* L
50 Meggendorfer-Blätter, München
— „Zweisellvs haben Sie fich das Aebel im Felde zugezogen."
— „Zch war die ganze Zeit reklamiert, Lerr Professor, —
und chie Schmerzen hab' ich schon vor fünf Iahren gespürt."
— „Sehn Sie, — wären Sie Soldat geworden, da wären Sie
kerngesund gewvrden."
Anders gerneint
— „Sie haben jetzt zwei Teilhaber; briW
denn das Geschäft so viel ein?"
— „O, ich bin zufrieden . . . jeder hat M.
tausend Mark eingeschossen l"
Philosophisch
Gläubiger: „Darf ich hoffen, endlich niein
Geld zu kriegen?"
Dichter: „O, gewiß . . . wer den Mensche»
die Loffnung nähme . . . nähme ihnen alles!"
Kapellmeister: „Schämen Sie sich denn gar
nicht, solch etnen Lärm zu machen, und noch
dazu, während die schönfte Symphonie von
Beethoven gespielt wird?"
Krakehler: „Da spielen S'doch was anderes!"
Lleberwälzung
„Lm," denkt der Veitbauer am Kartoffel-
acker, „mit 'm Läuseln bist d' sertig, jetzt zündst
dir ein fein's Pfeiserl an. Na, was wär'
denn jetzt das, 's Röhrl verstopft und 'n
Pfeif'nftierer am Tisch lieg'n lassen? Des is
aber schon saudumm. Grad um d' Erd haun
kunnt i mi selber, a so a Viech bist d', Martel!
— Aber die Alte hätt's auch merken kinm
und sag'n: ,Martin, wirst g'wiß a Pfeiferl
am Acker rauch'n woll'n. Steck dein Pfeifen-
ftierer einl^ A so a dumme Gans, die Kathrinl
Aber 'leicht hat sie's gar aus Bosheit tan,
die Kathrin? Lat sich gar g'freut drüber, dast
i heut net rauch'n kann? Na, sreilich, nur aus
BoSheit hat sie's tan. Na gfreu dich, Alte,
wenn ich heut vom Acker heimkimm!" A.s>
Eine alte Gaslaterne
Sie tanzt auf einem morschen Bein,
Derliebt sich in -en Mon-enschein,
Nacht lächeln- alle Häuser toll,
Wenn sie -en Bürgern leuchten soll.
Lenzträume fallen wun-erbar
Sn thr blon-es Strahlenhaar,
UnL -er Stern am Giebelknauf
Setzt ihr ein rotes Krönlein auf.
Rudi Mayr
Ein Phänomen
Professor: „Das ist mal eine merk-
würdige Ahr! Die Stunden schlägt fie
beftändig falsch, während sie die Lalben
und Viertel richtig schlägt."
Die beiden Raufbolde
— „Sepp, diesen Abend müssen wir uns
in acht nehmen — der Wirt hat z'wenig
Bter gekriegt, und es san viele Fremde
da — der wartet nur draus, daß er
uns 'rausschmeißen kann."
Antiquitätenhändler (zum Frem-
den, der ein Btld anbietet): „Ich kaufe
nur Bilder von alten Meiftern!"
— „Dieses ist eins; das habe ich von
etnem alten Schneidermeifter er-
worben I"
Bester Beweis
— „Neidhommel! Last ja nicht mal
zu meiner Verlobung gratuliert?"
— „Mit der reichen Witwe? Mensch,
ich habe ja keine Ahnung, die Anzeige
muß verloren gegangen sein, sonst
hätte ich dich doch längst angepumpt!"
Praktischer Vorteil
— „Die futuriftische Technik hat schon
ihr gutes. Mein letztes Bild war
meinem Kunsthändler zu groß — da
hab' ichs zerschnitten und vier kleine
daraus gemacht. Kein Mensch hat
es gemerkt."
Aben-
Flüstern-er Win-
Singt -ie Lr-e in Schlummer sacht...
Schlafe, mein Kind!
Ueber ein Stün-elein
Ist es schon Nacht....
Ueber -en See un- -as Iel-
Fernher singen-er Glockenton . . .
Still ruht -ie Welt.
Darüber schon
Der Aben- segnen- seine bleichen Hänie
hält.
E. Roland
Sonderreklame
Fräulein Pimperlich hat eine Lei-
ratsannonce einrücken lassen. Nach
dem dieselbe erschienen ist, geht sie in
sämtliche Kaffee's und Restaurationen
der Stadt, läßt sich die betreffende
Zeitung geben und macht mit einem
Farbftifl extra noch einen roten Rand
um das Inserat!
Copyright 1919 bh F. Schreiber
50 Meggendorfer-Blätter, München
— „Zweisellvs haben Sie fich das Aebel im Felde zugezogen."
— „Zch war die ganze Zeit reklamiert, Lerr Professor, —
und chie Schmerzen hab' ich schon vor fünf Iahren gespürt."
— „Sehn Sie, — wären Sie Soldat geworden, da wären Sie
kerngesund gewvrden."
Anders gerneint
— „Sie haben jetzt zwei Teilhaber; briW
denn das Geschäft so viel ein?"
— „O, ich bin zufrieden . . . jeder hat M.
tausend Mark eingeschossen l"
Philosophisch
Gläubiger: „Darf ich hoffen, endlich niein
Geld zu kriegen?"
Dichter: „O, gewiß . . . wer den Mensche»
die Loffnung nähme . . . nähme ihnen alles!"
Kapellmeister: „Schämen Sie sich denn gar
nicht, solch etnen Lärm zu machen, und noch
dazu, während die schönfte Symphonie von
Beethoven gespielt wird?"
Krakehler: „Da spielen S'doch was anderes!"
Lleberwälzung
„Lm," denkt der Veitbauer am Kartoffel-
acker, „mit 'm Läuseln bist d' sertig, jetzt zündst
dir ein fein's Pfeiserl an. Na, was wär'
denn jetzt das, 's Röhrl verstopft und 'n
Pfeif'nftierer am Tisch lieg'n lassen? Des is
aber schon saudumm. Grad um d' Erd haun
kunnt i mi selber, a so a Viech bist d', Martel!
— Aber die Alte hätt's auch merken kinm
und sag'n: ,Martin, wirst g'wiß a Pfeiferl
am Acker rauch'n woll'n. Steck dein Pfeifen-
ftierer einl^ A so a dumme Gans, die Kathrinl
Aber 'leicht hat sie's gar aus Bosheit tan,
die Kathrin? Lat sich gar g'freut drüber, dast
i heut net rauch'n kann? Na, sreilich, nur aus
BoSheit hat sie's tan. Na gfreu dich, Alte,
wenn ich heut vom Acker heimkimm!" A.s>
Eine alte Gaslaterne
Sie tanzt auf einem morschen Bein,
Derliebt sich in -en Mon-enschein,
Nacht lächeln- alle Häuser toll,
Wenn sie -en Bürgern leuchten soll.
Lenzträume fallen wun-erbar
Sn thr blon-es Strahlenhaar,
UnL -er Stern am Giebelknauf
Setzt ihr ein rotes Krönlein auf.
Rudi Mayr
Ein Phänomen
Professor: „Das ist mal eine merk-
würdige Ahr! Die Stunden schlägt fie
beftändig falsch, während sie die Lalben
und Viertel richtig schlägt."
Die beiden Raufbolde
— „Sepp, diesen Abend müssen wir uns
in acht nehmen — der Wirt hat z'wenig
Bter gekriegt, und es san viele Fremde
da — der wartet nur draus, daß er
uns 'rausschmeißen kann."
Antiquitätenhändler (zum Frem-
den, der ein Btld anbietet): „Ich kaufe
nur Bilder von alten Meiftern!"
— „Dieses ist eins; das habe ich von
etnem alten Schneidermeifter er-
worben I"
Bester Beweis
— „Neidhommel! Last ja nicht mal
zu meiner Verlobung gratuliert?"
— „Mit der reichen Witwe? Mensch,
ich habe ja keine Ahnung, die Anzeige
muß verloren gegangen sein, sonst
hätte ich dich doch längst angepumpt!"
Praktischer Vorteil
— „Die futuriftische Technik hat schon
ihr gutes. Mein letztes Bild war
meinem Kunsthändler zu groß — da
hab' ichs zerschnitten und vier kleine
daraus gemacht. Kein Mensch hat
es gemerkt."
Aben-
Flüstern-er Win-
Singt -ie Lr-e in Schlummer sacht...
Schlafe, mein Kind!
Ueber ein Stün-elein
Ist es schon Nacht....
Ueber -en See un- -as Iel-
Fernher singen-er Glockenton . . .
Still ruht -ie Welt.
Darüber schon
Der Aben- segnen- seine bleichen Hänie
hält.
E. Roland
Sonderreklame
Fräulein Pimperlich hat eine Lei-
ratsannonce einrücken lassen. Nach
dem dieselbe erschienen ist, geht sie in
sämtliche Kaffee's und Restaurationen
der Stadt, läßt sich die betreffende
Zeitung geben und macht mit einem
Farbftifl extra noch einen roten Rand
um das Inserat!
Copyright 1919 bh F. Schreiber