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Zeitschrift für Humor und Kuust n

Oer 2g.ud6i^vLlä

llie Lsume, ctic mucliLN äie ssugen 2U!
kieln Nsucsi i'übi't üie knni'i'igLN lülicctci'.

Zie Lcklgfen in ticfci', ti'sumZLllgni' f^usi
lünü ÜLUgen ctie klüuptc^ fiei'niectLi'.

Unct i'ille ein üägei' u/ulcl ctui't fiinein,
llus LnIiLUL kicsi ^u ei'jngen,
tri' stüi'be ctsliin in guslvnllei' ^cin
lünct müktei vessgelin unct vcrcngcn.

Ilui' ^inci', ct^i' i'LinLN Nui'2LN3 >5t
Unct ti'üumt, u/iL ctie Lüumc: im kinine,
lünct Zinli unct ctic lürmcnctc U/nIt vei'gikt,

Oem tut ei' 5lnfi uuf, lkm slleine.

llni' üui'f 5Line fieimliclien wunctci' ci'5psfin,
llcm 5inkcn ctle tccnncnctcn ^lsuccn,
llcm lükt ci' ctui't 5Üke stlicskcl gc^cliclin
lünct füllt ilin mit Ü7ÜN5iigcn Scfiuuccn.

llucfi wS5 ctsnn ctc5 lülücklicficn 3cc!u gc^clisut,
?1uk üng5tlicli cc kütcn, vcc^csiwicgcn:

^in U/unctci' vccti'ügt kcincn cukcn I_>uut,

5un5t muk c5 ccr^ticücn, vci>flicgcn.

0. ^.. Herlnj^

Die Werbung

Libbe wurde immer ängstlicher. Sie wollte sich ent-
fernen, doch Geesche hielt sie mit eisernem Griff fest.

„Tschä, und was Vadder is, wißt ihr, was der gesagt
hat? Der hat das auch gesagt, und das hat er," entgegnete
der Bauernsohn.

Der Inhalt dieser Rede stand in gewiffer Beziehung
zu dem ersten Lächeln der Frauen. Das nicht übermäßig
begabte Kind Fiedi war nämlich vor zwanzig Iahren von
dem braunen Ackergaule des Vaters an die linksseitige
Schädelhälfte getreten worden, sodaß sowohl diese wie auch
das Lufeisen des Pferdes eine tüchtige Beule bekamen. Der
Gaul wurde beschlagen, aber bei Fiedi konnte seitdem von

Das Mustechotel der Neuzeit

(Zur Leder- und Stiefelnot)

Der Ungläubige — „Alles was recht ist, aber da
schneiden Sie auf, wenn Sie mir weiß machen wollen, daß
Sie ein Schiff versenkt haben, das Kork geladen hatte."

irgendwelcher Beschlagenheit keine Rede mehr sein, bis zu
dem Augenblick, wo vor Iwangorod ein sibirischer Schütze
Fiedis rechte Kopfseite mit dem Gewehr beschlug. Das
bißchen Intelligenz, was rechts noch saß, ging mit dem Ge-
wehr des Ruffen in die Brüche. Doch war das uner-
heblich und kaum zu merken; der Schädel blieb völlig
intakt. Aber den gewaltigen geistigen Ansprüchen, die an
einen deutschen Musketier im Osten gestellt werden, war
Fiedi doch nicht mehr gewachsen. Man schickte ihn heim.

Vor Geesches Augen tauchte der wunderbare Steert-
pickelhof auf.

„VZillst nich 'n büschen mit inner Dönze kommen? Da
is des gemütlicher."

Wieder irrten Fiedis Blicke in der Runde über die
Schweine und Geesche zu Libbe. „Ich finde ihr schön und
möcht' ihr verdammt gern haben."

Da machte sich Libbe mit einem Ruck frei und stürzte
davon.

In Geesche tobte es. „Deerns, die sind ümmer
so, Fiedi. Ich bin meinen seligen Bolko auch zuerst
ausgekratzt. Da mußt dir nichts bei denken."

Eifrig nickte der Großbauernsohn, dem letzten
Satze aus innerster Aeberzeugung zustimmend.

„Ne. Wenn ich ihr man kriege."

„Das recht, Fiedi. Du bist einen vernünftigen
Mann. Verlaß dich man ganz auf mir, ich hab' des
Sagen. Aber wie is des denn mit deinen Vadder?"

Da blitzte ein Atömchen Schlauheit in den großen
Augen auf, hinter denen das Nichts sonst wahre
Orgien zu feiern pflegte.

„Da darf er nichts von antragen, denn alles, was
mit Bolko Iuckenack zusammenhängt, da hat er des
mit, weil er Kaffen Pullenheer abgünstig is. !lnd des
muß auch zwischen uns bleiben, bis allens in die Reihe
is. Sonst stört er mir und schickt mir nach Oltmann
Eberduft hin."

In Geesche regte sich Anwille und Stolz bei der
verlehenden Offcnheit. Aber die Labgier siegte.

„Tschä, Fiedi. Aber was meinst du denn, wie
des zu Schick kömmt?"

„Zu's Fest, denn is deS so weit, denn komm' ich
wieder. So lange gnck ich nich nach ihr."

„Um das Abhandenkommen der kostbaren Stiefel hintanzuhalten,
sind vor jedem Zimmer einbruchsichere Kaffenschränke zum Ge-
brauch der werten Gäste anfgestellt!"
 
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