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Kriegschroiiik der Meggendorser-Blätter^ Miinchen
s
— „Ach wie entzückend, diese Papiersloffkleider, da mußt du
mir eines kaufen!"
— „Aber lieber Schah, da kauf' ich dir doch lieber Kriegs-
anleihe, die ist auch aus Papier und hält sicher länger!"
Das einfachste Mittel
Natürlich hat sich Lloyd George, als die ersten bösen
Nachrichten aus Frankreich kamen, jeden Tag drei oder
viermal mit Clemenceau telephonisch darüber unterhalten.
„Nanu," sagte Lloyd George, „die Kerle, die Deutschen,
sind wohl verrückt geworden."
„Vor Verzweislung," entgegnete Clemeneeau. „Es
wird schon nichts passieren. Nur immer hübsch ruhig
bleiben." —
„Lören Sie mal," meinte Lloyd George dann später,
„hübsch ruhig zu bleiben, das ist nicht so
einfach. Die Geschichte scheint mir ins
Wackeln zu kommen."
„Nun, wenn's auch mal ein bißchen
wackelt, — wenn nur nichts umfällt. Aber
daran ist ja nicht zu denken. Die Laupt-
sache ist, sich nichts merken zu laffen."
„Stimmt! Bei uns werden nur durch
aus zuversichtliche Berichte ausgegeben."
„Sehr richtig! Bei uns auch. Also
abgemacht: wir schweigen die Sache ein
fach tot."-
Einen Tag später aber brüllte Lloyd
George am Telephon: „Ietzt haben wir
den Llmfall! Was machen wir jetzt? Sollen
wir das Anglück noch immer tot schweigen?"
Clemeneeau überlegte einen Augenblick,
dann rief er zurück: „Aber lieber Freund,
es ist doch so einfach, — wenn wir die
Sache nicht mehr tot schweigen können, dann reden wir sie
eben tot."
Die Erlebnisie
Nachbarin: „Gestern abend kam mein Mann nach zwei-
jähriger Abwesenheit unvermutet in Arlaub! Na, ich sag'
Ihnen, die ganze Nacht ist er nicht zur Ruhe gekommen über
dem Erzählen — was ich aber auch alles erlebt habe in
den zwei Iahren!"
Mißverständliche Auslegung
Ein etwas nervöser Patient kommt
zum Zahnarzt, um sich seine Zähne plom-
bieren zu laffen. Schon bei den Vorbe-
reitungen zeigt er eine derartige Angst, daß
der Zahnarzt endlich ausruft: „Na, tun
Sie doch nicht gar so und denken Sie an
unsre Feldgrauen, was die alles auszuhalten
haben."
Worauf der Patient seufzend erwidert:
„Allerdings, die sollen auf den Zahnstati-
onen auch ziemlich geschunden werden."
C. A. Lenniq
Ein Optimist
— „Mensch. du hast ja deine Brotkarte für
diese Woche schon fast ganz aufgegeffen?"
— „Von wegen Akraine'."
Englands Schiffsraumnot
eine Zeit lang gehen."
Kriegschroiiik der Meggendorser-Blätter^ Miinchen
s
— „Ach wie entzückend, diese Papiersloffkleider, da mußt du
mir eines kaufen!"
— „Aber lieber Schah, da kauf' ich dir doch lieber Kriegs-
anleihe, die ist auch aus Papier und hält sicher länger!"
Das einfachste Mittel
Natürlich hat sich Lloyd George, als die ersten bösen
Nachrichten aus Frankreich kamen, jeden Tag drei oder
viermal mit Clemenceau telephonisch darüber unterhalten.
„Nanu," sagte Lloyd George, „die Kerle, die Deutschen,
sind wohl verrückt geworden."
„Vor Verzweislung," entgegnete Clemeneeau. „Es
wird schon nichts passieren. Nur immer hübsch ruhig
bleiben." —
„Lören Sie mal," meinte Lloyd George dann später,
„hübsch ruhig zu bleiben, das ist nicht so
einfach. Die Geschichte scheint mir ins
Wackeln zu kommen."
„Nun, wenn's auch mal ein bißchen
wackelt, — wenn nur nichts umfällt. Aber
daran ist ja nicht zu denken. Die Laupt-
sache ist, sich nichts merken zu laffen."
„Stimmt! Bei uns werden nur durch
aus zuversichtliche Berichte ausgegeben."
„Sehr richtig! Bei uns auch. Also
abgemacht: wir schweigen die Sache ein
fach tot."-
Einen Tag später aber brüllte Lloyd
George am Telephon: „Ietzt haben wir
den Llmfall! Was machen wir jetzt? Sollen
wir das Anglück noch immer tot schweigen?"
Clemeneeau überlegte einen Augenblick,
dann rief er zurück: „Aber lieber Freund,
es ist doch so einfach, — wenn wir die
Sache nicht mehr tot schweigen können, dann reden wir sie
eben tot."
Die Erlebnisie
Nachbarin: „Gestern abend kam mein Mann nach zwei-
jähriger Abwesenheit unvermutet in Arlaub! Na, ich sag'
Ihnen, die ganze Nacht ist er nicht zur Ruhe gekommen über
dem Erzählen — was ich aber auch alles erlebt habe in
den zwei Iahren!"
Mißverständliche Auslegung
Ein etwas nervöser Patient kommt
zum Zahnarzt, um sich seine Zähne plom-
bieren zu laffen. Schon bei den Vorbe-
reitungen zeigt er eine derartige Angst, daß
der Zahnarzt endlich ausruft: „Na, tun
Sie doch nicht gar so und denken Sie an
unsre Feldgrauen, was die alles auszuhalten
haben."
Worauf der Patient seufzend erwidert:
„Allerdings, die sollen auf den Zahnstati-
onen auch ziemlich geschunden werden."
C. A. Lenniq
Ein Optimist
— „Mensch. du hast ja deine Brotkarte für
diese Woche schon fast ganz aufgegeffen?"
— „Von wegen Akraine'."
Englands Schiffsraumnot
eine Zeit lang gehen."