezug?" lachte Alois höhnisch. „Was glaubst du,
was in dem Nucksack drinn ist?"

„Nun, was man so draußen auf dem Lande kriegt,"
entgeanete ich vorsichtig.

„Allerdings," bestätigte er grimmig. „Kannst es haufen-
weise haben." Dann fuhr er mit gereizter Slimme sort:
„Zsarkies ist es, reiner Isarkies. Und schon zum fünften
male schleppe ich einen schweren Rucksack voll herein, aber
meinst du, auch nur einmal hätte mich einer von diesen

verwünschten.an der Sperre angehalten?"

C. A. Äennig

Neflexion

Weinhändler (der sich ein Stück Wurft gekaust, als er in der viel
Wasser findet): „Die Bande nimmt ja für's Waffer noch
mehr ein als ich!"

Gewichtsverminderung

— „Gräßlich! Ich wiege nur noch achtundneunzigdreiviertel
Pfund, und nächste Woche muß ich mir auch noch einen
Zahn zieh'n laffen!"

Copyright 1917 by I. F. Schreiber
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