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166 Meggendorfer-Blätter, München

— „Das Rohmaterial ist knapp, gnädige Frau.
Aber durch einen kleinen Lut kommt die Frisur
auch vesser zur Geltung."

— „Ach, da ist das Rohmaterial auch knapp."

Das Titelbild dieser Nummer
„Mein Modell"
ist von F. Kälmän, München.

Llngefährliche Gelegenheit

— „Ich habe erfahren, daß der Müller, Rim-
melstraße, Sie um eine Beurteilung seiner
Landschrift ersuckte."

Graphologe: „Allerdings."

— „Da haben Sie drei Mark, und nun sagen
Sie ihm aber einmal ordentlich mein e Meinung."

Entschuldigung

Gattin: „Du warst gestern abend in einem
netten Zustande."

— „Ia, ja, bei dem miserablen Wetter."

— „Was hat das Wetter damit zu tun?"

— „O, sehr viell Im Gesangverein hatte
einer zur Feier seines Geburtstages 'n Fäß-
chen Bier gegeben, aber weil die meisten nicht
gekommen sind, haben wirs schließlich zu Fünfen
austrinken müffen."

Beim Wiedersehen

Freund: „Diese Pickel im Gesicht, ... diese rote Nase
... diese Glatze ... ich dachte gleich, das kann doch nur
der Schulze sein, den ich seit zehn Iahren nicht gesehen...
Mensch, hast du dich aber brillant konserviert I"

Im Eifer

G ast: „Wenn ich mich auch in Gedanken auf Jhren schäbigen
Filz gesetzt habe, deshalb brauchen Sie doch nicht Tölpel
zu mir zu sagen... da habe ich schon auf ganz anderen Lüten
gescssen, merken Sie sich das!"

Respektvolle

Llnterscheidung

— „Wie viel Kinder
hat denn Jhre neue
Lerrschaft, Mine?"

— „Zwei. Einen jun-
gen Lerrn und einen
Lerrn Iungen."

NüHlicher

Spaziergang

Madame: „Im
Laus ist nichts mehr
zu tun, Anna, Sie
können meinetwegen
'n bißchen spazieren
gehen — sehen Sie
mal zu, wo Sie was
gepumpt kriegen!"

Bei der

Schmiere

Schauspieler:
„Sogar als König
haben s' mich mit
faulen Aepfeln be-
worfen . . . Anar-
chistenbande!"

— „Warum hast du
heute in der Schule
nachsitzen müffen?"

— „Weil ich nicht
gewußt hab', wo die
Azoren liegen!"

— „Dummer Bub',
da paß nächstens
beffer auf, wo d'
deine Sachen hin-
legst!"

Lr ist achtesiebsig,

Sie ist vieresiebzig,

Leit vum echte, rechte Pälzer Schlag, —
Lewe schää mitnanner
Sorge ääns for 's anner,

Awer — schtreite ühun se alle Dag!

Neckerei

(Rheinpfalzer Dialekt)

Lr öenkt jo im schtille:

Kriegt sie allen 2Ville,

Treibt's mei' gude Julche noch zu bunt,
Un sie -hut sich sage:

Hot er nix zu klage,

2Vär- mei' liewer alter Schah zu rund!

2Vie se heit so brummig,

Denkt 'r: „2Vaart, -ir kumm ich,
Liewi Alti," segt 'r „hör mer zu, —
Uf 's Gericht jetzt laaf ich,

Un uf Scheidung klag ich, —
Sunscht krieg ich mei' Leb-ag'jo kää Ruhl"

tina . onlmer

Copvriqbk 1917 by I F- Schreiber
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