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Neelles Geschäft
— „Grftern hat mein Alter meinen
Kirschblätter - Vorrat entdeckt/
— „Lat er dich verhauen?" — „Mächtig. Aber dann hat er mir eine
Mark für die Kirschblälter bezahlt, und jetzt raucht er sie selbst."
Dankbarkeit
Geretteter: „Sie haben mich vom Tode des Ertrinkens gereltet,
edler Mann, ewig werde ich Zhnen dankbar sein! — Aebrigens habe
ich Verbindungen — was zahlen Sie mir, wenn ich Ihnen die Rettungs-
medaille verschaffe?"
Dte kluge Lotte
Wenn ich Zeit habe, so bemühe ich mich, meiner kleinen fünfjährigen
Lotte etliche Grundbegriffe menschlichen Wissens beizubringen. So habe
ich sie in letzter Zeit gelehrt, die !lhr zu lesen und die Wochentage zu
unterscheiden.
Zwölf, ein viertel über zwölf, halb, dreiviertel, ganz.
Dann Montag, Dienstag, Mitlwoch uiw.
Der Wert des Lernens besteht in der Repetition, und so laffe ich
keine Gelegenheit vorübergehen, den Lehrstoff immer wieder mit ihr
durchzugehen.
Es ist Dienstag mittag, und wir sitzen beim Effen.
„Wie spät ist es, Lotte?"
„Em viertel über zwölf," antwortet Lotte, nach einem Blick
auf die !lhr.
„Schön, Lottchen! !lnd was für einen Tag haben wir heute?"
Lier muß Lotte ein wenig länger nachdenken. Denn Lotte ist
gewissenhaft. Endlich aber hat ste es gefunden.
„Montag ein halb," sagt sie. «. A.sennig
Snieöer Wipp öe hett mi
'n Böxen makt —
SniL-er Wipp L»e hett mi 'n Böxen
makt,
De sitt mi ganz fermos.
Don min Böx öas ganze Dörp all
snackt,
Wo ick henkam, is wat los.
Wo ick gah, wo ick stah,
Loopt de Lüö achterna
„G, wie sneiöig!" ropt se gar.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öac!
Ja, min Böx, öat is 'n Wunnerwark,
Hett 'n Ninsch all sowat sehn?
Gah'k na 'n Danzsal, oöer gah'k na'r Kark,
Reckt öen Hals glick Jeöereen.
Dreih mi hen, üreih mir her,
Achtern jüst so as vör
Sitt öe Böx so wunnerbar!
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öar!
Alle Deerns, öe sünö rein öull upp mi
Wenn se bloß min Böxen seht.
„Donnerschitt!" geiht öat öenn nu.
„Iungeöi!"
„Was öem 2an öie Böx schön steht!"
Ieöe Deern möch so geern
Nin Brut glieks weern,
Weg'n öe Böxen, öat is klar.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öar!
Ganz von Buxtehuöe köm mal Len,
Wo se von min Böx all snackt,
Un he sä to mi: „Här, bitte scheen,
Wer hat jo öie Böx woll makt?"
Snieöer Wipp—Wipp—Wipp,
Snieöer Wupp—Wupp—Wupp
Hett se makt, ja öat is wahr.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Aiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öarl
Heinrich Helfers
Copyrtght 1918 by I. F. Schretber
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Neelles Geschäft
— „Grftern hat mein Alter meinen
Kirschblätter - Vorrat entdeckt/
— „Lat er dich verhauen?" — „Mächtig. Aber dann hat er mir eine
Mark für die Kirschblälter bezahlt, und jetzt raucht er sie selbst."
Dankbarkeit
Geretteter: „Sie haben mich vom Tode des Ertrinkens gereltet,
edler Mann, ewig werde ich Zhnen dankbar sein! — Aebrigens habe
ich Verbindungen — was zahlen Sie mir, wenn ich Ihnen die Rettungs-
medaille verschaffe?"
Dte kluge Lotte
Wenn ich Zeit habe, so bemühe ich mich, meiner kleinen fünfjährigen
Lotte etliche Grundbegriffe menschlichen Wissens beizubringen. So habe
ich sie in letzter Zeit gelehrt, die !lhr zu lesen und die Wochentage zu
unterscheiden.
Zwölf, ein viertel über zwölf, halb, dreiviertel, ganz.
Dann Montag, Dienstag, Mitlwoch uiw.
Der Wert des Lernens besteht in der Repetition, und so laffe ich
keine Gelegenheit vorübergehen, den Lehrstoff immer wieder mit ihr
durchzugehen.
Es ist Dienstag mittag, und wir sitzen beim Effen.
„Wie spät ist es, Lotte?"
„Em viertel über zwölf," antwortet Lotte, nach einem Blick
auf die !lhr.
„Schön, Lottchen! !lnd was für einen Tag haben wir heute?"
Lier muß Lotte ein wenig länger nachdenken. Denn Lotte ist
gewissenhaft. Endlich aber hat ste es gefunden.
„Montag ein halb," sagt sie. «. A.sennig
Snieöer Wipp öe hett mi
'n Böxen makt —
SniL-er Wipp L»e hett mi 'n Böxen
makt,
De sitt mi ganz fermos.
Don min Böx öas ganze Dörp all
snackt,
Wo ick henkam, is wat los.
Wo ick gah, wo ick stah,
Loopt de Lüö achterna
„G, wie sneiöig!" ropt se gar.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öac!
Ja, min Böx, öat is 'n Wunnerwark,
Hett 'n Ninsch all sowat sehn?
Gah'k na 'n Danzsal, oöer gah'k na'r Kark,
Reckt öen Hals glick Jeöereen.
Dreih mi hen, üreih mir her,
Achtern jüst so as vör
Sitt öe Böx so wunnerbar!
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öar!
Alle Deerns, öe sünö rein öull upp mi
Wenn se bloß min Böxen seht.
„Donnerschitt!" geiht öat öenn nu.
„Iungeöi!"
„Was öem 2an öie Böx schön steht!"
Ieöe Deern möch so geern
Nin Brut glieks weern,
Weg'n öe Böxen, öat is klar.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Kiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öar!
Ganz von Buxtehuöe köm mal Len,
Wo se von min Böx all snackt,
Un he sä to mi: „Här, bitte scheen,
Wer hat jo öie Böx woll makt?"
Snieöer Wipp—Wipp—Wipp,
Snieöer Wupp—Wupp—Wupp
Hett se makt, ja öat is wahr.
Wat se fallt, wat se sitt!
Wat 'n Stoff, wat 'n Snitt!
Aiek mal her, kiek mal hier, kiek mal öarl
Heinrich Helfers
Copyrtght 1918 by I. F. Schretber