46 Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, Münche«
Wie lange noch?
Unerwünschte Ausnahme
2a, Spanien ist ein schönes Lanö;
Da gibt es Dinge allerhanö,
Die gern uns zu Gebote stänöen,
Wenn sie öen Weg nur zu uns fänöen.
Wie haben früher uns gelabt,
Als wir öen Zrieöen noch gehabt,
Die süßen span'schen Apfelsinen
Unö köstlichen Nuskatrosinen I
2n Spanien ist noch alles öa:
Der gute Wein von Nalaga,
Zitronen, Zeigen, Gel unö Nanöeln, —
Nach Deutschlanö läßt sich nichts .
verhanöeln.
Vom großen Ueberfluß in Spanien
Kommt nichts, ach, nichts mehr nach
Germanien,
Unö zwischen Deutschlanö unö Iberien
Hat jetzt üer ganze Hanöel Zerien,
Denn an öem freien Weg gebricht's.
Wir kriegen nichts, wir kriegen nichts!
Uur eins ist öavon ausgenommen,
Das haben wir trotzöem bekommen.
Das einzge, was wir nicht begehrt,
Das warö aus Spanien uns beschert.
Man spricht mit wehmutsvoller
Lippe:
Wir kriegen bloß öie span'sche Grippe!
— on.
Zur Vorsicht
An der Lauptpost treffe i'ch meinen Nackbar, den Lerrn
Bilger. „Guten Tag, Lerr Bilger!" sage ich. „Guten
Tag!" entgegnet er und spuckt aus. „Sie gehen wohl nach
Lause. Ich auch. Wiffen Sie, mit der Trambahn fahre
ich nicht; da sitzen so viele Leute drin, die reden und schnaufen
und husten, — unfehlbar holt man sich jetzt in so einem
Wagen die verdammte spanische Grippe." Dann spuckt er
noch einmal aus.
Wir gehen nun zusammen die Maximilianstraße hin-
unter, und Lerr Bilger redet weiter von der Grippe. Nicht
die geringste Lust, sagt er, hätte er, diese verfluchte Krank-
heit zu kriegen. Gar keine Zeit hätte er, sich jetzt ins Bett
zu legen. Der Teufel sollte die Bazillen holen, die daran
schuld wären; er hätte doch sicher gute Verwendung dafür.
And während Lerr Bilger so schimpft, spuckt er unauf-
hörlich. Die Maximilianstraße ist doch gar nicht lang, aber
Lerr Bilger hat mindestens zwanzigmal bis zum Max-
Monument ausgespuckt, das jetzt aber Max-Denkmal heißt.
Es ist nicht angenehm, neben einem Menschen zu gehn,
der fortwährend spuckt. Schließlich, als ich es gar nicht
mehr aushalten kann, sage ich: „Entschuldigen Sie, Lerr
Bilger, Ihnen fehlt wohl etwas, — warum müffen Sie
denn immerzu spucken?"
Da fieht er mich erstaunt an. „Müffen? Keine Rede
davon. Das ist doch nur eine selbstverständliche Vorsichts-
maßregel, — falls mir ein paar von den verdammten
Bazillen in den Mund gekommen sein sollten." -on.
ller IsrigL u/irci immer' länger;
llie 21llffe u/erLleri knspper Llel^
ksl msn ciemgemsk uerkOgl:
^1^1 Lril8lLlier^,
fll3 f^üller'ur^g Ljl_irLki3U3 genügl,
llsk riur riie ffer'mel mil uer'^e^eri.
^uitep
Leim I^Isntel ctsi>f cien nbni'n lei!
^in u/si'mss ffuttei' nui' gsi'niei'en,
Osn untni'n sbsi' knineL, u/eil
llle llninn js Lo leinbt nickit ti'iei'Ln.
Ku^um, ctis ftegnl i3t nunmebi':
Lei ösn vei>sl:>iiLltnen
llleiltung33tücken
3uviel u/ie mngliLÜ unct ^u/si' seüi'
IÜSL ffuttui' itinen sb^uiu/icken.
U/enn einen Lüi'gei' ctieseL ki'snkt,
2n Is55n ni' clen ktnmut Lnkiu/incten.
lll' wii'lt, u/enn ei-'L gnnsu bectsnkt,
llsi-in gei'nnlilen llu5glnicb llnltsn.
llen lllnictni'n ltsi>f L3 bessep nickit
llls jnnnn gekin,
ctie sie jst^t ti>sgnn;
llmm ctssf msn sunki üni itmnn nicti!
llm nlu/ss knsppns t'ultei' klsgnn.
Wie lange noch?
Unerwünschte Ausnahme
2a, Spanien ist ein schönes Lanö;
Da gibt es Dinge allerhanö,
Die gern uns zu Gebote stänöen,
Wenn sie öen Weg nur zu uns fänöen.
Wie haben früher uns gelabt,
Als wir öen Zrieöen noch gehabt,
Die süßen span'schen Apfelsinen
Unö köstlichen Nuskatrosinen I
2n Spanien ist noch alles öa:
Der gute Wein von Nalaga,
Zitronen, Zeigen, Gel unö Nanöeln, —
Nach Deutschlanö läßt sich nichts .
verhanöeln.
Vom großen Ueberfluß in Spanien
Kommt nichts, ach, nichts mehr nach
Germanien,
Unö zwischen Deutschlanö unö Iberien
Hat jetzt üer ganze Hanöel Zerien,
Denn an öem freien Weg gebricht's.
Wir kriegen nichts, wir kriegen nichts!
Uur eins ist öavon ausgenommen,
Das haben wir trotzöem bekommen.
Das einzge, was wir nicht begehrt,
Das warö aus Spanien uns beschert.
Man spricht mit wehmutsvoller
Lippe:
Wir kriegen bloß öie span'sche Grippe!
— on.
Zur Vorsicht
An der Lauptpost treffe i'ch meinen Nackbar, den Lerrn
Bilger. „Guten Tag, Lerr Bilger!" sage ich. „Guten
Tag!" entgegnet er und spuckt aus. „Sie gehen wohl nach
Lause. Ich auch. Wiffen Sie, mit der Trambahn fahre
ich nicht; da sitzen so viele Leute drin, die reden und schnaufen
und husten, — unfehlbar holt man sich jetzt in so einem
Wagen die verdammte spanische Grippe." Dann spuckt er
noch einmal aus.
Wir gehen nun zusammen die Maximilianstraße hin-
unter, und Lerr Bilger redet weiter von der Grippe. Nicht
die geringste Lust, sagt er, hätte er, diese verfluchte Krank-
heit zu kriegen. Gar keine Zeit hätte er, sich jetzt ins Bett
zu legen. Der Teufel sollte die Bazillen holen, die daran
schuld wären; er hätte doch sicher gute Verwendung dafür.
And während Lerr Bilger so schimpft, spuckt er unauf-
hörlich. Die Maximilianstraße ist doch gar nicht lang, aber
Lerr Bilger hat mindestens zwanzigmal bis zum Max-
Monument ausgespuckt, das jetzt aber Max-Denkmal heißt.
Es ist nicht angenehm, neben einem Menschen zu gehn,
der fortwährend spuckt. Schließlich, als ich es gar nicht
mehr aushalten kann, sage ich: „Entschuldigen Sie, Lerr
Bilger, Ihnen fehlt wohl etwas, — warum müffen Sie
denn immerzu spucken?"
Da fieht er mich erstaunt an. „Müffen? Keine Rede
davon. Das ist doch nur eine selbstverständliche Vorsichts-
maßregel, — falls mir ein paar von den verdammten
Bazillen in den Mund gekommen sein sollten." -on.
ller IsrigL u/irci immer' länger;
llie 21llffe u/erLleri knspper Llel^
ksl msn ciemgemsk uerkOgl:
^1^1 Lril8lLlier^,
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llsk riur riie ffer'mel mil uer'^e^eri.
^uitep
Leim I^Isntel ctsi>f cien nbni'n lei!
^in u/si'mss ffuttei' nui' gsi'niei'en,
Osn untni'n sbsi' knineL, u/eil
llle llninn js Lo leinbt nickit ti'iei'Ln.
Ku^um, ctis ftegnl i3t nunmebi':
Lei ösn vei>sl:>iiLltnen
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U/enn einen Lüi'gei' ctieseL ki'snkt,
2n Is55n ni' clen ktnmut Lnkiu/incten.
lll' wii'lt, u/enn ei-'L gnnsu bectsnkt,
llsi-in gei'nnlilen llu5glnicb llnltsn.
llen lllnictni'n ltsi>f L3 bessep nickit
llls jnnnn gekin,
ctie sie jst^t ti>sgnn;
llmm ctssf msn sunki üni itmnn nicti!
llm nlu/ss knsppns t'ultei' klsgnn.