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Kriegschronik der Meggendorser Vlätter, München
Auf Anordnung Clemenceaus werden jetzl die jungen franzöfischen
Rekruten englischen Unterricht erhalten, erstens, damit sie sich mit ihren
Bundesgenofsen unterhalten, dann aber auch, damit sie die Reden Wil-
sons und Lloyd George's im Original lesen können.
Das ist sehr vernünftig von Clemenceau. Es muß überhaupt viel-
mehr Englisch in Frankreich gelernt werden, die nächste Generation sollte
es perfekt sprechen können. Dann kommt zu dem Französischen als
Muttersprache das Englische sozusagen als Stiesmuttersprache, was dem
Verhältnis Frankreichs zu England auch vortrefflich entsprechen wird.
In dem Aebungsbuch, das man jetzt den Rekruten gegeben hat,
finden sich unter anderen folgende kleine Sätze:
Ich will Englisch lernen. Mein Vetter hat es bereits lernen müssen,
er spricht es fließend. Mein Vetter wohnt in Calais. Die Schwester
meines Vetters kann aber noch viel beffer Englisch als ihr Bruder.
London ist die Äauptstadt Englands.
Es ist nicht so weit von Paris, man
fährt nur sieben Stunden. Nach Ber-
lin ist es viel weiter.
Die Engländer wollen unser Bestes.
Sie haben viel in Calais gepachtet.
Vor dem Äafen von New Vork
steht die Freiheitsstatue. Wir haben
den Amerikanern die Freiheit geschenkt.
Die Amerikaner werden uns was anderes
schenken.
Wilson und Lloyd George halten
viele schöne Reden. Wir verstehen sie
noch nicht, aber wir werden es lernen.
Allmählich werden wir klüger werden.
Wir werden die Deutschen besiegen.
Dann werden wir sie bestrafen. Die
Deutschen müffen auch Englisch lernen.
Ptro
Lrokgrlige 0?finüung
(V3.8 äsrlteietisZtelle kür Oernüse imc101)8t^
teilt init, Ü3.Ü 68 A6I11NAON 861, ^6ll8totk in ^lielcer 11111-
^iivvaiiclolri, cler a-lb Vielit'ntter üi6N6n 1<a.lin. 0i'ok688or
I^Ä88a.r-Oo1iii 1ia.t voiAeselila^eii, a.1te ^.Irteii uiiä v ert-
I0.86 ^üolier in üi68er ^.rt 211 vervverteii.)
Iloll 008> vlltl Xo>>0>080
U/lO itlO Ö00l<0 l_ML> LÜO H080,
Oio 008 dg>Li u/okil 3>>e 8oIimöoI<t.
lloo Ü38 l1el_l08te, U/38 llom XeI>8tosf
kldges'Otigeri Ü38 6oriie:
Xuoker' gibt ÜL5 fj>>Lr'u/o>t88tosf.
^ooo ouoii vor'er'8t rior' für'8 ljiek.
Oocili goliogt e8 klogeri 5oIiööo>o
^u/oifol>oi8 io I<o?2o? Xeit,
llg8 ^?oöoI<t 80 n_i i/or'oüolri,
llok L8 st!oo8olioo oooii goüoiiit.
U/0I0I1' ^io f>08>i>ilik, <//0>0li08 Hllffoo!
Immol' 000I1 io stl08800 jo
U)l>ü oof ^ltpllpio? gotollffoo, —
i<öoft'geo Xooker" 8oIit 1115 üo!
flltL flKtOO 008 k^?ll!08800,
^l08t rior> i/ollor' Llttor'kolt,
I_»088L0 äi080 g002 </0?g08800
Oor'oli loou/ioo i/oo Zökigkeit.
>0 üoo ^ililllltliokoo ^tookoo
AooIlLl', öio koio stlL080ll M0>15 >I08t,
llooll 8ie U/07Ö00 jLÖLM ^olimookoo,
810 0>8 ^000008 gooiefzt.
Ir'osflioli 000I1 20m gloioIiLo ^u/ook i8t
O08 ^llgioogolö, Ö08 ?o?fot?t
Uoö, u/oi>'8 gor" xo 8011? i/0>> 0?ook !8t,
3o>i>lofz>lciIi oofzo? I^0?8 g080t2t.
öo, 000 008 öom 8?iof öo? ^lobo,
Oo? im Ko8too IÖ0g8t i/o?8iooI<t,
wl?ö 000 im I^ll>i?lI<Iiot?ioIio
^i08t'g0 5öko 000 gou/ookt.
OQ.
Der Kranke unü wieöer Gesunöe
2Vas -as nur mit Kerenski ist?
Jst -as noch niemanö aufgefallen:
Als er in Außland noch regiert,
Da hörte man es täglich schallen:
Der Mann ist krank bis auf -en Toö,
Unheilbar krank an seinen Nieren.
Nur ein paar Wochen lebt er noch,
Doch will er keinen Tag pausieren.
Gerettet erst muß Rußlanö sein,
Bis -ahin mit öen letzten Kräften
Weiht sich -er wun-erbare Nann
Zum 2Vohl -es Lan-es -en Geschäften.
Dann aber flog Kerenski 'raus
tln- tauchte im 2)erborgnen unter.
Auf einmal kam er wie-er vor
UnL ist nun gan; gesunL und munter.
Lr reöet hier und Lort. ihm ist
Die größte Reise nicht beschwerlich;
VerschwunLen scheint Las Uebel ganz,
Das erst zum ToLe Loch gefährlich.
Was hat ihn Lenn so gan; geheilt?
Da er nicht mehr Regent im Lanü ist,
Scheint auch Las LeiLen nötig nicht,
Das anLernfalls so int'ressant ist.
Nun, Lie GesunLheit gännt man ihm.
Darum, ;um Wohlsein seiner Niere'-,
Wünscht man, er käme keinesfalls
Noch einmal ;um Regieren.
jDiro
Kriegschronik der Meggendorser Vlätter, München
Auf Anordnung Clemenceaus werden jetzl die jungen franzöfischen
Rekruten englischen Unterricht erhalten, erstens, damit sie sich mit ihren
Bundesgenofsen unterhalten, dann aber auch, damit sie die Reden Wil-
sons und Lloyd George's im Original lesen können.
Das ist sehr vernünftig von Clemenceau. Es muß überhaupt viel-
mehr Englisch in Frankreich gelernt werden, die nächste Generation sollte
es perfekt sprechen können. Dann kommt zu dem Französischen als
Muttersprache das Englische sozusagen als Stiesmuttersprache, was dem
Verhältnis Frankreichs zu England auch vortrefflich entsprechen wird.
In dem Aebungsbuch, das man jetzt den Rekruten gegeben hat,
finden sich unter anderen folgende kleine Sätze:
Ich will Englisch lernen. Mein Vetter hat es bereits lernen müssen,
er spricht es fließend. Mein Vetter wohnt in Calais. Die Schwester
meines Vetters kann aber noch viel beffer Englisch als ihr Bruder.
London ist die Äauptstadt Englands.
Es ist nicht so weit von Paris, man
fährt nur sieben Stunden. Nach Ber-
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Die Engländer wollen unser Bestes.
Sie haben viel in Calais gepachtet.
Vor dem Äafen von New Vork
steht die Freiheitsstatue. Wir haben
den Amerikanern die Freiheit geschenkt.
Die Amerikaner werden uns was anderes
schenken.
Wilson und Lloyd George halten
viele schöne Reden. Wir verstehen sie
noch nicht, aber wir werden es lernen.
Allmählich werden wir klüger werden.
Wir werden die Deutschen besiegen.
Dann werden wir sie bestrafen. Die
Deutschen müffen auch Englisch lernen.
Ptro
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teilt init, Ü3.Ü 68 A6I11NAON 861, ^6ll8totk in ^lielcer 11111-
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Da hörte man es täglich schallen:
Der Mann ist krank bis auf -en Toö,
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Nur ein paar Wochen lebt er noch,
Doch will er keinen Tag pausieren.
Gerettet erst muß Rußlanö sein,
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Was hat ihn Lenn so gan; geheilt?
Da er nicht mehr Regent im Lanü ist,
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Das anLernfalls so int'ressant ist.
Nun, Lie GesunLheit gännt man ihm.
Darum, ;um Wohlsein seiner Niere'-,
Wünscht man, er käme keinesfalls
Noch einmal ;um Regieren.
jDiro