Meggendorfer-Blätter, München
Naive Auffafsung — . And stoßt mir um
Gottes willen kein Loch in das Bild!" — „Äaben S' keene Angst,
Lerr Prosessor . . . wir wissen ooch, was die Leinewand jetzt kostet!"
Die Birkenkinöer lösen ihre blonöen Locken.
Lin Wölklein steht im Blauen holö erschrocken
Unö Wanöergeigen schlafen müöe ein.
Belehrung
Lerr Löwenstein, Sämereien sn ^ros, ist
mit seinem Konkurrenten, Lerrn Goldberg, in
Streit geraten, und dieser hat bereits eine Form
angenommen, die sich weitab von der Bahn
gewohnter Löflichkeit bewegt.
„Wenn Sie glauben, mir durch Ihre nie-
derträchtigen Ausstreuungen irgend welchen
Schaden zuzufügen, so irren Sie sich. Denn fie
sind derart plump und dumm, daß jedes Schul-
kind sehen kann, was dahinter steckt. Sie selbst
aber qualifizieren fich durch Zhre Landlungs-
weise ganz als der zweifelhafte Ehrenmann,
für den ich Sie immer gehalten habe."
Samuel Löwenstein,
Sämereien sn ^ros.
Lerr Löwenstein ist indes ein vorsichtiger
Mann; mit dem Gericht möchte er nicht gerne
etwas zu tun haben, und so sendet er den
Brief, ehe er ihn an Goldberg abschickt, zuvor
an seinen Rechtsanwalt, Dr. Pisack, zur Be-
gutachtung. And postwendend kommt die Ant-
wort, in der Dr. Pisack schreibt:
„Gegen die Absendung des Briefes ist
nichts einzuwenden. Nur würde ich Ihnen
raten, wenn Sie keine Anannehmlichkeiten
vou' zu icyen. rrs tzr ;a mcyrs werrer ars erne reere,
durchaus nichtssagende Form.
Lochachtungsvoll
Dr. Pisack."
§>inz Leinz
Mißverständnis
In einem Konzert machen sich einige Damen durch
fortwährendes Geplapper unangenehm bemerkbar.
„Es is Sie doch abscheilich, daß die Weibsen nu gar
nich den Mund halten können," bemerkt ein Lerr, zu seinem
Nachbar gewendet.
Dieser zuckt die Achseln. Dann erwidert er leichthin:
„Gänse schnattern."
Da sieht ihn der erste verwundert an:
„Ob'ch schnaddern gann?" frägt er. „Ei herrjeses nee,
bloß wenn's mich friert." C. A. L>e„nig
Naive Auffafsung — . And stoßt mir um
Gottes willen kein Loch in das Bild!" — „Äaben S' keene Angst,
Lerr Prosessor . . . wir wissen ooch, was die Leinewand jetzt kostet!"
Die Birkenkinöer lösen ihre blonöen Locken.
Lin Wölklein steht im Blauen holö erschrocken
Unö Wanöergeigen schlafen müöe ein.
Belehrung
Lerr Löwenstein, Sämereien sn ^ros, ist
mit seinem Konkurrenten, Lerrn Goldberg, in
Streit geraten, und dieser hat bereits eine Form
angenommen, die sich weitab von der Bahn
gewohnter Löflichkeit bewegt.
„Wenn Sie glauben, mir durch Ihre nie-
derträchtigen Ausstreuungen irgend welchen
Schaden zuzufügen, so irren Sie sich. Denn fie
sind derart plump und dumm, daß jedes Schul-
kind sehen kann, was dahinter steckt. Sie selbst
aber qualifizieren fich durch Zhre Landlungs-
weise ganz als der zweifelhafte Ehrenmann,
für den ich Sie immer gehalten habe."
Samuel Löwenstein,
Sämereien sn ^ros.
Lerr Löwenstein ist indes ein vorsichtiger
Mann; mit dem Gericht möchte er nicht gerne
etwas zu tun haben, und so sendet er den
Brief, ehe er ihn an Goldberg abschickt, zuvor
an seinen Rechtsanwalt, Dr. Pisack, zur Be-
gutachtung. And postwendend kommt die Ant-
wort, in der Dr. Pisack schreibt:
„Gegen die Absendung des Briefes ist
nichts einzuwenden. Nur würde ich Ihnen
raten, wenn Sie keine Anannehmlichkeiten
vou' zu icyen. rrs tzr ;a mcyrs werrer ars erne reere,
durchaus nichtssagende Form.
Lochachtungsvoll
Dr. Pisack."
§>inz Leinz
Mißverständnis
In einem Konzert machen sich einige Damen durch
fortwährendes Geplapper unangenehm bemerkbar.
„Es is Sie doch abscheilich, daß die Weibsen nu gar
nich den Mund halten können," bemerkt ein Lerr, zu seinem
Nachbar gewendet.
Dieser zuckt die Achseln. Dann erwidert er leichthin:
„Gänse schnattern."
Da sieht ihn der erste verwundert an:
„Ob'ch schnaddern gann?" frägt er. „Ei herrjeses nee,
bloß wenn's mich friert." C. A. L>e„nig