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182 0<XX>0<>-L-2-c>-2-2-S-2<>(X>0 Meggendorfer-Blätter, München 0-<>0-2-e-2-0-0-0^^^^^

Das schöne Geschenk
Emil Piepenhagen ist nur ein
Bürobeamter, e'm ganz kleiner
Bürobeamter, der sich und seine
Familie kümmerlich durchbringt.
Aber sein Bruder, — ja, der hat
es weit gebracht. Kommerzienrat
ist er mit dem entsprechenden
finanziellen Antergrund. Aber
er vergißt seinen Bruder Emil
nicht; nein, er schickt ihm manch-
mal irgend etwas Gutes, und zu
Weihnachten kommt immer eine
Kiste mit Geschenken für die ganze
Familie. Piepenhagens machen
kein Geheimnis daraus, und in
der Nachbarschaft genießen sie ein
besonderes Ansehen wegen des
Äerrn Kommerzienrats.

Am ersten Feiertage steht
Frau Schlumke, die mit Piepen-
hagens aufdemselben Flur wohnt,
gerade vor ihrer Tür, als Frau
Piepenhagen, einen dicken Schal
um den Lals, herauskommt.

„Wie geht's denn?" fragt Frau
Schlumke.

„Denken Sie sich," sagt Frau
Piepenhagen, „eine Angina hab'
ich zu Weihnachten gekriegt."

Frau Schlumke schlägt be
wundernd die Lände zusammen.
„Eine Angina? Gewiß vom Lerrn
Kommerzienrat." -on.

Feiertage

Anstatt mich draußen abzuhetzen Einmal die Tür von innen schließen!

Llnd Sündenpreise zu bezahlen, Einmal nach ganz und gar nichts fragen

Will ich mich auf mein Sofa setzen Llnd auf die ganze Menschheit niesen —

And mir die Welt aus Bildern malen. Das ist mein Feiertagsbehagen.

L.

ver Äeihnachtskuchen

Isi auch äer Kuchen nichl wie einsi geralen,
80 isi er cüermal cloch lehr nabe clran.
venn Mutter hat von einem lelcllolclaten
(ven l>'e nalürlich nicht verraten kann)
6in plünclchen leines weißes Mehl bekommen.

vas bat sie in sierlchwenclerlaune nun
Unä vveil es Äeibnacht ilü äaru genommen,
llncl, obne lonsi noch viel binein ^u tun,
Cin wabres Äunclerwerk äaraur gelchasien.
80 llockig innen unä clie lsrusie braun.

Frau: „!lnd da sind
die Bilder ihres Soh
nes gar in der Aus
stellung?"

— „Ia, und am höch-
sten hängens über den
andern ihren!"

Anhänglich

Tante: „Ihr habt
eure Köchin auch hier?
Ich denke, die ist schon
vor drei Monaten
ausgetreten."

— „Allerdings; die
holtsichnurihreWeih-
nachtsgeschenke."

vasi wir nur immer voll sierwunä'rung gasien
llnä immer laulen. um er an^ulchau'n.
Mch gute lllttnlche sinä bineingebacken
?ür unz unä alle, äie'r beäürttig linä,
Oasi ttobe Lage linä nach lauerem silacken
Oes llleibnachtrfesiez würäig ^lngebinä.
Unä nun ein Mesier ber unä angelchnitten!
Oas isi äein Los, äu Meibnachttkuchen äu!
lllir lasien UN5 gewisi nicht lange bitten
Unä langen lorlch unä guter Oinge ^u.

L. N. Uennig


-- „Was, Sie wollen leugnen,
daß die Musik eine veredelnde
Wirkung auf den Menschen übt?
Was sind Sie denn?"

— „Garderobefrau am Odeon."

Er kennt sie

— „Meine Frau und ich haben
verabredet, dieses Iahr von jeg-

lichen Geschenken ab-
zusehen."

— „Du hast ja aber
dennoch ein mächtiges
Paket einaekauft."

— „Ia, weißt du,
wenn sie gar nichts
kriegt, zieht sie doch
ein schiefes Gesicht."

Billig

— „Denke dir, Vater,
ich habe heut morgen
ein schönes Messer auf
der Straße gefunden."

— „Na, sei froh; das
kannst du dir gleich als

Weihnachtsgeschenk
rechnen."

Copyrtght 1917 by I. F. Schreiber
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