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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
„Wasl Graupe? Ra! Aber Grippe ham mir, spanische echte Auslandsware — ohne Bezugschein!"
Ausschlaggebend
Der Dichter Amadeus hatte sehr schönes, langes Laar.
Fast so schön wie ein mittelgroßer Noßschweif. Aber er
mußte sich sagen, daß bei der kargen Lebensweise doch all»
zu viel Kraft in den stolzen Lauptschmuck gehe, und nach
heftigen inneren Kämpfen beschloß er sich defsen zu ent-
ledigen. Schließlich tat er ja nebenbei ein gutes, patrio-
tisches Werk, denn soviel er wußte, wurde langes Laar
in vaterländischem Znte-
resse gesammelt.
Also ging Amadeus zum
Friseur.
„Ich bitte, mir die Laare
zu schneiden," sagte er.
„Sehr wohl, mein Lerr,"
antwortete der Friseur.
Noch war es Zeit, noch
konnte er anders verfügen.
„Nicht wahr, die Laare
werden abgeliefert?"
„Iawohl, mein Lerr!
So schöne wie die Ihrigen
wenigstens."
Noch immer konnte er
zurück.
„Llnd was wird denn
aus den abgeschnittenen
Laaren gemacht?" frug
Amadeus mit einem be
klemmenden Gefühl.
„Soviel ich weiß, Dichtungen," erklärte der Friseur.
„Was, Dichtungen?" rief freudig erstaunt Amadeus.
„Na, dann runter damit!" Linz Leinz
Zeitgemäßer Anterschied
— „Lat dir der Gast ein Trinkgeld gegeben?"
— „Sogar ein Zigarrengeld."
Der Sprachreiniger
Gast: „Zch möchte eine
Omelette."
Kellner: „Bedaure, Ome-
letten gibt's nicht mehr."
— „Na, aber der Lerr dort
drüben ißt doch eine."
— „Bitte, das ist ein Eier-
kuchen."
„Kein zerrissener Strumpf
mehr! Anweisung gegen
Einsendung von 2,10 Mk.
erhältlich!" war in den
Zeitungen zu lesen. Ich
schickte die verlangten
2,10 Mk. ein und erhielt
eine hektographierte Karte
mit folgendem Texte:
„Gehen Sie barfuß!"
Daß du dö guate Wiesin umg'ackert hast, Steffel?"
Dös ham meine Sommerfrischler do', dö hab'n 's
Mähen g'lernt!"
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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
„Wasl Graupe? Ra! Aber Grippe ham mir, spanische echte Auslandsware — ohne Bezugschein!"
Ausschlaggebend
Der Dichter Amadeus hatte sehr schönes, langes Laar.
Fast so schön wie ein mittelgroßer Noßschweif. Aber er
mußte sich sagen, daß bei der kargen Lebensweise doch all»
zu viel Kraft in den stolzen Lauptschmuck gehe, und nach
heftigen inneren Kämpfen beschloß er sich defsen zu ent-
ledigen. Schließlich tat er ja nebenbei ein gutes, patrio-
tisches Werk, denn soviel er wußte, wurde langes Laar
in vaterländischem Znte-
resse gesammelt.
Also ging Amadeus zum
Friseur.
„Ich bitte, mir die Laare
zu schneiden," sagte er.
„Sehr wohl, mein Lerr,"
antwortete der Friseur.
Noch war es Zeit, noch
konnte er anders verfügen.
„Nicht wahr, die Laare
werden abgeliefert?"
„Iawohl, mein Lerr!
So schöne wie die Ihrigen
wenigstens."
Noch immer konnte er
zurück.
„Llnd was wird denn
aus den abgeschnittenen
Laaren gemacht?" frug
Amadeus mit einem be
klemmenden Gefühl.
„Soviel ich weiß, Dichtungen," erklärte der Friseur.
„Was, Dichtungen?" rief freudig erstaunt Amadeus.
„Na, dann runter damit!" Linz Leinz
Zeitgemäßer Anterschied
— „Lat dir der Gast ein Trinkgeld gegeben?"
— „Sogar ein Zigarrengeld."
Der Sprachreiniger
Gast: „Zch möchte eine
Omelette."
Kellner: „Bedaure, Ome-
letten gibt's nicht mehr."
— „Na, aber der Lerr dort
drüben ißt doch eine."
— „Bitte, das ist ein Eier-
kuchen."
„Kein zerrissener Strumpf
mehr! Anweisung gegen
Einsendung von 2,10 Mk.
erhältlich!" war in den
Zeitungen zu lesen. Ich
schickte die verlangten
2,10 Mk. ein und erhielt
eine hektographierte Karte
mit folgendem Texte:
„Gehen Sie barfuß!"
Daß du dö guate Wiesin umg'ackert hast, Steffel?"
Dös ham meine Sommerfrischler do', dö hab'n 's
Mähen g'lernt!"
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