Kunststücke — „Voriges Iahr habe ich im Zirkus einen Mann gesehen, der konnte
allerhand Kunststücke mit seinen Ziegen machen."
— „O, das muß ich miL den meinen auch, wenn ich sie durchbringen will."
^UUsch Von C. A. Lennig
Laben Sie schon einmal Zuckerwerk gegeffen, das
jahraus jahrein in einem großen Glase in einem Schau-
fenster gestanden haL, im Sommer geschmylzen und im
WinLer wieder harL geworden ist? NichL? Schade! Denn
das gehörL zu den Genüssen, die man kennen muß, um
darüber reden zu können. Wem es gelänge, alle DüfLe
Arabiens miL denen Äinterpommerns oder sonst einer stark
landwirtschafLlich veranlagten Gegend in einen Topf zu
bringen, der könnte sich rühmen, ein Erzeugnis von obiger
GüLe hergestellt zu haben. DamiL ich aber allen jenen
kühnen und erfinderischen Geistern, die sich in der gegen-
wärtigen ZeiL mit der FabrikaLion von ErsatzmiLLeln be-
schäftigen, nicht unrecht Lue, will ich konstatieren, daß sie
nahe daran sind, jenes Gemisch zu Lreffen, und daß ihnen
Glück und Zufall oder das Bestreben, etwas ganz anderes
zu erfinden, wie das bei dem Porzellan der Fall war, die
richtigen Wege gewiß noch weisen wird.
Doch muß ich nach dieser kleinen Abschweifung nun
wohl auf das eigentliche Thema meiner GeschichLe kommen,
nämlich den P»lnsch. Ieder gesunde Mensch hat seine
InstinkLe, die ihn eben so sicher leiten wie das Tier, wenn
es eine empfanqene Wunde beleckt oder zu Verdauungs
zwecken Erde frißt. Seine vernachlässigte NaLur verlangt
automatisch und gebieterisch eines Tages nach einem Aus-
gleich, um ein irgendwie gestörtes GleichgewichL wieder
herzustellen, und diese Forderung der Natur hieß bei mir
Punsch. MiL nacktem und dürrem WorLe: Punsch. Kein
allerhand Kunststücke mit seinen Ziegen machen."
— „O, das muß ich miL den meinen auch, wenn ich sie durchbringen will."
^UUsch Von C. A. Lennig
Laben Sie schon einmal Zuckerwerk gegeffen, das
jahraus jahrein in einem großen Glase in einem Schau-
fenster gestanden haL, im Sommer geschmylzen und im
WinLer wieder harL geworden ist? NichL? Schade! Denn
das gehörL zu den Genüssen, die man kennen muß, um
darüber reden zu können. Wem es gelänge, alle DüfLe
Arabiens miL denen Äinterpommerns oder sonst einer stark
landwirtschafLlich veranlagten Gegend in einen Topf zu
bringen, der könnte sich rühmen, ein Erzeugnis von obiger
GüLe hergestellt zu haben. DamiL ich aber allen jenen
kühnen und erfinderischen Geistern, die sich in der gegen-
wärtigen ZeiL mit der FabrikaLion von ErsatzmiLLeln be-
schäftigen, nicht unrecht Lue, will ich konstatieren, daß sie
nahe daran sind, jenes Gemisch zu Lreffen, und daß ihnen
Glück und Zufall oder das Bestreben, etwas ganz anderes
zu erfinden, wie das bei dem Porzellan der Fall war, die
richtigen Wege gewiß noch weisen wird.
Doch muß ich nach dieser kleinen Abschweifung nun
wohl auf das eigentliche Thema meiner GeschichLe kommen,
nämlich den P»lnsch. Ieder gesunde Mensch hat seine
InstinkLe, die ihn eben so sicher leiten wie das Tier, wenn
es eine empfanqene Wunde beleckt oder zu Verdauungs
zwecken Erde frißt. Seine vernachlässigte NaLur verlangt
automatisch und gebieterisch eines Tages nach einem Aus-
gleich, um ein irgendwie gestörtes GleichgewichL wieder
herzustellen, und diese Forderung der Natur hieß bei mir
Punsch. MiL nacktem und dürrem WorLe: Punsch. Kein