Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
127
Mllon wiU kommen
vom I<rieg itt wilson gar 5o fern
vas wiU ikm nickk gekallen;
tr körke felber einmal gern,
Me äie Kanonen knallen;
tr möäUe ekwas sekn unä gaffen,
boie solck ein Krieg äenn wokl besckakken
Unä also kam ibm äer enksärlutz.
vatz er als Uaupk oom Sunäe
Uuck einmal nack kuropa muh
Lu näberem Sekunäe.
ver bOilson will sicb 'rüber trauen,
vie ?ronk in frankreicb ru bescbauen
Unä wenn er äann in frankreicb iU.
Macbk er, ärauf ist ru wekken,
weil äas äocb mal lo üblicb isk,
Vesucb in üararekken.
Ua kann er gleicb was Uecbkes merken
Uon lolcbem Krieg unä seinen werken.
Unä äie Uerwunäeken beglückk
Lr äann mik kbrengaben,
wobei er ibre Uänäe ärückk,
bllenn sie nocb welcbe baben,
bOirä aucb mancb üblicb work oerlieren,
ven 2oll äes Ulukes ru quikkieren.
persönlicb kann er Llemenceau
Unä äen ülogä öeorge begrühen,
5ie weräen licb äann irgenäwo
Im Kämmercben oerscbliehen,
5onsk scbrieb man bin unä ber, äocb grünälicb
Unä offen spricbk man lieber münälicb.
Unä wenn man äann beilammen sihk,
bOas nok kuk, ru ermikkeln,
vann wirä man, bak man lang' gescbwihk,
Uielleicbk äie Köpfe scbükkeln,
Unä beimliib wirä man sicb'5 geskeben^
wie loll äas nur ru Lnäe gebenl
6eä3nenll5
Nette Aussicht
Die Wurzelbäuerin, welche im Sommer
ihr Äaus an Fremde vermietet, schreibt an
Lerrn Regierungsasseffor Bräunlich in Krim-
mitschau, der schon seit Iahren regelmäßiger
Gast bei ihr ist, folgendes:
Geehrter Lerr Regierungsassessorl
Wenn Sie dies Iahr bei mir einmieten
wollen, so müssen Sie eilen, denn mein ganzes
Laus ist schon besetzt bis auf zwei Zimmer,
die ich Ihnen auf Wunsch reservieren will.
Es grüßt Ihnen
Wurzelbäuerin.
Worauf Regierungsassessor Bräunlich an
die Wurzelbäuerin umgehend diese Antwort
schreibt:
Liebe Wurzelbäuerin!
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Aufmerk-
samkeit. Die zwei Zimmer nehme ich selbst-
verständlich, und werde ich bereits nächste
Woche eintreffen, um Ihnen mit meiner Fa-
milie das Laus voll zu machen.
Regierungsassessor Bräunlich.
C. A. Lennig
Bedingtes Heldentum
— „Der eine von den beiden Spitzbuben is der
Schmied, der andere der Schneider. Den Schmied
werd' ich anzeigen, den Schneider aber hau^ ich recht."
6ra§
IIm kiuttrage äes MwecUMen canäwirNckattLmintUeriumL angeUelUe vercucke kaben crgeben.
äah als SroiUreckungLmiiie! äas Mel'enUel'älgraL ru uerwenäen iU.)
6edieterilch lmä jeht äie Note,
Unä lo probiert man äies unä äar.
Äas noch äem Menlchen Nakrung
böte;
s)un ist man angelangt beim 6rar.
öesagtes Äielenlielchgrar lchätzt man
Zlr ^uttermittel lange lchon.
^etzt wirä's ^ermablen unä äann letzt
man
3U äer menlchlichen Kation.
^je nun, er mag ja nicht lo lchlecht lein.
(lielleicht gewobnt man lich äaran.
Man muh jetzt ja äer Magenr Knecht
lein
Unä lüllt ibn, wie man irgenä kann.
voch einer mutz man wokl ermellen
In binlicht ^er Oekonomie:
Äenn wir nun auch äas 6ras noch
ellen.
Mar bleibl äann tür äar arme Oiek?
--c>n.
„Gib gut Obacht und iß recht vorsichtig " sagte meine Frau eines Tages
beim Mittagessen zu mir. Das Mittagessen bestand, soviel ich sehen
konnte, aus weißen Bohnen und hatte ich bereits einen Löffel voll mit
unanständigem Leißhunger verschluckt.
„Es sind doch nicht etwa spitze Knöchelchen drin," sagte ich, ein wenig
kreidebleich werdend.
„Knöchelchen nicht," erwiderte meine Frau," aber Speck." C. A. Lg.
Auf einer Neise von Adors nach Bedorf saß mir gegenüber ein Lerr,
der im Verlaufe der Fahrt aus seinem Landkoffer sechs hartgesottene
Eier zog und eins nach dem andern in aller Gemütsruhe verzehrte.
„Ein recht anständiges Frühstück in Anbetracht der Eierknappheit,"
dachte ich und ich konnte mich nicht enthalten, eine Bemerkung darüber
zu machen.
„Lören Sie, Lerr Nachbar," sagte ich, „Sie können aber noch
hübsch viel Eier verzehren."
„O, warum denn nicht," antwortete mein Gegenüber, „heute ist
ja doch fleischloser Tag." Ltnz Leinz
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Mllon wiU kommen
vom I<rieg itt wilson gar 5o fern
vas wiU ikm nickk gekallen;
tr körke felber einmal gern,
Me äie Kanonen knallen;
tr möäUe ekwas sekn unä gaffen,
boie solck ein Krieg äenn wokl besckakken
Unä also kam ibm äer enksärlutz.
vatz er als Uaupk oom Sunäe
Uuck einmal nack kuropa muh
Lu näberem Sekunäe.
ver bOilson will sicb 'rüber trauen,
vie ?ronk in frankreicb ru bescbauen
Unä wenn er äann in frankreicb iU.
Macbk er, ärauf ist ru wekken,
weil äas äocb mal lo üblicb isk,
Vesucb in üararekken.
Ua kann er gleicb was Uecbkes merken
Uon lolcbem Krieg unä seinen werken.
Unä äie Uerwunäeken beglückk
Lr äann mik kbrengaben,
wobei er ibre Uänäe ärückk,
bllenn sie nocb welcbe baben,
bOirä aucb mancb üblicb work oerlieren,
ven 2oll äes Ulukes ru quikkieren.
persönlicb kann er Llemenceau
Unä äen ülogä öeorge begrühen,
5ie weräen licb äann irgenäwo
Im Kämmercben oerscbliehen,
5onsk scbrieb man bin unä ber, äocb grünälicb
Unä offen spricbk man lieber münälicb.
Unä wenn man äann beilammen sihk,
bOas nok kuk, ru ermikkeln,
vann wirä man, bak man lang' gescbwihk,
Uielleicbk äie Köpfe scbükkeln,
Unä beimliib wirä man sicb'5 geskeben^
wie loll äas nur ru Lnäe gebenl
6eä3nenll5
Nette Aussicht
Die Wurzelbäuerin, welche im Sommer
ihr Äaus an Fremde vermietet, schreibt an
Lerrn Regierungsasseffor Bräunlich in Krim-
mitschau, der schon seit Iahren regelmäßiger
Gast bei ihr ist, folgendes:
Geehrter Lerr Regierungsassessorl
Wenn Sie dies Iahr bei mir einmieten
wollen, so müssen Sie eilen, denn mein ganzes
Laus ist schon besetzt bis auf zwei Zimmer,
die ich Ihnen auf Wunsch reservieren will.
Es grüßt Ihnen
Wurzelbäuerin.
Worauf Regierungsassessor Bräunlich an
die Wurzelbäuerin umgehend diese Antwort
schreibt:
Liebe Wurzelbäuerin!
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Aufmerk-
samkeit. Die zwei Zimmer nehme ich selbst-
verständlich, und werde ich bereits nächste
Woche eintreffen, um Ihnen mit meiner Fa-
milie das Laus voll zu machen.
Regierungsassessor Bräunlich.
C. A. Lennig
Bedingtes Heldentum
— „Der eine von den beiden Spitzbuben is der
Schmied, der andere der Schneider. Den Schmied
werd' ich anzeigen, den Schneider aber hau^ ich recht."
6ra§
IIm kiuttrage äes MwecUMen canäwirNckattLmintUeriumL angeUelUe vercucke kaben crgeben.
äah als SroiUreckungLmiiie! äas Mel'enUel'älgraL ru uerwenäen iU.)
6edieterilch lmä jeht äie Note,
Unä lo probiert man äies unä äar.
Äas noch äem Menlchen Nakrung
böte;
s)un ist man angelangt beim 6rar.
öesagtes Äielenlielchgrar lchätzt man
Zlr ^uttermittel lange lchon.
^etzt wirä's ^ermablen unä äann letzt
man
3U äer menlchlichen Kation.
^je nun, er mag ja nicht lo lchlecht lein.
(lielleicht gewobnt man lich äaran.
Man muh jetzt ja äer Magenr Knecht
lein
Unä lüllt ibn, wie man irgenä kann.
voch einer mutz man wokl ermellen
In binlicht ^er Oekonomie:
Äenn wir nun auch äas 6ras noch
ellen.
Mar bleibl äann tür äar arme Oiek?
--c>n.
„Gib gut Obacht und iß recht vorsichtig " sagte meine Frau eines Tages
beim Mittagessen zu mir. Das Mittagessen bestand, soviel ich sehen
konnte, aus weißen Bohnen und hatte ich bereits einen Löffel voll mit
unanständigem Leißhunger verschluckt.
„Es sind doch nicht etwa spitze Knöchelchen drin," sagte ich, ein wenig
kreidebleich werdend.
„Knöchelchen nicht," erwiderte meine Frau," aber Speck." C. A. Lg.
Auf einer Neise von Adors nach Bedorf saß mir gegenüber ein Lerr,
der im Verlaufe der Fahrt aus seinem Landkoffer sechs hartgesottene
Eier zog und eins nach dem andern in aller Gemütsruhe verzehrte.
„Ein recht anständiges Frühstück in Anbetracht der Eierknappheit,"
dachte ich und ich konnte mich nicht enthalten, eine Bemerkung darüber
zu machen.
„Lören Sie, Lerr Nachbar," sagte ich, „Sie können aber noch
hübsch viel Eier verzehren."
„O, warum denn nicht," antwortete mein Gegenüber, „heute ist
ja doch fleischloser Tag." Ltnz Leinz