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Meggendorfer-Blätter, München
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Die Philisterfamilie
Der zukünftige Schwiegervater: „Ist übrigens ein Verwandter von mir, der ver
lotterte Kerl, der da hinten in der Ecke sitzt und Champagner trinktl"
Bräutigam: „Gott sei Dank, also wenigstens ein anständiger Mensch in der Familie!"
Die Fruchtschale
haben wir nun das tröstliche Bewußtsein, nicht untertaxiert
zu werden."
„Dann darfst du es dich aber nicht verdrießen lassen,
einen neuen Zettel zu malen, der der veränderten Sachlage
Nechnung trägt," höhnte Frau Agathe, indem sie sich an°
schickte, die Scherben zusammenzukehren.
„Das tu ich auch," beharrte Äerr Schmidt. „Fünf-
zehn Mark! Dafür ist die Schale gefunden. Das Glas
ist im ganzen Leben keine dreißig Mark wert gewesen."
!lnd er schrieb einen neuen Zettel und klebte ihn auf
die Schale. Mk. 15.— stand darauf und dann wurde die
Schale fein in allerhand Seidenpapier gewickelt und so
raffiniert verschnürt, daß kein Mensch auf den Gedanken
kommen konnte, das Paket sei zuvor von unberufenen
Länden geöffnet worden.
Llnd in diesem Zustande wanderte sie auch an seinem
Ehrentage in die Äände des Neffen Max.
Prozedur genau dieselbe wie vor einigen Tagen in
dem Äause des Lerrn Schmidt, Nendant a. D. Schnur ab,
Papier ab und dann forschendes Betrachten. Äerr Schmidt
lächelte ein Lächeln suggestiver Beglückung, und Frau Agathe
sekundierte ihm in voller Gesichtsbreite.
Aber Max war kein besonders gutes Medium.
„Sehr schön und sehr kunftvoll, und ich danke euch
auch tausendmal, lieber Onkel und liebe Tante, aber —"
und dabei drehte Neffe Max die Schale herum — „ein
wenig anschmieren habt ihr euch mit dem Ding wohl doch
laffen. Ich habe erst kürzlich dergleichen Schalen im Kunst-
gewerbehaus stehen sehen, aber da war noch eine sehr
feine geschliffene Glaseinlage darin."
Aeberflüfsig
Apotheker: „Was willst da denn schon wieder, Iunge?"
— „Ich bring! das Schlafpulver zurück, das ich eben für
die Großmutter geholt hab'; se schlaft schon!"
Aus einer Zeugenaussage
— „Der Angeklagte ergriff sodann eine auf dem Tische
stehende Marmorfigur und schlug damit so stark auf meinen
Kopf ein, daß der Kopf abbrach und zur Erde fiel!"
Meggendorfer-Blätter, München
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Die Philisterfamilie
Der zukünftige Schwiegervater: „Ist übrigens ein Verwandter von mir, der ver
lotterte Kerl, der da hinten in der Ecke sitzt und Champagner trinktl"
Bräutigam: „Gott sei Dank, also wenigstens ein anständiger Mensch in der Familie!"
Die Fruchtschale
haben wir nun das tröstliche Bewußtsein, nicht untertaxiert
zu werden."
„Dann darfst du es dich aber nicht verdrießen lassen,
einen neuen Zettel zu malen, der der veränderten Sachlage
Nechnung trägt," höhnte Frau Agathe, indem sie sich an°
schickte, die Scherben zusammenzukehren.
„Das tu ich auch," beharrte Äerr Schmidt. „Fünf-
zehn Mark! Dafür ist die Schale gefunden. Das Glas
ist im ganzen Leben keine dreißig Mark wert gewesen."
!lnd er schrieb einen neuen Zettel und klebte ihn auf
die Schale. Mk. 15.— stand darauf und dann wurde die
Schale fein in allerhand Seidenpapier gewickelt und so
raffiniert verschnürt, daß kein Mensch auf den Gedanken
kommen konnte, das Paket sei zuvor von unberufenen
Länden geöffnet worden.
Llnd in diesem Zustande wanderte sie auch an seinem
Ehrentage in die Äände des Neffen Max.
Prozedur genau dieselbe wie vor einigen Tagen in
dem Äause des Lerrn Schmidt, Nendant a. D. Schnur ab,
Papier ab und dann forschendes Betrachten. Äerr Schmidt
lächelte ein Lächeln suggestiver Beglückung, und Frau Agathe
sekundierte ihm in voller Gesichtsbreite.
Aber Max war kein besonders gutes Medium.
„Sehr schön und sehr kunftvoll, und ich danke euch
auch tausendmal, lieber Onkel und liebe Tante, aber —"
und dabei drehte Neffe Max die Schale herum — „ein
wenig anschmieren habt ihr euch mit dem Ding wohl doch
laffen. Ich habe erst kürzlich dergleichen Schalen im Kunst-
gewerbehaus stehen sehen, aber da war noch eine sehr
feine geschliffene Glaseinlage darin."
Aeberflüfsig
Apotheker: „Was willst da denn schon wieder, Iunge?"
— „Ich bring! das Schlafpulver zurück, das ich eben für
die Großmutter geholt hab'; se schlaft schon!"
Aus einer Zeugenaussage
— „Der Angeklagte ergriff sodann eine auf dem Tische
stehende Marmorfigur und schlug damit so stark auf meinen
Kopf ein, daß der Kopf abbrach und zur Erde fiel!"