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Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1424'

Das merkwllrdige gnadige Arünlein

und dort mit den Leuten bekannt machte. Schließlich sagte
auch der Reitknecht: „Lerrgott, wo ist das nur menschen-
möglich!" — Der Neitknecht hatte in demselben Regiment
Dienste getan wie sein Äerr, natürlich nicht Seite an Seite;
der Reitknecht liebte seinen Äerrn als ein treuer Vasall, er
wünschte ihm nur das Schönste und Beste auf Erden, und
deshalb, und weil er wußte, daß sein Äerr ein gut gemeintes
Wort nicht übel nahm, wagte er es und tat den Mund
aus, als sein Äerr wieder einmal mit ihm von Koch-Zempien
nach Lause ritt.

Zuerst wollte Lerr von Lösdau seinem Reitknecht ein
paar hinter die Löffel hauen. Aber er überlegte, daß der
Mann ja ganz unschuldig war und es nur gut mit ihm
meinte. Ec redete ihm also freundlich, ja väterlich zu, nur
forsch mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. Was, zum
Teufel, erzählten also die Leute auf Loch-Zempien? Oft
stockend, sehr verschämt kam der Reitknecht damit heraus:
Ia, mit dem gnädigen Fräulein von Borsow sollte das doch
ein rechtes Anglück sein. Das gnädige Fräulein sollte nämlich
nicht Glieder wie ein anderer Mensch haben, — ach Gott,
die sollte ja so merkwürdig beschaffen sein, wie man das
wohl noch nie erlebt hätte, so lange die Welt stand. Denn,
kurz und gut, — dem gnädigen Fräulein sollten die Rippen
nicht, wie sich das doch gehört, der Quere nach, — nein,

dem gnädigen Fräulein sollten die Nippen der Länge nach
gewachsen sein, von oben nach unten!-

Am nächsten Tage gab es eine fürchterliche Antersuchung
auf Loch-Zempien, aber natürlich nicht der Rippen des
gnädigen Fräuleins, sondern der Redereien des Gesindes,und
der Schluß war, daß Ioseph Nogatzki hinausgeschmiffen
wurde, mitsamt Frau und Kind, deretwegen er aber wenig°
stens noch den Lohn für das nächste Vierteljahr bekam.
Verdient hatte er ihn natürlich nicht, der unverschämte
Äund! Lätte man je so eine Frechheit, so einen Wahnsinn
von dem Kerl erwarten können!

Ia, nun war Ioseph Rogatzki, der Bedauernswerte,
losgelöst von der Scholle, in der er wie ein solider Baum gut
aufgewachsen war. Mit Welt und Menschen wußte er nicht
viel Bescheid, aber mit Pferden, und deshalb ging er also
in die Stadt, sich um einen Posten in den Ställen der
Pferdebahn zu bewerben. Denn auf einem der Nachbar-
güter wollte er nach dieser schrecklichen Geschichte kein
Anterkommen suchen.

!lnd nun stelle man sich vor: Dieser Rogatzki in seinem
Kummer, mit der quälenden Frage, ob er nicht doch recht
gehabt hätte, mit seiner Scham, hinausgeworfen worden zu
sein, mit seinen Sorgen für sein weiteres Leben, — dieser ganz
und gar aufgewirbelte Ioseph Rogatzki gerät in der Stadt
vor das Schaufenster des Fräulein Schulze — in Firma

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