130 Meggendorfer-Blätter, München
Hindernis — „Jch würde auch gern zum Kabarett gehn, aber ich kann ja nicht singen."
— „Das ist doch auch nicht nötig."
— „AberZman darf nicht wissen, daß man's nicht kann."
Anüberlegt
— „Mein Mann vertrinkt seinen ganzen
Verstand."
— „Trinkt er denn so viel?"
— „Ach, nicht einmal."
vie wärchengälle
sien ^odann j3kril»'an Knüerlen, himmlilcher
?oet.
Neulich ein lchöneg Märchen erlinäen tät,
var hat er graä in äen hinterllen Illinkel
äer ülelt
Nlr un'e in ein öiläerbuch hineingestellt:
llerlchnörkelte siäuler, äie äer Monä belcheint,
6in Lrünnlein, äas mitternachtr leile weint,
llnä Mul'kanten, einen siochreitsrug
Unä ein lusiiges lllirtskaus „2um grünen
lirug".
vas klang nun unä lang nun unä
judelt<troh.
vie öürger tragten: „lllas klingt äenn lo?"
llnä äie Määchen lchlieten am ?enl<er ein,
lllollt' jeäe; ein Märchenprin^ehchen lein.
Nortt Nucti Mayr
Log^sch
— „Sie putzen Ihren Zwicker mit der
Serviette?"
— „Na, er ist mir doch auch ins Effen
gefallen."
Der praktische Dieastmann
Der Dienstmann Krause wird
auf der Straße von einem Radfahrer
umgestoßen und erleidet eine, wenn
auch unerhebliche Kopfverletzung. Da
nicht weit von der Anfallstelle ein Arzt
wohnt, führt man Krause zu diesem,
und der Arzt verbindet ihn. Da ein
guter Arzt auch ein guter Mensch sein
muß, wie ein berühmter Mann einmal
gesagt hat, so sagt der Doktor am Schluß
seiner Bemühung: „So, Krause, die
Sache wäre in Ordnung, und da Sie
selbst bös mitgenommen sind, so wollen
wir von einem Lonorar absehen."
„Is schon recht," erwidert Krause,
„Sie können 's auch leicht machen.
Aber ich hab' Frau und Kinder da-
hetm — zwei Mark krieg ich halt für
'n Zeilverlust." C. A, Lennig
Aparter Geschmack
Kommissar: „Wer war's denn, der
Ihnen bei der Rauferei die Nasen-
spitze abgebissen hat?"
Bauer: „I konnt 'n wegen der Dunkel-
heit nit erkennen, Lerr Kommissar, aber
am ersten trau i 's noch dem Krüger-
loisl zu, der frißt nämlich auch Schnecken
und Froschschenkel!"
bchwere 5ee
ver himmel lenkt lich tief unc) lchwer,
Ifls rögen il)n 6ewalten .. .
6s wiil mit ikm äaz alte Meer
6eheime Lwielprach' halten.
voch wa5 e5 laulchenä äa gehört
(lon ewigem Leiä unä 6Iehe,
hat leinen wiläen 8inn empört.
65 reckt fich in äie höhe.
Unä äehnt äen Leib mit Urgewalt
Im raulchenäen 6ewanäe
Unä liebt al5 laute 5chreckgeltalt
Uor lchaumbeclecktem btranäe.
kriär OUmärk
Copyright 1918 by I. F. Schretber
Hindernis — „Jch würde auch gern zum Kabarett gehn, aber ich kann ja nicht singen."
— „Das ist doch auch nicht nötig."
— „AberZman darf nicht wissen, daß man's nicht kann."
Anüberlegt
— „Mein Mann vertrinkt seinen ganzen
Verstand."
— „Trinkt er denn so viel?"
— „Ach, nicht einmal."
vie wärchengälle
sien ^odann j3kril»'an Knüerlen, himmlilcher
?oet.
Neulich ein lchöneg Märchen erlinäen tät,
var hat er graä in äen hinterllen Illinkel
äer ülelt
Nlr un'e in ein öiläerbuch hineingestellt:
llerlchnörkelte siäuler, äie äer Monä belcheint,
6in Lrünnlein, äas mitternachtr leile weint,
llnä Mul'kanten, einen siochreitsrug
Unä ein lusiiges lllirtskaus „2um grünen
lirug".
vas klang nun unä lang nun unä
judelt<troh.
vie öürger tragten: „lllas klingt äenn lo?"
llnä äie Määchen lchlieten am ?enl<er ein,
lllollt' jeäe; ein Märchenprin^ehchen lein.
Nortt Nucti Mayr
Log^sch
— „Sie putzen Ihren Zwicker mit der
Serviette?"
— „Na, er ist mir doch auch ins Effen
gefallen."
Der praktische Dieastmann
Der Dienstmann Krause wird
auf der Straße von einem Radfahrer
umgestoßen und erleidet eine, wenn
auch unerhebliche Kopfverletzung. Da
nicht weit von der Anfallstelle ein Arzt
wohnt, führt man Krause zu diesem,
und der Arzt verbindet ihn. Da ein
guter Arzt auch ein guter Mensch sein
muß, wie ein berühmter Mann einmal
gesagt hat, so sagt der Doktor am Schluß
seiner Bemühung: „So, Krause, die
Sache wäre in Ordnung, und da Sie
selbst bös mitgenommen sind, so wollen
wir von einem Lonorar absehen."
„Is schon recht," erwidert Krause,
„Sie können 's auch leicht machen.
Aber ich hab' Frau und Kinder da-
hetm — zwei Mark krieg ich halt für
'n Zeilverlust." C. A, Lennig
Aparter Geschmack
Kommissar: „Wer war's denn, der
Ihnen bei der Rauferei die Nasen-
spitze abgebissen hat?"
Bauer: „I konnt 'n wegen der Dunkel-
heit nit erkennen, Lerr Kommissar, aber
am ersten trau i 's noch dem Krüger-
loisl zu, der frißt nämlich auch Schnecken
und Froschschenkel!"
bchwere 5ee
ver himmel lenkt lich tief unc) lchwer,
Ifls rögen il)n 6ewalten .. .
6s wiil mit ikm äaz alte Meer
6eheime Lwielprach' halten.
voch wa5 e5 laulchenä äa gehört
(lon ewigem Leiä unä 6Iehe,
hat leinen wiläen 8inn empört.
65 reckt fich in äie höhe.
Unä äehnt äen Leib mit Urgewalt
Im raulchenäen 6ewanäe
Unä liebt al5 laute 5chreckgeltalt
Uor lchaumbeclecktem btranäe.
kriär OUmärk
Copyright 1918 by I. F. Schretber