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Meggendorfer-Blätter, Münche«
Nr. 1425
Da< Dittchen
„Also so war die Geschichte!" sagte RechkSanwalt
Doktor Lustig. „Dann ist ja alles in Ordnung. Beunruhigcn
Sie sich weiter nicht, Lerr Iablonskil" — „Nun hören Sie
schon auf!" brummte August Iablonski; „ich denke gar nicht
daran, mich zu beruhigen. Ich habe mich überhaupt noch
niemals beunruhigt."-
Ein jüngerer Amtsrichter hatte den Fall bekommen.
Er wußte gar nicht, wer Lerr Iablonski war; er hatte
gar keine Ahnung von deffen Bedeutung, — er lebte ja
ganz abseits von der großen Welt, von der viel zu wiffen
solch ein Amtsrichter mit Rücksicht auf sein Gehalt übcr-
haupt wenig Gelegenheit hat. Erst am Abend vor dr,:>
Termin klärte ihn ein älterer Kollege auf, ein Landgerichts-
rat, der gern seine Flasche Wein im Ratskeller trank und
dabei oft mit den großen Kaufleuten der Stadt zusammen
saß. „Na, an Ihrer Stelle möchte ich morgen nicht sein,"
sagte der Landgerichtsrat zum Schluß; „das ist eine ver-
flucht peinliche Geschichte." Das fand der jüngere Amtsrichter
nun auch; er schlief die ganze Nacht kaum, sein einziger
Trost war, daß dem Amtsanwalt der Fall vielleicht ebenso
unangenehm sein würde. —
Der Fall IablonSki kam al< erster heran. Der jüngere
Amtsrichter schwitzte vor Aufregung, alS er sich zwische«
seine beiden Schöffen setzte; er glaubte zu bemerken. daß
der Amtsanwalt auch schwitzte. Der Kellner war da und
schwitzte auch, vor Triumph. Der Geschäftsreisende aus Berlin
war da und schwitzte auch, aber nur, weil er eben erst im
Dauerlauf vom Bahnhof gekommen war; er hatte fich die
Reise übrigens ganz gemäß seiner vortrefflichen Spekulation
eingerichtet. Lerr Köpke war auch da und schwitzte vor
Angst um Lerrn Iablonski. Nur Lerr Jablonski und
Rechtsanwalt Doktor Lustig schwitzten nicht.
Die Zeugen wurden inS Zeugenzimmer abgeschoben.
Dann erhob sich sofort Rechtsanwalt Doktor Lustig zu einer
Erklärung und beantragte Einstellung des VerfahrenS.
Begründung: Gewiß, dreißig Pfennige hätten auf dem
Tisch gelegen, und zehn davon hätte Lerr Iablonski an
sich genommen. Aber weffen Eigentum wäre das Geld
gewesen? Etwa des Kellners? Durchaus nicht. Die dreißig
Pfennige hätten, solange sie der Kellner noch nicht genommen,
Lerrn Köpke gehört. Lerr Köpke wäre fortgegangen und
hätte das Geld auf dem Tisch liegen lassen. Schön. Lätte
er den Kellner unten im Lokal getroffen und ihm gesagt:
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svlgvrüvtvl
an äsm krisäliekvn ^Vettbampktz teilru-
nedmsn, äer äisssm Xrisxe folxsn virä.
Hisrriu bsfäkixt ibn am sieberstsn sins
umfasssnäHIxsinsjn-u.kaobliebtztzjläunx.
R,a.8eL u ^iÄuälLeli
kübrtäitzIHet1>o4l«ILLL8lLi>(oI)irtzktortzu
kolZtzrtzr DtzkranstLlttzn, 22 krokvssortzn
alsAlitLrdeLtvrl^sätzuVorvvärtsstrtzbsnätzu
obntz I_.6brtzr äurob Lslbstunterriobt unl.er
eusrLisobtzr b'öräorunL ä. Ljnrslnou äurob
ä. psrsönlieb. k'ornuntorriobt. ^Vissonsob.
xobMann^isssnsob.xtzb.b'rLu.Oöb.XLuf-
inann, Osb. HanälunxsLsbilfjn, Lanlcbo-
»mt6, LinMb.-k'rtzjw.-^rüfx., ^bit.-Lxam.,
Oym.,LtzalL^m., Obsrrsalsobuls, b-y^eum,
Obsrly^sum, I^äittelsobuIIebrsrprüfun^,
2vv6it. b,ebrerprk^., HanätzlswjsZtzusebakt.,
QLnävvirtsebaftLsebuIe, ^.okerbausobule,
Lräparauä, Xonsorvatorium. ^uskübrl.
6V 8tzi1. starbtz Lrosebürtz iibtzrbostanätzntz
Kxsmtzn-Ltzkörätzrunxtznim^inttz.im bauf-
männisek. Debtzn usiv. kosttznios äureb
Konne88 Lc Hackfeld) pol8äaM)
Dostfaeb 14.
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t-svepfleQbs btzseitiAt
^ sobnell unä siobsr obne Leruks-
störuns 1'stoex, Llarlr 12,00.
Kpotb. 1.3u6N8l6ln8 Versanä. t. 29
Qrsus I-Issrs
maebSn a!t
Dr. DäSrstLäb's La.ar - I^L^iriSnt
xibt xrautzn Haarsn innerbalb bür^sster
k'rist, unä obn6 äass ss äis Omxsbunx
msrkt, äis ursprünxliobs b'arbs vvisätzr.
I'Lräsrt äen Laar vrncrlis. LSlrärnptt
6.6H Ls.3.rs.usLLl1. Xsin Osl, keins
komaäs, ein rsinss ^aturproäukt. b^iobt
sebäälieb, äaber von joäsrmann obns 6v-
kabrLnruwsnäen. preisp. Orix-b'l. IVl.5,80.
Vers.I^aobn. äurob äls all. Iksrstsller.
vr.vävrslLät L Oo., O.m.b. 11..verlLn48/103.
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^ erbaltlieb in allen ^potbtzbon. ^
Osneraläopot:
> Delprix, Hok-Xpotbtzbv, Dainstr. W
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8tuilsnten
^.rtiksl-k'abrik
earl Itotb) VVürrdurx 2.
krsto unä grössts k'aob-
b'abrik auk äitzssm Osbivtv.
kreillbued po«t- o. Icüntellkrsi.
viettunstderUnterhattung
v. H. Friedmann ist ein unübertreffl. Handbuch
zur Erlang. ein. geschickt. imponierend. Unter-
haltung. Pr. ^ 2.—. Verlg. Sie Prosp. grat.
von E. Horschig Verlag, Dresden-A. 16/48.
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fün 2 kleine Li-finäungsn.
llnsen neuestei' Liffolg!
Lrlinäsr, sovvis alls, vvslobs
siob kür äas Li LnäunxLxsdiet
intsrtzssisren, vtzrlanxsn so-
kort Icostsnlos unsers nsuvsttz
Lrosebürs,
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im Lneg ullll rrisüöll"
oäsr
I ..ver vä6li8l6 Lrieg"
RonZSlratlis L Oo.,
Aieu88 a/Rkein 75.
von allem heutigen Erdenelend durch ein neues
Staatssystem, das allen Menschen ungeahnte-
Glück bringt. Von F. E. Bilz. InhältsauS-
zug: Der Weltkrieg. — Fürsorge für die heim-
kehrenden Krieger. — Grundzüge einer neuen
Staatseinrichtung. — Der Staat zahlt jedem
Menschen ein ausreichendes Gehalt auf LebenS-
zeit. — Nur täglich dreistündige Arbeitszeit
ür alle. — Mehr Lebensfreude für jung
und alt. — Ehe oder freie Liebe und Natur-
ehe. — Das Heiraten der Mädchen wird
immer schwieriger. — Mit Einführung der
Naturehe wird es besser. — Frauenemanzi-
Pation. — Frauenstimmrecht. — Naturgemäße
Kindererziehung. — Vermeidung von Krank.
heit und Siechtum aller Art, und vieles andere
mehr. Preis 3 M. Porto 20. Zu bez. d. alle
Buchhandl. u. Bilz' Sanatorium, DreSdeu-
Radebeul. Ausführlicher Prospekt frei.
Bei Besteüuugen von Wareu etc. beziehe mau stch auf diese Zeitschrift.
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niemals beunruhigt."-
Ein jüngerer Amtsrichter hatte den Fall bekommen.
Er wußte gar nicht, wer Lerr Iablonski war; er hatte
gar keine Ahnung von deffen Bedeutung, — er lebte ja
ganz abseits von der großen Welt, von der viel zu wiffen
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haupt wenig Gelegenheit hat. Erst am Abend vor dr,:>
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dabei oft mit den großen Kaufleuten der Stadt zusammen
saß. „Na, an Ihrer Stelle möchte ich morgen nicht sein,"
sagte der Landgerichtsrat zum Schluß; „das ist eine ver-
flucht peinliche Geschichte." Das fand der jüngere Amtsrichter
nun auch; er schlief die ganze Nacht kaum, sein einziger
Trost war, daß dem Amtsanwalt der Fall vielleicht ebenso
unangenehm sein würde. —
Der Fall IablonSki kam al< erster heran. Der jüngere
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seine beiden Schöffen setzte; er glaubte zu bemerken. daß
der Amtsanwalt auch schwitzte. Der Kellner war da und
schwitzte auch, vor Triumph. Der Geschäftsreisende aus Berlin
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Dauerlauf vom Bahnhof gekommen war; er hatte fich die
Reise übrigens ganz gemäß seiner vortrefflichen Spekulation
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Angst um Lerrn Iablonski. Nur Lerr Jablonski und
Rechtsanwalt Doktor Lustig schwitzten nicht.
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Dann erhob sich sofort Rechtsanwalt Doktor Lustig zu einer
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Begründung: Gewiß, dreißig Pfennige hätten auf dem
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sich genommen. Aber weffen Eigentum wäre das Geld
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Lerrn Köpke gehört. Lerr Köpke wäre fortgegangen und
hätte das Geld auf dem Tisch liegen lassen. Schön. Lätte
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